Erste SiKa-Sitzung mit Bürgermeister rund um das Thema "Sicherheit"

Polizeipräsident Hans Kästner (links) und Bürgermeister Manfred Schulz | Foto: PP Westpfalz
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Kaiserslautern. Gleich tief in die Thematik ging es bei der ersten Sitzung des Lenkungskreises der SiKa (Initiative Sicheres Kaiserslautern), der seit Herbst letzten Jahres unter der neuen Leitung von Bürgermeister Manfred Schulz und Polizeipräsident Hans Kästner ist. Auf der Tagesordnung standen neben der Vorstellung der beiden Sicherheitsforen EFUS und DEFUS auch die Sicherheitslage in der Innenstadt sowie die Vorstellung der ehrenamtlichen Sicherheitsberater für Senioren. „Die Sitzung hat viele, teilweise auch neue Ansätze gezeigt, wie wir die Fragen rund um das Thema Sicherheit in Kaiserslautern bereits angehen oder zukünftig angehen könnten“, resümierten Bürgermeister Schulz und der Leiter der Polizeidirektion Kaiserslautern, Polizeidirektor Ralf Klein, der den verhinderten Polizeipräsidenten Kästner vertrat.

Über das Europäische Forum für urbane Sicherheit (EFUS) sowie das Deutsch-europäische Forum für urbane Sicherheit (DEFUS) informierte deren Geschäftsführerin Anna Rau. DEFUS sei eines von sechs nationalen Foren, in denen sich aktuell 16 deutsche Städte und zwei Organisationen zu landesspezifischen Themen austauschen, so Rau. „Auf dieser lebendigen, unbürokratischen Plattform arbeiten die Mitglieder gemeinsam daran, Ordnung, Sicherheit und das friedliche Zusammenleben in den Städten zu organisieren und an die aktuellen Herausforderungen und Entwicklungen anzupassen.“ Dabei profitierten sie von den gegenseitigen Erfahrungen und ihren zahlreichen Gemeinsamkeiten genauso wie von Fortbildungen oder der Finanzierung von Projekten. Als Beispiele führte Rau den Austausch zum Umgang mit organisiertem Betteln wie auch beim Aufbau entsprechender kommunaler Strukturen an. Wie Rau weiter erläuterte, bestehe EFUS derzeit aus insgesamt 250 Städten in 16 Ländern, die den Austausch von Erfahrungen über Ländergrenzen hinweg pflegen. „Dazu bietet das Forum seinen Mitgliedern im Rahmen von EU-geförderten Projekten, Fortbildungs- und Beratungsangeboten aktive Unterstützung bei der Bewältigung aktueller Herausforderungen und der Gestaltung von sicheren und inklusiven Städten.“

Ausgehend von der in den Medien stark thematisierten, vermeintlichen „Massenschlägerei“ an der Mall im November berichtete Polizeidirektor Klein über die Sicherheitslage in der Innenstadt. Tatsächlich seien in die damalige Schlägerei nur fünf Personen aktiv involviert gewesen, eine davon hätte deeskalierend eingegriffen, wie die Ermittlungen ergaben. Auch die aktuellen Fallzahlen der Delikte in der Innenstadt seien in diesem Jahr nicht wesentlich von denen der Vorjahre abgewichen, bilanzierte der Polizeidirektor. Dennoch hätten Polizei und Ordnungsamt die Probleme und ihre Verantwortung erkannt. „Wir wollen die Vorkommnisse auf keinen Fall schön reden“, betonte Klein. „Durch sie hat das subjektive Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung gelitten, was einen wesentlichen Faktor des Zusammenlebens ausmacht. Dies wird von Polizei und Ordnungsamt sehr ernst genommen!“ Infolge dessen hätten beide ihre Präsenz rund um die Mall deutlich erhöht, was von den Bürgerinnen und Bürgern sehr positiv wahrgenommen werde. Darüber hinaus hätte die Polizei die Kriminalitätslage noch intensiver analysiert und deren Auswertung mit einer eigens entwickelten Statistik herausgestellt. Klein betonte in diesem Zusammenhang erneut die gute Zusammenarbeit mit dem städtischen Ordnungsamt. Welches Ergebnis die von Bürgermeister Schulz initiierte Begutachtung der Intelligenten Videoüberwachung bei einem Termin in Mannheim mit sich bringe, bleibe abzuwarten, auch, wie sich das Leben rund um die neue Stadtmitte in den kommenden wärmeren Monaten entwickelt.

Abschließend stellte der städtische Ehrenamtskoordinator Daniel Helmes das Projekt der ehrenamtlichen Sicherheitsberater für Senioren vor. Hierzu hatte er außerdem drei seiner früheren Lehrgangsabsolventen zur SiKa-Sitzung mitgebracht, die von ihrer ehrenamtlichen Arbeit berichteten. Aktuell gebe es laut Helmes insgesamt 18 Sicherheitsberaterinnen und -berater für Senioren in Kaiserslautern, weitere Freiwillige werden nach wie vor gesucht. „Unsere Sicherheitsberater klären beispielsweise an speziell konzipierten Informationsabenden über alle Themen rund um die Sicherheit von Senioren auf“, erläuterte Helmes. Diese reichten vom Erkennen eines Trickdiebstahls über das Verhalten bei Einbrüchen bis hin zu einem eventuell notwendigen Versicherungsschutz. Wie einer der Freiwilligen nachfolgend ausführte, hätte er so im letzten Jahr an die 300 Seniorinnen und Senioren erreicht. Die anderen beiden erzählten, dass sie als ehemalige Kriminal- und Polizeibeamte ihren Erfahrungsschatz gerne an ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger weiter geben wollten, sei es zu Schockanrufen oder dem Enkeltrick, Cyberkriminalität oder Prävention. Allen dreien dankte Bürgermeister Manfred Schulz abschließend für ihr großes Engagement. red

Autor:

Monika Klein aus Kaiserslautern

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