Immaterielles Kulturerbe der Unesco
Pfälzerwald Hüttenkultur und Weinkultur erhalten Auszeichnungen
Pfälzerwald Hüttenkultur. Die Pfälzerwald-Hüttenkultur und die Weinkultur in Deutschland haben von der Deutschen Unesco-Kommission (DUK) ihre Urkunden zur Neuaufnahme in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes erhalten. Die Aufnahme in das Verzeichnis war bereits im März 2021 erfolgt. Die Überreichung der Urkunden an die Antragssteller fand nun im Rahmen einer Feierstunde im Düsseldorfer Schauspielhaus statt. Die beiden Neuaufnahmen sind das sechste und siebte immaterielle Kulturerbe aus Rheinland-Pfalz.
„Mit seinen sieben Unesco-Welterbestätten, vom Speyerer Dom über das Welterbe Oberes Mittelrheintal bis zu den neu hinzugekommen SchUM-Stätten und vielem mehr, beherbergt Rheinland-Pfalz ein beeindruckendes Kulturerbe zum Betrachten und Staunen. Doch auch mit Traditionen, Bräuchen und typischen Gepflogenheiten, dem immateriellen Kulturerbe, ist unser Land reich gesegnet. Die frisch anerkannte Pfälzerwald Hüttenkultur und die Weinkultur in Deutschland, die natürlich vor allem auch in Rheinland-Pfalz ihre Heimat hat, bezeugen dies eindrucksvoll. Rheinland-Pfalz ist in jeder Hinsicht ein Erlebnis“, sagte der für das kulturelle Erbe des Landes zuständige Innenminister Roger Lewentz. Er gratulierte den Antragsstellern herzlich zur Auszeichnung.
Die Kulturform der Pfälzerwaldhütten hatte das Expertenkomitee bei der DUK überzeugt, da sie hauptsächlich von ehrenamtlichen Akteuren getragen wird, die regionales Naturschutzwissen und mündliche Traditionen weitergeben. Naturbegeisterte kümmern sich um Hütten und Wanderwege, pflegen die Tradition regionaler Speisen und vermitteln ihr Wissen und ihre Erfahrung aktiv den nachfolgenden Generationen.
Die Weinkultur in Deutschland hatte das Expertenkomitee als eine offene, lebendige und wandlungsfähige Traditionspflege gewürdigt, die gesellschaftlich stark verankert ist. Sie beinhaltet soziale, handwerkliche, kulturlandschaftliche und sprachliche Aspekte sowie zahlreiche Feste und Bräuche. Insbesondere in den Weinanbauregionen selbst bestimmen ihre vielfältigen Charakteristika den Lebensrhythmus vieler Menschen und besitzen oftmals eine lokale identitätsstiftende Wirkung. Der regionale Anbau fördert im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung das Zusammenspiel zwischen Klima, Boden und Mensch.
Für die Anerkennung als immaterielles Kulturerbe konnten sich Gruppen, Einzelpersonen und Gemeinschaften bewerben, die die kulturellen Ausdrucksformen selbst praktizieren und pflegen. Das Bundesweite Verzeichnis umfasst derzeit 113 Kulturformen und 13 Modellprogramme zur Erhaltung immateriellen Kulturerbes. Mitte März hatte die Kulturministerkonferenz gemeinsam mit der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien die Neuaufnahmen beschlossen. ps
Autor:Ralf Vester aus Kaiserslautern |
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