TKKG FOLGE 014 (Vergleichsanalyse)
Der Schlangenmensch

Schlangenmenschen. Beliebt in Sword & Sorcery wie He-Man, Conan oder auch als Zirkusartisten. Zwar geht es hier nicht in den Zirkus, aber es geht um einen Schlangenmensch. Das Buch erschien 1981, das Hörspiel 1982. Viel Spaß beim Lesen!

1 Zusammenfassung
1.1 Die Handlung des Hörspiels
1.2 Abweichungen im Vergleich zum Buch
1.3 Abweichungen im Vergleich zur Realserie
2 Analyse
2.1 Sprache
2.2 Aggressionsforschung und Karpf
2.3 Walter Jeske = Der reiche Sittenstrolch
2.4 Perspektivwechsel Gaby
2.5 Malowitz = Der König der Einbrecher?
2.6 Günther Dürrmeier = Der erste Ex-Ganove als Opfer

3 Fazit: Welche Fassung gewinnt?

1 Zusammenfassung
1.1 Die Handlung des Hörspiels

Tarzan war auf einer Party bei Karl und radelt abends zurück ins Internat. Er nimmt eine Abkürzung durch einen Park und kann einen hellblonden Räuber daran hindern, einen Mann auszurauben. Der Mann bedankt sich und will Tarzan belohnen, doch der lehnt ab.

Am nächsten Tag radelt Tarzan mit Klößchen zu den Glockners. Gaby und deren Freundin Anke jedoch sind niedergeschlagen: Ankes Mutter ist krank, die Tankstelle ihres Vaters geht schlecht, er ist hoch verschuldet und nun wird er auch noch verdächtigt, ein Verbrecher zu sein. Anke erzählt seine Hintergrundgeschichte: Ihr Vater Günther Dürrmeier wuchs im Heim auf, hatte eine schwere Kindheit, arbeitete beim Zirkus als Schlangenmensch, geriet dann aber auf die schiefe Bahn. Er ließ sich von Einbrechern anwerben und half diesen. Aber er wurde erwischt und zu drei Jahren Gefängnis bestraft. Seitdem er auch Dank guter Führung wieder draußen ist, sei er laut Anke die Ehrlichkeit in Person, aber man verdächtige ihn nun eines Verbrechens. Anke erzählt, dass letzte Nacht ein Verbrechen verübt wurde, welches laut Kommissar Reichart nur zwei Leute hätten begehen konnten: Günther Dürrmeier oder Gerhard Priewe. Priewe hat ein Alibi, Dürrmeier erst einmal nicht.
Ankes Vater wurde letzte Nacht in einem Park überfallen, doch ein Radfahrer rettete ihn.

Tarzan schaltet schnell, als Anke erzählt, wo ihr Vater gestern Nacht gewesen ist, denn er selbst ist dieser Radfahrer. Sie gehen zur Polizei und können Günther Dürrmeier entlasten.

Szenenwechsel zu Dürrmeier und Kommissar Reichart. Der Kommissar hat ihn gerade bei seiner Tankstelle abgesetzt und macht sich schon wieder auf den Weg, während Dürrmeier in sein Büro geht. Da tritt der hellblonde Gangster von gestern auf. Dürrmeier will die Polizei rufen, doch Blondschopf meint, das würde Sigi Malowitz gar nicht gefallen. Malowitz kommt nun auch und erzählt von drei lukrativen Aufträgen, für die sie einen Schlangenmenschen wie Günther brauchen:
Walter Jeske möchte ägyptische Figuren aus einem Museum.
Otto Emanuel Karpf will die Säulenheiligen aus der Kirche.
Graf Hubert von Falkenstein möchte seine Versicherung betrügen, indem die Gangster ihm seine Gemälde stehlen und in ein vorbereitetes Versteck bringen.

Dürrmeier möchte nicht mitmachen, doch Malowitz droht damit, seiner Familie etwas anzutun. Anke jedoch hat Teile des Gesprächs mitgehört und informiert TKKG. Tarzan fasst auch gleich den Plan, Malowitz im Telefonbuch zu suchen. Anke nennt noch das Kennzeichen seines Autos, welches Karl bekannt vorkommt, denn nicht nur ist das Kennzeichen sehr auffällig, das Auto selbst ist nämlich relativ bunt mit Hecktüren in unterschiedlichen Farben. TKKG bricht auf, aber Anke darf nicht mit, weil es sein könnte, dass die Verbrecher sie kennen.

