Premiere von "Empfänger unbekannt"
Zwei Mal Klein in Höchstform
Eine mega Schauspielleistung haben Manuel Klein und Michael Raphael Klein bei der Premiere des Stücks "Empfänger unbekannt" abgegeben. Sehr berührend, emotional und spannend wie ein Krimi haben die beiden die Geschichte und das Schicksal einer Freundschaft in der Friedenskapelle Kaiserslautern dargestellt. Sehr gelungen ist die szenische Einrichtung von Hannelore Bähr, der mit dem gleichnamigen Roman ein Briefwechsel zu Grunde liegt.
Der Deutsche Martin Schulse (Michael Raphael Klein) und der amerikanische Jude Max Eisenstein (Manuel Klein) betreiben in den USA eine gut gehende Kunstgalerie. 1932 entscheidet sich Schulse mit seiner Familie nach Deutschland zurückzukehren. Ein reger Briefwechsel beginnt. Zunächst scheint die Freundschaft, nicht unter der räumlichen Trennung zu leiden. Doch Schulse, der die politischen Entwicklungen in Deutschland anfangs noch kritisch betrachtet, entwickelt sich nach und nach zum bekennenden Nationalsozialisten....
Der Briefroman "Address Unknown" erschien 1938 in der New Yorker Zeitschrift Story. Über 60 Jahre später wurde er auch in Deutschland und Frankreich zum Bestseller. In der szenischen Einrichtung von Hannelore Bähr begegnen sich Manuel Klein als Max und Michael Klein als Martin und liefern Gänsehautmomente, wenn sich die Geschichte immer mehr zuspitzt. Beiden gelingt es, die ambivalenten Charaktere der beiden Freunde auf beeindruckende Weise herauszuarbeiten. Es gibt kein Schwarz und kein Weiß. Und so es gelingt dem Duo, aus Briefen eine berührende Geschichte in die Friedenskapellen zu machen, die aufzeigt, was die Naziherrschaft aus absolutem Vertrauen und Freundschaft macht, mit einer unerwarteten Wendung.
Wer es heute verpasst hat, hat am kommenden Samstag, 13. April 2019, um 20 Uhr, noch eine Chance, das Stück im Waldschlösschen der Künstlerwerkstatt (Bremer Straße in Kaiserslautern) zu sehen.
Autor:Petra Rödler aus Kaiserslautern |
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