Musikvideo mit dem Ex: „Oktober“ macht ihre Vergangenheit zum Kunstprojekt

- Das Video mit dem Ex war emotional aufgeladenes Experiment
- Foto: Kai Melgar Wolf
- hochgeladen von Ralf Vester
Kaiserslautern/Berlin. Es ist noch nicht lange her, da veröffentlichte die Lautrer Wahlberlinerin ihre letzte Single „Pearl“ – neuer Sound, soulige Melodien, programmierter Beat. Ein Hauch von „Sade“ umwehte das Werk, das Clara Rothländer aka „Oktober“ auch Ende November 2024 bei einem Konzert im „Benderhof“ in Kaiserslautern spielte. Angesichts des ungeheuren Facettenreichtums ihres musikalischen Portfolios verwundert es nicht, dass sie mit „Best Scary Thing“ nun wieder zu ihrem Singer-Songwriter-Ursprung zurückkehrt und ihre stetig wachsende Fangemeinde auch damit wieder zu begeistern vermag.
Minimalismus ist Trumpf
Die brandneue Single funktioniert genau so, wie man die rothaarige Pfälzerin kennt: Getragen von ihrer unvergleichlich warmen, vollen Stimme und dazu lediglich ein Klavier – und ein Text, der auch beim dritten Hören noch tief unter die Haut geht. „Best Scary Thing“ ist komponiert von Oktober, aufgenommen in den LonePine Studios in Berlin, gemischt von Lucas Laufen und gemastert von Jan Gandi. Einen magischen Moment erzeugt das Gitarren-Glitzern des Lautrer Multiinstrumentalisten Dennis Brezinski.
Ansonsten passiert wirklich nur das, was man von der queeren Künstlerin kennt und liebt: „Rohe und authentische Gesangsperformance, durchzogen von wunderschönen, zusätzlichen Klangtexturen, so intim, dass es sich anfühlt, als säße sie direkt neben dir und teilte ihr ganzes Herz mit dir“ – so der Musikblog UpToHearMusic. Für alle Fans von Piano-Balladen und Singer-Songwriter-Pop ein absolutes Muss.
Gefangen zwischen stürmischer Liebe und Angst vor Verletzlichkeit
Die bittersüße stürmische Unsicherheit des Verliebtseins und die gleichzeitige Angst davor, sich jemandem zu öffnen und die damit einhergehende Verletzlichkeit macht die Liebe für Sängerin Oktober wie der Songtitel es sagt zum „besten gruseligsten Erlebnis“, zur schönsten Angst – eben zum „Best Scary Thing“.
Vor drei Jahren für ihre damalige Beziehungsperson geschrieben und oft auf Konzerten gespielt, wird nun der Song erst nach der Trennung von jener Person released. Dass die Veröffentlichung eines Musikstücks so lange dauern kann, ist weder Geheimnis noch Seltenheit. Was jedoch diesen Release so besonders macht, ist unter anderem das emotionale Musikvideo.
Emotional aufgeladenes Video
Oktober und der Regisseurin Leyla Giraud wurden bei der Planung der visuellen Umsetzung des Stücks schnell klar, dass es einen Schauspieler braucht, der die besungene Beziehung zusammen mit der 26-Jährigen darstellen sollte. So weit, so normal. Die letztendlich durchweg authentische Performance ist jedoch eher der Tatsache geschuldet, dass sich der mittlerweile Ex-Partner der Künstlerin zwei Monate nach der Trennung dazu bereit erklärt, die intimsten Momente ihrer Beziehung noch einmal zu durchleben – vor der Kamera und der siebenköpfigen Filmcrew. Wie dieses emotional aufgeladene Experiment final aussieht, kann man hier nachsehen (https://www.youtube.com/watch?v=McFuPl1T6-g)
Ende März spielt Oktober zwei Konzerte in Berlin. Wer schon vorher nicht genug davon bekommen kann, wird auf Patreon fündig: Regelmäßige Livestreams, noch mehr Hintergrundinfos, Gedichte und unveröffentlichte Songs kann man hier gegen ein kostengünstiges Abonnement freischalten. Alle Links zur Künstlerin gibt es unter: https://linktr.ee/oktober_music
Wer ist Oktober?
1999 in Kaiserslautern geboren zog die heute 26-Jährige nach ihrem Abitur am Gymnasium am Rittersberg nach Berlin und schloss 2021 dort ihr Studium der Musikproduktion im Hauptfach Gesang mit einem Bachelor of Arts ab. Im selben Jahr benannte sich Clara Rothländer um und veröffentlichte seither als „Oktober“ eine Vielzahl von Singles, eine erste EP, eine Auflage Schallplatten mit ihrer Musik und eine erste Merchandise-Kollektion. Sie spielte ganz ohne Label oder Booking-Agentur bereits unzählige Konzerte in ganz Deutschland, vor allem in Kaiserslautern und ihrer Wahlheimat Berlin. Ihr wohl größtes Konzert bis dato fand zum EP-Release im ausverkauften Cotton Club in der Kammgarn Kaiserslautern statt. rav/red


Autor:Ralf Vester aus Kaiserslautern |
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