Karl führt das Team zum Haus, wo Tarzan sich durch den Garten schleicht und die Gangster belauscht. Er kehrt zurück und berichtet: Blondschopf ist derselbe Mann, der Dürrmeier im Park überfallen hat. Tarzan hat hier auch die Namen der Auftraggeber erfahren. Die Kinder kombinieren, was die Gangster planen und wollen herausfinden, was genau die Auftraggeber haben wollen. Klößchen sieht einen Rolls Royce und sehen Walter Jeske, der Malowitz ein gefaltetes Blatt gibt. Dabei fallen die Namen von ägyptischen Göttern. Das gibt Karl Gelegenheit für einen Vortrag über ägyptische Götter wie Chnum, Min und Osiris, die von Nofretete gestürzt wurden. Tarzan unterbricht ihn und kombiniert, dass das Blatt wohl ein Museumsführer ist.

Am folgenden Montag fragt TKKG ihren Klassenkamerad Detlef Becker über Otto-Emanuel Karpf. Detlef erzählt, dass jeder im Dorf Birnbach Karpf kenne, da er adlig sei und dass er mit der örtlichen Kirche dort im Clinch liege, weil Karpfs Vorfahre ihnen Figuren von Heiligen geschenkt habe. Karpf fordert die Figuren zurück, doch die Kirche gibt sie nicht raus. Weiterhin betreibe Karpf ein seltsames Hobby: Er sammle Schimpfworte und betreibe Aggressionsforschung.

In der großen Pause beratschlagt TKKG. Klößchen liefert mit seiner Erwähnung über den Reporterfilm von gestern das Stichwort: TKKG sollte sich als Reporter ausgeben, um die Auftraggeber auszuhorchen. Da Gaby eh bei der Schülerzeitung ist, ist die Rollenverteilung klar: Gaby nimmt sich Jeske vor, Karl und Klößchen gehen zu Karpf und Tarzan zum Grafen.

In der Besenkammer tätigt TKKG die Anrufe. Gaby schmeichelt Jeske, Karl beeindruckt Karpf mit einem lateinischen Schimpfzitat und auch Tarzan kann zum Grafen.

Jeske ist entzückt über Gabys Besuch und möchte ihr sogar Alkohol anbieten, den Gaby ablehnt. Der Sarg für Eingeweide, Jeskes wertvollstes Stück, ekelt Gaby mehr als sie zu beeindrucken, Jeske verplappert sich, und er bietet Gaby auch viel Geld an, wenn sie irgendetwas täte, was nicht näher ausgeführt wird, denn Gaby sucht das Weite.

Karpf begrüßt Karl und Klößchen seines Forschungsstandes entsprechend und erklärt ihnen, was Schimpfworte sind. Da der Pfarrer gerade in der Nähe ist, öffnet Karpf das Fenster und verscheucht ihn. Auch Karpf verplappert sich und genießt es schon, dass die Gläubigen sich nächsten Sonntag schon in einem karg möblierten Gotteshaus befinden werden. Dann wirft er sie raus.

Tarzan verwechselt die Hausdame Melanie erst einmal mit der Gräfin, dann kommt er zum Grafen. Das Interview verläuft normal, doch dann muss der Graf kurz weg und Tarzan wirft einen Blick auf den Brief, den der Graf während des Interviews erhalten hat. Es ist ein Brief von der Bank, der Graf hat aufgrund der Versicherung Schulden in Höhe von 82.000 DM. Tarzan legt den Brief wieder so hin, wie er war. Graf Hubert kommt zurück und bittet ihn, ihm einen kleinen Botendienst zu erweisen: Tarzan soll Malowitz einen Brief aushändigen. Natürlich wirft der TKKG-Häuptling später einen Blick in den Brief und sieht Bilder von Gemälden, die wohl gestohlen werden sollen.

