Ehrenamtliche Hospizhelferinnen und -helfer in Kaiserslautern
Beistand und Wertschätzung auf dem letzten Lebensweg

Edyta Zimmer, Anna Katharina Jung, Carmen Gerschwitz und Gerhard Bingenheimer (von links) | Foto: Frank Schäfer
  • Edyta Zimmer, Anna Katharina Jung, Carmen Gerschwitz und Gerhard Bingenheimer (von links)
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Von Frank Schäfer
Hospizverein für Stadt und Landkreis Kaiserslautern e.V. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, schwerstkranken Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen sowie deren Angehörigen in einer schwierigen Lebensphase zur Seite zu stehen: Ehrenamtliche Hospizhelferinnen und -helfer des Hospizvereins für Stadt und Landkreis Kaiserslautern e.V. haben mit dem Wochenblatt über ihre Motivation und ihre Erfahrungen gesprochen.

Unabhängig von Nationalität und Religionszugehörigkeit bildet der Hospizverein für Stadt und Landkreis Kaiserslautern e.V. seit mehr als 20 Jahren Menschen aus, die ehrenamtlich Sterbende und ihre Angehörigen zu Hause und im Pflegeheim begleiten.

Viele schöne Momente

„Kaum jemand möchte alleine sterben oder mit einer schweren Krankheit allein gelassen werden. Ich fand es inspirierend, dass es eine Organisation gibt, die die Menschen auf diese Weise begleitet. Da habe ich gedacht, da kann ich mich auch beteiligen“, berichtet Edyta Zimmer, die seit 2018 als ehrenamtliche Hospizhelferin tätig ist. Sie besucht auf Wunsch Menschen im Altenpflegeheim oder auch zu Hause. „Im gemeinsamen Gespräch dreht sich nicht immer alles nur um die Krankheit, viele brauchen auch mal etwas Ablenkung. Wir hören den Menschen zu, geben ihnen Wertschätzung und schauen dabei nicht auf die Uhr. Es ist auch nicht immer traurig − es gibt auch viele schöne Momente“, sagt Edyta Zimmer. „Um sich im ehrenamtlichen Hospizdienst zu betätigen, bedarf es keiner Vorkenntnisse. Jeder, der Menschen mag, kann sich engagieren.“

Seit 2014 engagiert sich Carmen Gerschwitz in der ehrenamtlichen Hospiz- und Sterbebegleitung. „Das Menschenbild des Hospizvereins hat mir sehr gefallen und entspricht auch meinem Menschenbild. Besonders interessant finde ich, dass man mit Menschen zusammenkommt, auf die man sonst nicht getroffen wäre. Das empfinde ich als Bereicherung“, erzählt Carmen Gerschwitz. „Man bekommt sehr viel zurück“, bestätigt auch Gerhard Bingenheimer. „Ich habe damals Leute kennengelernt, die als Hospizhelfer tätig sind und habe daraufhin den Entschluss gefasst: Wenn ich mal nicht mehr arbeite, mach ich das auch“, erinnert er sich.

Kraft für den Trauerweg

Mit dem Ziel, nicht nur Menschen bis zum Tod zu begleiten, sondern auch den Angehörigen in ihrer Trauer beizustehen, bietet Gerhard Bingenheimer zusammen mit anderen Ehrenamtlichen des Hospizvereins seit Januar neben der Sterbebegleitung auch Trauerbegleitung an. Beim sogenannten „Trauerspaziergang“, der einmal im Monat stattfindet, kann durch ein tröstendes und unterstützendes Gespräch wieder Kraft für den weiteren Trauerweg geschöpft werden. Der nächste Trauerspaziergang findet am Samstag, 11. September, um 14 Uhr statt. Wer Interesse hat, kann sich gerne unter der 0631 3709656 anmelden.

Vorbereitung auf das aktive Ehrenamt

In einem Kurs, der 110 Unterrichtseinheiten Grund- und Aufbaukurs sowie ein Praktikum umfasst, werden die Ehrenamtlichen auf ihre Tätigkeit vorbereitet, um Fragen im Zusammenhang mit schwerer Krankheit, Tod und Trauer gut begegnen zu können. „Im Rahmen der Ausbildung setzt man sich mit existenziellen Fragen auseinander. Man reflektiert sich und lernt sich selbst neu kennen. Das ist sehr wertvoll für die eigene Entwicklung“, berichtet Edyta Zimmer.

An dem Vorbereitungskurs nimmt derzeit auch Anna Katharina Jung teil. „Ich habe mich schon immer für Palliativmedizin interessiert und nach einer ehrenamtlichen Betätigung gesucht, die ich neben meinem Studium ausüben kann. Bei einem Infoabend des Hospizvereins habe ich sofort gemerkt, dass mir das gefällt. Nach dem Vorbereitungskurs möchte ich mich in der Kinderhospizarbeit engagieren“, so die Medizinstudentin.

Der Hospizverein Kaiserslautern ist sowohl Träger eines ambulanten Erwachsenen-, als auch eines ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes. „Der Kinder- und Jugendhospizdienst ist primär Lebensbegleitung, während der Erwachsenenhospizdienst Sterbebegleitung bedeutet“, erklärt Ehrenamtskoordinatorin Monika Feddeck.

Verstärkung gesucht

„Es besteht beim Hospizverein unverändert hoher Bedarf an Menschen, die sich als Hospizhelfer ehrenamtlich engagieren möchten. Wer Interesse hat, an einem unserer Infoabende teilzunehmen, kann sich gerne unter der 0631 3709656 melden“, sagt Monika Feddeck. Um seine hoch qualifizierte Arbeit auch weiterhin leisten zu können, ist der Hospizverein auf finanzielle Unterstützung angewiesen - sei es durch Spenden, Mitgliedschaft und/oder Sponsoring. Daher ist der Verein für jegliche Unterstützung dankbar.

Kontakt:
ehrenamt@hospiz-kaiserslautern.de
Telefon: 0631 3709656

Spendenkonten:
Kreissparkasse Kaiserslautern
IBAN: DE16 5405 0220 0000 0886 90
BIC: MALADE51KLK

Stadtsparkasse Kaiserslautern
IBAN: DE19 5405 0110 0000 3220 73
BIC: MALADE51KLS

Volksbank Kaiserslautern
IBAN: DE18 5409 0000 0001 7682 04
BIC: GENODE61KL1

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Autor:

Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens

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