Rauf auf den „Flowtrail TuS Erfenbach“
Attraktives Angebot für junge und ganz junge Mountainbiker entsteht
Von Ralf Vester
Mountainbike. Der Weg war weit, doch nun biegen die seit geraumer Zeit laufenden Bestrebungen und Planungen, jungen Mountainbikern im stadtnahen Wald ein attraktives Angebot zu machen, endlich auf die Zielgerade ein. Nach zahlreichen Abstimmungen, Routenbesprechungen, Zielvereinbarungen und insbesondere auch nach der Suche eines Trägers steht schlussendlich fest, dass am Freitag, 9. Dezember, der offizielle Spatenstich für den „Flowtrail TuS Erfenbach“ erfolgt und das Projekt damit endgültig ins Rollen und damit zur Umsetzung in die Realität kommt.
Konkret bedeutet das: Am Startpunkt des Trails, der etwa 200 Meter hinter der 2020 geschaffenen Stätte für das „Waldbaden“ in Richtung des herrlichen Aussichtspunktes „Drei-Berge-Blick“ zunächst zwischen dem TuS Erfenbach und dem Forstamt Kaiserslautern bei einem Gläschen Glühwein der gemeinsame Vertrag für das Unterfangen unterzeichnet wird. Unmittelbar im Anschluss daran können die Vertreter des TuS Erfenbach, bewaffnet mit Spaten und weiteren Grabgerätschaften, mit der Modellierung des rund 650 Meter langen Trails beginnen.
TuS Erfenbach übernimmt Trägerschaft für den Trail
„Wir sind unfassbar froh und dankbar, dass wir mit dem TuS Erfenbach einen Partner gefunden haben, der die Trägerschaft für die Mountainbikestrecke übernommen hat. Der Verein hat eine Reihe von überwiegend jungen Mitgliedern rund um deren Leader Sascha Götz, die große Freude an diesem Sport haben. Dadurch dürfte die rege Frequentierung dieser Strecke definitiv gesichert sein. Bis dahin ist allerdings noch ein gutes Stück des Weges zu gehen, gilt es doch, den Trail von den Mitgliedern in Handarbeit zu realisieren“, berichtet Revierförster Klaus Platz vom Forstamt Kaiserslautern.
Einbindung in natürliches Landschaftsprofil
Den Verantwortlichen des Forstamts Kaiserslautern waren bei der Planung des Projekts „Flowtrail TuS Erfenbach“ mehrere Aspekte wichtig. Es handelt sich bei dem entstehenden Areal um einen Naturtrail. Im Vordergrund steht daher die Einbindung bzw. Nutzung des natürlichen Landschaftsprofils. Im Detail bedeutet das, dass es keinen Einsatz von Maschinen, keinen Eintrag von Fremdmaterialien und keine Bauwerke auf dem Trail geben wird. Es wird nur so viel Vegetation, wie Bodenvegetation, Äste oder junge Bäume, entfernt, wie für die unmittelbare Streckenführung erforderlich ist. In unmittelbarer Nähe eines vorhandenen Wanderweges, soll also keine nennenswerte Störung des Lebensraums Wald erfolgen.
Ein Angebot für Alle
Der „Flowtrail TuS Erfenbach“ ist zudem als Angebot für Alle gedacht. So wird der Trail letztlich einen Abschnitt aufweisen, der auch für Kids problemlos befahrbar ist. In der Nähe davon sind im Bereich des „Kinderwaldes 1.0“ bereits Sitzgruppen vorhanden, von wo aus die Eltern ihre Sprösslinge gut im Auge behalten können. Ein weiteres wichtiges Merkmal ist die gute infrastrukturelle Anbindung an die Kaiserslauterer Stadtteile Erfenbach und Erzhütten/Wiesenthalerhof. Durch die gute und schnelle Erreichbarkeit des Geländes ist eine Nutzung durch die überwiegend junge „Klientel“ gewährleistet. Denn bei den Nutzern des Trails dürfte es sich in aller Regel um Jugendliche handeln, die nicht die Möglichkeit haben, vor der Durchführung ihres Hobbys kilometerweite Strecken zurückzulegen.
„Wir wollen mit der Realisierung dieses Projektes zwei Ziele erreichen: Es soll gewissermaßen als Türöffner für Kinder und Jugendliche dienen. Auch sie haben nach unserer Auffassung das Recht, den Naturraum Wald im Rahmen vereinbarter Regeln zu nutzen, denn der Wald ist grundsätzlich für alle da. Darüber hinaus wollen wir den übrigen Naturraum schützen, indem wir den Mountainbike-Betrieb lenken. Es kommt immer wieder vor, dass Jugendliche – eben weil sie kein legales Angebot haben – illegale Downhillstrecken schaffen. Dies ist dann sehr oft mit Sachbeschädigungen wie der Vernagelung von Bäumen sowie mit erheblichen Störungen des Lebensraumes Wald und der Behinderung des Jagdbetriebes verbunden“, verdeutlicht Klaus Platz.
Raus aus der Illegalität, rauf auf den Flowtrail
„In der Folge waren wir Forstleute immer wieder gezwungen, diese Anlagen rückzubauen bzw. stillzulegen. Erst kürzlich mussten wir in meinem Revier wieder drei illegale „Querwaldeintrails„ aufgrund von Beschwerden des hiesigen Jagdpächters beseitigen. Diesen Jugendlichen, die oft unheimlich viel Engagement und Enthusiasmus in ihre Projekte investiert haben, möchten wir hiermit in diesem Raum ein Angebot machen – getreu dem Motto: Raus aus der Illegalität, rauf auf den Flowtrail TuS Erfenbach“, so der Appell des Revierförsters.
Autor:Ralf Vester aus Kaiserslautern |
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