Als er den Brief bei Malowitz abgeben möchte, kann er dessen Gespräch mit Dürrmeier belauschen. Dürrmeier betont, dass er kein Verbrechen begehen möchte, doch Malowitz wiegelt ihn ab, weil er es nicht einsieht, auf das große Geld zu verzichten, bloß weil Dürrmeier es nun mit der Ehrlichkeit habe.

Tarzan übergibt Malowitz den Brief, dann verfolgt er Dürrmeier durch die Stadt. Bei einer Polizeiwache sieht Dürrmeier ihn und sie reden miteinander. Tarzan stellt klar, dass er nicht für den Grafen arbeitet, und sie bereden, wie sie den Gangstern eine Falle stellen können.

Des Nachts, als der erste Einbruch ins Museum stattfinden soll, trickst Dürrmeier Malowitz und Blondschopf Gerlich aus. Er behauptet, der Lüftungsschacht sei vergittert und die beiden müssten hoch und das Gitte entfernen. Malowitz und Gerlich klettern hoch, doch da kommen schon Tarzan und Karl und drohen damit, die Leiter umzustoßen, wenn die beiden irgendetwas täten. Klößchen hat indessen in Polizei verständigt.

Malowitz und Gerlich werden festgenommen. Malowitz verrät auch die Auftraggeber und Karpf findet jemanden, an dem er seine Schimpfworte anbringen kann. Dürrmeier wird von der Versicherung fürstlich entlohnt und alles wendet sich für ihn schließlich zum Guten.

1.2 Abweichungen im Vergleich zum Buch
Das Buch fängt mit der Party bei Karl an, die von 18 Uhr bis 22 Uhr geht, natürlich ohne Alkohol und mit Tarzan, der mit Gaby so geschickt tanzt, dass eine Mitschülerin meint, er habe einen Rock ‘n’Roll-Kurs besucht. In Wahrheit aber nutzt er nur seine Judokünste.

Tarzan bringt erst Gaby nach Hause und sie erzählt ihm von Anke und deren Vater, der sogar noch dürrer als Karl sei. Hier erfahren wir schon von Dürrmeiers Vergangenheit. Weiterhin hatte Frau Dürrmeier eine Drogerie, die sie aber wegen ihrer Krankheit aufgeben musste. Deshalb haben die Dürrmeiers Schulden.

Die Parkszene bleibt relativ unverändert.

Wegen seiner Rettungsaktion kommt Tarzan zu spät ins Internat und wird vom EvD Böckler zusammengestaucht. Böckler wird auch Giftzwerg genannt, weil er ungefähr so groß wie Klößchen ist. Böckler glaubt Tarzan nicht und will seine Verlogenheit im Kollegium besprechen.
Klößchen hat Halsschmerzen, aber macht sich trotzdem über seine Schokolade her.

Es wird klargestellt, dass es Sonntag ist. Klößchen wird von der Krankenschwester wieder gesundgeschrieben und das Alibi für Herrn Dürrmeier ist nicht nur für diesen, sondern auch für Tarzan wichtig, weil nun Böckler wegen Samstag nicht mehr gegen ihn vorgehen kann.
Wir erfahren auch mehr über den Einbruch, den Priewe begangen hat: Es wurden in einer Villa Wertgegenstände und 40.000 Mark geklaut. Kommissar Glockner hat auch einen Auftritt und regelt das Ganze. Danach gehen die Kinder in den Zoo.

Szenenwechsel zu Sigi Malowitz, der aufgrund eines Kalenderirrtums einen Tag zu früh aus dem Knast entlassen wird. Er schüchtert ein kleines Kind ein, fährt in die Millionenstadt und trifft sich mit Herbert Gerlich (Blondschopf). Ihm erzählt er Wort-für-Wort das, was er im Hörspiel Dürrmeier über die Auftraggeber erzählt. Wir erfahren auch, woher Malowitz die Informationen hat. Ein gewisser Mithäftling namens Müller hat ihm die Tipps gegeben, als Ausgleich solle er seiner Frau etwas von dem Geld schicken, das er durch die Auftraggeber bekommt. Malowitz will aber nichts teilen. Weiterhin erfahren wir, dass Malowitz der König der Einbrecher sei.

