Die Entscheidung ist gefallen: Michael Halberstadt erhält Kulturpreis 2024
Kaiserslautern. Der Kulturausschuss beschloss gestern am Dienstag, 4. Juni 2024, einstimmig in nicht öffentlicher Sitzung, den Kulturpreis Kaiserslautern 2024 an den Musiker Michael Halberstadt, Leiter des Musikclubs Salon Schmitt und Mitbegründer der Band Shaian, zu vergeben. Mit einem Anruf gratulierte Bürgermeister und Kulturdezernent Manfred Schulz dem Preisträger zur Auszeichnung. Diese soll demnächst im Rahmen eines Festaktes im Pfalzgrafensaal überreicht werden.
Michael Halberstadt entdeckte im Alter von fünf Jahren mit Klavierspielen die Musik und stellte fest, das sei seine Mission. Als Autoditakt begann er bald, Gitarre zu spielen, nahm mit 13 Jahren Unterricht bei Helmut Weilemann in Kaiserslautern und absolvierte schließlich 1983 ein Studium für Jazz und Popularmusik in Frankfurt, um sein Wissen und seine Fähigkeiten weiter zu entwickeln.
1986 war er Gründungsmitglied der Gothic-Rock-Band Arts and Decay, die bis 1993 zwischen ausgedehnten Tourneen im In- und Ausland vier Studio-Alben veröffentlichte und international für Aufsehen sorgte. Als Pioniere des deutschen Dark-Wave und der Single "Mescal " hinterließen sie einen bleibenden Eindruck in der Szene.
In den späten 1990ern gründete Halberstadt als Sänger und Gitarrist die herausragende Neil Young Coverband Lazy Force, die als eine der besten in Deutschland galt. Seine Vielseitigkeit und sein musikalisches Können führten ihn 1998 nach Hamburg, wo er vier Jahre in Altona und St. Pauli lebte und neben eigenen musikalischen Projekten in den Begleitbands unter anderem von Künstlern wie Gloria Gaynor, Nena und Frank Zander spielte.
Nach einer erfolgreichen und intensiven Zeit in Hamburg kehrte Michael Halberstadt in seine Heimatstadt Kaiserslautern zurück, wo er sich mehr und mehr in die Musikproduktion vertiefte. Er gründete das eigene Plattenlabel Daddykate Records, mit dem er sich insbesondere der Veröffentlichung und Förderung aufstrebender junger Künstlerinnen und Künstler widmete.
Inzwischen zum Kultort geworden, eröffnete er 2015 den Musik-Club Salon Schmitt im Musikerviertel von Kaiserslautern, in dem neben Lesungen und Ausstellungen vor allem Konzerte von internationalen Independent-Künstlern stattfinden. Der ehemalige Friseursalon ist sowohl zum musikalischen Arbeitsplatz als auch zum Dreh- und Angelpunkt für Halberstadts kulturelle Aktivitäten geworden.
2017 war er Mitbegründer der interkulturellen Musikgruppe Shaian, die zahlreiche Preise gewann und durch ihr ehrenamtliches Engagement für Integration und Diversität bundesweite Bekanntheit erlangte.
Seit seiner Rückkehr nach Kaiserslautern ist Michael Halberstadt weiterhin aktiv auf Tour, sei es solo, im Duo oder mit seiner Band K-Town Foxes. Seine langjährige musikalische Reise bietet ihm die Basis und Inspiration, regelmäßig eigene Songs in den Genres Post Punk, Pop und Singer-Songwriter zu produzieren und unter dem Projektnamen "Halby" zu veröffentlichen. Mit einer beeindruckenden Karriere und einem breiten Spektrum an musikalischen Aktivitäten ist Michael Halberstadt eine bedeutende Persönlichkeit in der deutschen Musikszene.
"Mit Michael Halberstadt wird ein herausragender Musiker und Vertreter der freien Kulturszene Lauterns ausgezeichnet", erläutert Bürgermeister und Kulturdezernent Manfred Schulz. Im Kulturausschuss sei auch die hervorragende programmatische Arbeit im Salon Schmitt jenseits des Mainstreams sowie Halberstadts damit verbundene erfolgreiche Kulturvermittlung hervorgehoben worden. Schulz dankte auch der Sparkassenstiftung für Kultur für die Unterstützung. "Ich freue mich, dass nach Sigrid Wack, den Untieren, der Künstlerwerkgemeinschaft, dem Verein Baukultur und Stadtgestaltung nun das Genre Musik in den Fokus genommen wurde", so Dr. Christoph Dammann, Leiter des Kulturreferates und Initiator des jährlich vergebenen Preises.
Im Oktober 2019 hatte der Kulturausschuss die Einführung des Kulturpreises Kaiserslautern beschlossen. Er ist mit einem Preisgeld in Höhe von 3000 Euro verbunden und wird zur Hälfte von der Kunst- und Kulturstiftung der Sparkasse Kaiserslautern unterstützt. Damit soll von städtischer Seite nicht institutionell gefördertes, privates sowie ehrenamtliches Engagement auf diesem Gebiet anerkannt werden. Für die Auszeichnung, die bei entsprechenden Vorschlägen jährlich vergeben werden soll, können die Empfehlungen jeweils bis zum 31. März eingereicht werden. Bisher nicht berücksichtigte Vorschläge können dabei erneut eingebracht werden. Die Entscheidung über den oder die dem Kulturausschuss vorzulegenden Vorschläge trifft der Kulturdezernent nach Beratung mit einem Vertreter des Vorstandes der Sparkassenstiftung – Kunst und Kultur sowie der Leitung des Referats Kultur. red
Autor:Monika Klein aus Kaiserslautern |
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