Vortragsreihe über die bayrisch-pfälzische Ära im Schermerhof

- Griff auch das Soldatendenkmal in Erfenbach in einem Vortrag auf: Volker Seibold
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Erfenbach. "Bayern und Pfalz, Gott erhalt's". Es gibt mehrere Quellen, denen dieser nicht selten bemühte Satz zugeschrieben wird. Er bezieht sich wahrscheinlich auf die langjährige Verbindung der beiden heutigen Bundesländer. Dieses Miteinander hat seine Spuren in der Region hinterlassen. Ihnen geht die Vortragsreihe "Könige – Künstler – Krieger – Kardinäle" im Schermerhof im Kaiserslauterer Stadtteil Erfenbach nach. Referent ist Volker Seibold.
Von Monika Klein
Seibold stammt aus dem Schwabenland, genauer aus Stuttgart. Ihn hat es vor 35 Jahren in die Pfalz gezogen, wo er im Stadtteil Erzhütten wohnt. Schon immer habe er sich mit dem Königreich Württemberg befasst und damit auch zwangsläufig mit der Geschichte Bayerns, erzählt der studierte Betriebswirtschaftler, der als Vertreibsleiter in der Logistik arbeitet. Als er im vergangenen Jahr im Historischen Museum in Speyer eine Ausstellung über König Ludwig I. (1786 - 1868) besuchte, war das die Initialzündung gemeinsam mit dem Erfenbacher Ortsvorsteher Paul-Peter Götz und dem örtlichen Heimatverein die Vortragsreihe ins Leben zu rufen.
"Es gibt viele Kuriositäten", bezieht sich Seibold auf die vielen historischen Überbleibsel der Aera zwischen dem Anfang des 19. Jahrhunderts bis 1946, in der die Pfalz zu Bayern gehörte. Als Beispiele nennt er die Bayerische Beamtenkrankenkasse, die Bayerische Versicherungskammer oder die als pfälzische Ludwigsbahn bekannte Bahnlinie zwischen Ludwigshafen bis ins saarländische Bexbach. Aber auch Bauwerke wie etwa die Villa Ludwigshöhe in Edenkoben, die Ludwig I. als Sommersitz errichten ließ, zählen dazu.
"Pfälzer sind beste Bayern"
So manchem Lautrer dürfte auch noch die Bayerische Brauerei Kaiserslautern, kurz BBK, ein Begriff sein, in der von 1883 an 110 Jahre lang das Bräugetränk hergestellt wurde. Im Giebel des Polizeipräsidiums Westpfalz, am alten Teil des Finanzamts und an anderen Gebäuden ist noch heute das bayerische Königswappen zu sehen. Übrigens: König Ludwig I. soll laut Seibold gesagt haben: "Die Pfälzer sind meine besten Bayern." Diesem Monarchen widmete er seinen ersten Vortrag.

- Griff auch das Soldatendenkmal in Erfenbach in einem Vortrag auf: Volker Seibold
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Im Februar ging Seibold unter dem Titel "Das Erfenbacher Soldatendenkmal" auf das Kulturdenkmal an der Grundschule ein, das an den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 erinnert und 1907 enthüllt wurde. König Otto I. von Bayern beauftragte die Bildhauer-Brüder Menges mit dieser überaus authentischen und detailreichen Arbeit aus hartem gelbem Sandstein. Auf der Tafel des Sockels sind die Namen von 42 gefallenen Soldaten eingraviert, davon 18 aus Erfenbach und Stockborn. Götz, der das Denkmal vor zwei Jahren fachmännisch restaurieren ließ, will es als Mahnmal gegen den Krieg verstanden wissen.

- Authentisch bis ins kleinste Detail: das Soldatendenkmal in Erfenbach
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Der Ortschef sieht in der bayrisch-pfälzischen Zeit eine bedeutende Epoche auch für Kaiserslautern. Um auf das Soldaltendenkmal und andere Sehenswürdigkeiten des Stadtteils aufmerksam zu machen, plant er gemeinsam mit dem Heimatverein und der Agentur Götz-Werbung Informationstafeln anfertigen zu lassen und aufzustellen. Bislang sei die Vortragsreihe gut angenommen worden, berichtet Seibold. Er legt Wert darauf, keinen "trockenen" Geschichtsunterricht zu erteilen, sondern "Geschichten zu erzählen und Zusammenhänge zu erklären". Weitere Themen sind bereits festgelegt.

- Ziehen an einem Strang: Ortsvorsteher Paul-Peter Götz (von rechts), Volker Seibold und Helge Ebling vom Heimatverein im "Gleis 3" des Bachbahn-Museums
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Info und Termine
Donnerstag, 20. März 2025, 18.30 Uhr: "Michael Kardinal von Faulhaber" – Bischof von Speyer und Erzbischof von München-Freising
Donnerstag, 24. April 2025, 18.30 Uhr: "Ludwig Thoma" – Lausbubengeschichten und noch viel mehr
Die Reihe findet im "Gleis 3" des Bachbahn-Museums im Schermerhof statt, wo auch Bachbahn-Bier ausgeschenkt wird. Der Eintritt beinhaltet den Vortrag und einen bayrischen Imbiss. Eine Anmeldung per E-Mail an info@schermerhof.de ist erforderlich. Weitere Infos gibt es im Netz unter https://www.erfenbach-kl.de/aktuelles-termine.html.



Autor:Monika Klein aus Kaiserslautern |
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