Szenenwechsel zu TKKG und Anke, die sich im Zoo die Tiere und vor allem die Flusspferde ansehen. Klößchen zeigt sich von seiner spendablen Seite und zahlt die Karten. Anke und Gaby regen sich über eine Frau auf, die einen Pelzmantel trägt und als die Kinder Luchse sehen, hält Karl einen Vortrag über sie. Anke muss früher weg.

Die Szene zwischen Malowitz, Gerlich und Dürrmeier ist nahezu unverändert, nur bemerkt Dürrmeier, dass seine Tochter am Fenster lauscht und schließt es deshalb. Dann verkündet er den Gangstern, dass er mitmache. Das finden Malowitz und Gerlich seltsam, doch akzeptieren sie es. Dürrmeier hofft, dass Anke sich nicht so sehr für ihren Vater schämt und hofft, dass sie nie die Wahrheit erfährt. Er hat auch Angst um seine Tochter, weil diese gelauscht hat und die Gangster etwas Schreckliches mit ihr anstellen könnten. Dürrmeier erhält noch eine Telefonnummer, dann gehen die Gangster.

Szenenwechsel zu TKKG, die den Zoo verlässt. Klößchen regt sich auf, dass eine Taube auf seinen Fahrradsattel gemacht hat, worauf Gaby ihn zurechtweist, sich zu benehmen. Dann gibt sie ihm ein Papiertuch, mit dem er den Sattel saubermacht. Die Kinder sehen Kommissar Reichart und folgen ihm zu einem Haus. Sie sehen, wie er Priewe und Pappenfuß abhauen und mit einem Auto türmen wollen. Tarzan radelt hinterher und nimmt eine Abkürzung. Er sieht einen Maler und einen Eimer Farbe. Als die Gangster angefahren kommen, schüttet er die Farbe auf die Windschutzscheibe und kann ihre Flucht verhindern. Reichart nimmt Priewe und Pappenfuß fest und erzählt von einer Belohnung. Doch Tarzan lehnt dankend ab und bittet darum, dass Herr Dürrmeier sie bekommt. Reichart ist von dieser Einstellung beeindruckt und gibt Tarzan die Hand.

TKKG radelt zu den Glockners, wo bereits Anke wartet. Sie erzählt ihnen den Plan der Ganoven, dann geht es relativ unverändert weiter. Jeske wird weiter charakterisiert; so hat er so viel Geld, dass er sich eigentlich jeden Neuwagen sofort holen kann. Die Ganoven machen sich hinter seinem Rücken über sich lustig. Karls Ausführung über die ägyptischen Götter ist wesentlich länger; er erwähnt wesentlich mehr Götter, die Jahreszahlen und wie Nofretete sie gestürzt hat (sie wollte Macht und schaffte die Götter ab, damit die Priesterschaft nicht mehr viel zu sagen hatte; dafür führte sie den Gott Aton ein; aber sie fiel bei ihrem Mann in Ungnade, wurde geächtet und Aton abgeschafft und Amun wieder als Reichsgott eingeführt).

Die Kinder verfolgen Jeske und finden seinen Bungalow, der sehr extravagant ist. Da Klößchen Würste dabei hat, kommt ihnen ein Hund namens Pedro entgegen, der Gaby natürlich die Pfote gibt. Seine Besitzerin Gerti kommt auch und erzählt ihnen, dass Jeske ägyptische Kunstschätze sammelt und sogar einen atombombensicheren Raum hat.

Zurück im Internat kommen T und K pünktlich, um sich einen Film anzugucken. Auch Böckler ist da und es wird ziemlich peinlich, weil Tarzan ihm mit seinem Alibi kommt. Dann schauen sie den Reporterfilm. Am Tag darauf morgens redet Böckler noch einmal mit Tarzan. Er scheint noch Zweifel zu haben, dann geht er.
Klößchen: „Alt wird der hier nicht.“
Tarzan: „Er ist Beamter. Denen kann man nicht einfach kündigen.“
K: „Aber man kann sie versetzen. Manche sagen auch ‚umbetten‘ statt versetzen. Wegen des Arbeitseifers.“
T: „Als Pauschalurteil wäre das ungerecht.“

Anke ist nicht in der Klasse, weil sie Grippe hat. Als TKKG Detlef Becker ausfragt, erfährt sie weiterhin noch, warum Karpfs Vorfahre den Kirche damals die Säulenheiligen vermachte.
Karpfs Vorfahr litt wohl an Rheuma, weil er sich zu viel im Freien herumtrieb. Er ging zu den Mönchen der Klosterkirche, die während eines heißen Sommers für ihn beteten und ihn somit wohl heilten. Karl korrigiert, dass Karpfs Vorfahr dann wohl nur einen Hexenschuss hatte.
In Wahrheit aber hatte Karpfs Vorfahr einen Teich entdeckt und diesen Sommer intensiv gebadet, denn das Moorwasser enthielt (und enthält noch) heilkräftiges Moorwasser. Da der Vorfahr viele Beutezüge unternommen und mit den Säulenheiligen nichts anfangen konnte, hinterließ er sie der Kirche.
Detlef: „Er war mehr der Typ, der Weiber, Spanferkel am Spieß und süffiges Bier schätzte.“
Zudem habe Karpf sogar Gerichtsprozesse gegen die Kirche geführt und verloren.

Wir erfahren noch den Namen der Schülerzeitung: Schlüsselloch. Vor kurzem noch ECHO. Da SCHLÜSSELLOCH schrecklich sei, wollten Gaby und Tarzan den Namen in BLICKPUNKTE ändern. TKKG einigt sich, nur von der Schülerzeitung zu sein.

Jeskes Interview ist etwas ausgeschmückter. Gaby stellt klar, dass man sie nicht einmal in der Schule siezen würde. Weiterhin sei Jeskes Ausdrucksweise ziemlich umständlich und er köpft schon eine zweite Flasche Champagner. Beim Eingeweidesarg erklärt Jeske noch Mummifizierung. Er bietet Gaby ein zweites Mal Champagner an. Gaby ekelt sich richtig, als Jeske mit dem Taschengeld-Angebot kommt.

Auf dem Weg zu Karpf reden Karl und Klößchen über den geplanten Einbruch in der Kirche und Klößchen fragt sich, wie das so schwer sein kann, doch Karl erklärt es ihm. Sie klingeln bei Karpf und sind wegen seiner Erscheinung enttäuscht, denn er ist kaum größer als Klößchen, krummbeinig und erinnert an einen alten Gockel.
Karpf hält einen wesentlichen längeren und informativeren Vortrag über Schimpfworte und Schimpfen in verschiedenen Kulturen. Es wird etabliert, dass der Pfarrer auf einem Rad vorbeifährt.
Karpf: „Leimsieder! Trickbetrüger!“

Tarzans Interview mit dem Grafen gestaltet sich wie im Hörspiel, nur kommen noch ein paar Details dazu. Der Graf hat zum Beispiel einen Überbiss und er trägt Reiterstiefel, die er erst aus- und später wieder anzieht. Weiterhin erhält der Graf Tee, aber Tarzan nicht, obwohl er durstig ist. An die Rahmen der Bilder, die gestohlen werden sollen, sind mit Tesafilm kleine weiße Schnipsel Papier geklebt.
Der Graf bietet Tarzan auch an, ihn mit seinem Auto in die Stadt zu fahren, aber ist verhindert, weil laut Hausdame Melanie eine Mausi und ein Poldi kämen.

Malowitz sagt im Gespräch mit Dürrmeier noch, dass der Einbruch Dürrmeier sogar Spaß machen werde, sobald er den ersten Einbruch hinter sich hätte.

Als Dürrmeier vor der Polizei zum Halten kommt, schließt Tarzan daraus, dass er ehrlich bleibt und nicht rückfällig wird.

Vor der Leiterszene trifft sich TKKG noch einmal bei den Glockners, wo Klößchen ein bayrisches Schimpfwort vorträgt, das Gaby für Japanisch hält. Gaby erzählt von Jeske und Tarzan kriegt davon schmale Augen.

Im Epilog erfahren wir noch, dass es satte vier Belohnungen gibt: DAS Museum ist dankbar, die Wallfahrtskirche und die Versicherungsgesellschaft ebenso; weiterhin noch die Lückemanns, wo Priewe eingebrochen ist. TKKG wird von den Dürrmeiers zum Abendessen eingeladen, wo Klößchen noch verkündet, dass so ein Festessen jede Woche stattfinden sollte, allerdings jedesmal mit Schokoladenpudding.

1.3 Abweichungen im Vergleich zur Realserie

Als Tim über eine Brücke fährt, hört er lautes Gegröle und sieht, wie jemand einen Mann ausraubt und dessen Hand verwundet und türmt. Tim behandelt seine Wunde und schlägt vor, die Polizei zu rufen. Der überfallene Mann belächelt Tims Vorschlag, die Polizei zu rufen, weil er mit denen nichts zu tun haben will.

Am nächsten Tag erzählt Gaby, wie ihr Vater Ankes Vater verhaften musste wegen eines Einbruchs. Klößchen will Anke mit Schokolade trösten. Tim redet mit Anke und will wissen, welche Hand sich ihr Vater verletzt hat, doch die lässt ihn abblitzen.

Szenenwechsel zu Priewe, der mit einem rot-weißen Auto zu Malowitz fährt. Priewe erzählt von Dürrmeier, der nach einem halben Bier schon besoffen ist. Priewe hat ein Fenster eingeschlagen, eine Scherbe genommen, Dürrmeier damit die Hand geritzt, die Scherbe wieder zurückgelegt und die Polizei gerufen.
Malowitz beschwert sich, dass Dürrmeier ihm nichts nützt, wenn er im Knast sitzt, aber denkt sich, dass er Dürrmeier ein Alibi verschaffen könnte. Dann müsste Dürrmeier ihm dankbar sein und ließe sich zu den Einbrüchen zwingen.
Malowitz: „Priewe… deine Idee war dumm, genial ist nur das, was ich daraus mache.“

Tim und Gaby reden mit Dürrmeier und bleiben dann noch hinter eine Säule und beobachten. Priewe und Malowitz kommen zur Tankstelle und Tim erkennt Priewe. Dürrmeier würde gern modernisieren und Malowitz hätte nun gern, dass er ihm hilft. Sie gehen in die Tankstelle und Malowitz erzählt, er komme auf Spenglers Empfehlung, Dürrmeiers ehemaligem Arbeitgeber. Dürrmeier möchte kein Verbrechen begehen, doch Malowitz droht ihm. Dann steigt er in das Auto von Priewe und die beiden fahren davon.

Tim weiß, wo das Auto hinfahren wird, und schickt Karl und Klößchen hinter Malowitz und Priewe her. Die beobachten, wie ein Rolls Royce zu Malowitz fährt und der Graf aussteigt. Malowitz und der Graf reden über die Gemälde und Malowitz erhält einen Umschlag. Klößchen wüsste gern, wer der alte Mann war, doch Karl weiß es: Graf Otto Eduard zu Falkenstein. Darauf überlegt Klößchen, seinen Vater über den Graf zu fragen.

TKKG sitzt bei den Glockners und Herr Sauerlich kommt zu ihnen. Klößchen behauptet, er arbeite für die Schülerzeitung und hätte gern ein Gespräch mit dem Grafen und ob sein Vater da nicht etwas einrichten könne. Sie erfahren, dass Herr Sauerlich einmal ein Gemälde vom Grafen gekauft habe, davon allerdings die Expertise gefälscht gewesen sei, doch er das Gemälde behalten und den Graf nicht angezeigt habe, weil ihm das Bild so gut gefalle.
Tim bemerkt, dass das Gemüse, das Klößchen isst, aus Marzipan ist.
Klößchen: „Wieso? Meine Mutter hat gesagt, ich soll Möhren und Kohlrabi essen. Dass es kein Marzipangemüse sein soll, hat sie nicht gesagt.“

Szenenwechsel zu Dürrmeier, der mit Malowitz telefoniert und Anke, die die Notizen über den Einbruch liest. Weiterer Szenenwechsel zu Klößchen und Gaby, die zum Grafen radeln, wo sich schon Priewe befindet. Priewe versichert, dass er das Schloss knacken kann. Der Graf empfängt die Kinder und rügt Melanie, dass sie ihn vor Fremden nicht Eddilein nennen soll.
Der Graf macht sich über Klößchens Nachnamen lustig, doch der nimmt das gelassen und kontert mit Frankenstein.

Szenenwechsel zu Dürrmeier und Tim. Dürrmeier will nichts sagen, doch Tim weiß es schon. Er hat es von Anke erfahren. Dürrmeier wird sauer und fragt sich, wie er aus dieser Geschichte rauskommen soll. Tim hat einen Plan, den er mit Kommissar Glockner bereden möchte.

Szenenwechsel zu Gaby, Klößchen und den Grafen, der ihnen die Funktionsweise seiner Alarmanlage näherbringt. Die Hausdame kommt mit Priewe, der bezahlt werden möchte, doch der vertröstet ihn auf nächste Woche. Er wirft die Kinder raus und versteckt die Bilder zusammen mit Melanie.

Szenenwechsel zu Klößchen, Karl und Tim, die nachts den Gangstern auflauern. Sie kommen in einem grünen Kombi. Das Trio steigt aus. Dürrmeier klettert die Leiter hoch und bemerkt, dass sie eine Stange durchsägen müssen. Karl kontaktiert Glockner, während Priewe und Malowitz die Leiter hochsteigen. Malowitz fragt sich, ob Dürrmeier mit Tim nicht fertig wird, doch der schlägt sich auf Tims Seite. Kommissar Glockner verhaftet Malowitz und Priewe und Melanie verplappert sich, sodass der Graf auch abgeführt werden muss.

Dürrmeier bedankt sich und möchte die Belohnung mit TKKG teilen. Erst kommt der Graf nur unter Protest mit, aber da Melanie ihm mit ihrem Eddilein so auf die Nerven geht, kommt er doch noch freiwillig mit. Klößchen findet noch ein Stück Schokolade, welches ihm Gaby wegschnappt.

2 Analyse
2.1 Sprache

Tja, von allen Büchern bis jetzt, habe ich den Eindruck, dass Wolf hier richtig viel Spaß am Schreiben hatte. Das Buch liest sich von Anfang bis Ende flüssig runter und entführt einen förmlich in die TKKG-Welt. Natürlich gibt es hier Worte wie „Mohr“, die es heute nicht mehr durchs Lektorat schaffen würden, doch ich glaube, vor allem bei Karpf hatte Wolf seinen Spaß, immerhin geht es bei ihm um…

2.2 Aggressionsforschung
Nicht nur, dass es ein solches akademisches Gebiet tatsächlich gibt, für die damalige Zielgruppe muss Karpf einfach nur ein einprägsamer und lustiger Charakter gewesen sein,. Während die Gesellschaft der damaligen Zeit wahrscheinlich über ihn nur den Kopf geschüttelt hat, weil der etwas gegen die Kirche hatte und ganz offen herumgeflucht hat. Der Sprecher im Hörspiel trägt noch so einiges bei, denn immer, wenn man über diese Folge/dieses Buch redet, wird Karpf früher oder später (eher früher) fallen.

Eine große Diskrepanz ergibt sich allerdings, wenn man erst das Hörspiel gehört und dann das Buch gelesen hat. Karpf ist kaum größer als Willi. Wie kann das sein? Allein schon, weil er die beiden Ks schon als Schrumpfgermanen bezeichnet, lässt den Hörer darauf schließen, dass Karpf eine relativ normale Größe für einen Erwachsenen haben sollte.

Natürlich hat dieses Buch so seine Logiklücken. Der Graf von Falkenstein ist mit seinem Versicherungsbetrug noch am ehesten nachvollziehbar, bei Karpf hingegen hätte bei einem erfolgreichen Einbruch die Polizei wohl als erstes nachgesehen. Vor allem, weil sich Karpf schon vor Klößchen und Karl verplappert hat. Seltsam mutet es schon an, dass er hölzerne Figuren zurückhaben will, bloß weil diese seinem Vorfahren gehört haben. Für einen Adligen, der immerhin studiert haben muss (immerhin konnte er Karls Lateinzitat sofort verstehen), etwas seltsam, doch noch lange nicht so unlogisch wie

2.3 Walter Jeske = Der reiche Sittenstrolch
Im Buch erfahren wir, dass Jeske nicht nur sehr reich geerbt hat, sondern sich jedes Jahr einen neuen Rolls Royce in der passenden Farbe kauft. Dazu noch dieser extravagante Bungalow. Theoretisch könnte er mit dem ganzen Geld ägyptische Kunstwerke nachbilden oder Beamte in hoher Position bestechen, um an diese Figuren zu kommen.

Dazu kommt noch seine recht widerwärtige Art. Das Buch schafft es super, Gabys Ekel rüberzubringen. Vor allem allerdings…

2.4 Perspektivwechsel Gaby
Gaby ist hier das erste Mal allein unterwegs und wir bekommen die Handlung aus ihrer Perspektive geschildert. Sie hat erst Angst, zu Jeske zu gehen und sie will von ihm mit Gabriele angeredet werden, weil sie Jeske diese Vertraulichkeit nicht geben möchte. Sie hat sich noch vorsorglich in Büchern über Kunstgeschichte schlau gemacht und sie bemerkt auch, dass Jeske zwei Sektgläser aufgestellt hat. Sie haben zwar auf der Couch Abstand, doch Jeske rückt mit der Zeit näher und näher.
Weiterhin scheint Jeske je nach Lesart den Eingeweidesarg Gaby nur deshalb zu zeigen, weil er hofft, dass sie dann ein Gläschen Sekt mit ihm trinkt. Das Interview ist genau dann vorbei, als Jeske ihr Taschengeld aufbessern möchte. Dieses Zitat trifft es wohl am Besten:

Gaby:
So einer ist das, dachte sie angewidert. Ein guter Onkel, der jungen Mädchen Geld bietet, damit sie ihn zu Hause besuchen. Auf den muß ich Papi aufmerksam machen – auch in der Hinsicht. Aber ich hatte Erfolg.
[zitiert aus TKKG, Buch 14]

Der Abschnitt ist zwar nur relativ kurz, aber zeigt, dass Gaby schon mehr ist als nur das Mädchen, das behütet werden muss. Sie bereitet sich vor und zieht das Interview auch ohne Tarzan durch, den sie hier am liebsten mit dabei gehabt hätte.

2.5 Malowitz = Der König der Einbrecher?
Wir hatten bis jetzt Labutzka aus Folge/Buch 7, der als König der Einbrecher galt. Nun kommt mit Malowitz der zweite König. Welche Qualifikationen muss man dafür eigentlich mitbringen? Zwar kommt er in diesem Buch aus dem Knast und hat auch schon gleich wieder ein krummes Ding, das er drehen möchte, kennt dafür die richtigen Leute und kann auch mit Gewalt drohen, aber andererseits braucht er Dürrmeier und hätte ohne ihn die drei Aufträge nicht angehen können. Hier wäre es vielleicht eine Idee gewesen, diesen Priewe noch irgendwie miteinzubauen. Immerhin tut man das in der Realserie.

Bis auf seinen Hufeisenschnurrbart bleibt Malowitz nicht wirklich im Gedächtnis. Dasselbe gilt für seinen hellblonden Kumpan Gerlich, sieht man von dem rot-blau-gelben Kombi einmal ab.

2.6 Günther Dürrmeier = Der erste Ex-Ganove als Opfer
Hier haben wir es in einem TKKG-Fall das erste Mal mit einem ehemaligen Ganoven zu tun, der rehabilitiert ist und ein ehrliches Leben führt. Zwar scheint er im Buch moralisch kurz zu wanken, aber es wird uns kein Zweifel daran gelassen, dass Dürrmeier wegen seiner Familie ehrlich bleiben möchte. Betont wird vor allem, dass er es wegen Anke tut.

3 Fazit: Welche Fassung gewinnt?
Das Buch trägt hier den Sieg davon, aber nur knapp. Vor allem Karpf gewinnt im Buch enorm mit seinen erweiterten Dialogen und auch Jeske wird noch um so einiges widerlicher und verachtenswerter. Nur der Hörspiel-Graf sticht den Buch-Grafen aus, weil der stimmlich einfach super besetzt ist (ebenso wie Karpf und der ganze Rest).
Die Realserie erhält Platz 3. Zwar fehlen Jeske und Karpf, doch dafür rückt Klößchen mehr in den Vordergrund und macht mit Hausdame Melanie ein paar gute Witze.

Autor:
Stephan Riedl aus Rodalben
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