Kaiserslauterer Informatiker in renommierte Akademie aufgenommen
Forschung zu Visualisierung

Professor Hans Hagen Foto: Koziel/TUK

TUK. Der Informatik-Professor Dr. Hans Hagen, der an der TU Kaiserslautern den Lehrstuhl für „Computer Graphics and Human Computer Interaction“ inne hat, ist zum neuen Mitglied der „Visualization Academy of Science“ des „Institute of Electrical and Electronics Engineers“ (IEEE), einem bedeutenden Weltverband der Ingenieure, ernannt worden.
Damit würdigt die Fachgesellschaft seine herausragenden Forschungsleistungen in den Bereichen Modellierung und Visualisierung. Der Kaiserslauterer Informatiker war maßgeblich an Entwicklungen in Naturwissenschaft und Technik beteiligt, die heute Industriestandard sind.
Er beschäftigt sich unter anderem damit, große unstrukturierte Datenmengen einfacher zu interpretieren und Elemente auf Basis von funktionalen Anforderungen aus der Industrie zu modellieren und sie zu visualisieren. Er hat mit seiner Gruppe Methoden der wissenschaftlichen Visualisierung entwickelt, die eine prozessbegleitende Qualitätskontrolle von Planung und Produktion ermöglichen. In den vergangenen 25 Jahren haben viele seiner wissenschaftlichen Beiträge den Weg in die industrielle Praxis gefunden und sind zu Industriestandards geworden. Zu seinen ersten Arbeiten gehören beispielsweise speziell gekrümmte Reflektoren für Scheinwerfer, die in den 80er Jahren die Paraboloid-Scheinwerfer an Autos ablösten und deren Reflektionsverhalten die gesetzlichen Vorgaben bezüglich Ausleuchtungsgrad der Straßen erfüllten. Er stellte sich damals wie heute der Herausforderung, Elemente zu entwickeln, die trotz hoher Krümmung stabil und günstig zu produzieren sind. Er entwickelte die Variationsdesignmethode, die sich speziell für die Simulation von gekrümmten Oberflächen einsetzen lässt, beispielsweise bei Prothesen oder Rotorblättern.
Die Aufnahme in die Akademie ist im Bereich der Visualisierung eine der höchsten und prestigeträchtigsten Auszeichnungen, die einem Forscher zuteil werden kann. Der Kaiserslauterer Informatiker ist im Rahmen der Konferenz „VIS 2019“ der IEEE im kanadischen Vancouver am 22. Oktober als neues Mitglied aufgenommen worden.
Hagen hat in Freiburg Mathematik, Physik und Informatik studiert. Zunächst hatte er eine Professur in Braunschweig inne, bevor er 1998 dem Ruf der TU Kaiserslautern folgte. Von 1983 bis 86 war er zudem Ass.-Professor an der Arizona-State University, seit 2009 ist er „Adjunct“-Professor an der University of California. Zahlreiche Auszeichnungen wurden ihm zuteil: 2002 erhielt er den „John Gregory Memorial Award“, eine der renommiertesten Auszeichnungen für Geometrisches Design. Ein Jahr später ernannte ihn das IEEE zum „Golden Core Member“. 2009 erhielt er als erster Europäer den „IEEE Career Award“ in der Kategorie „Visualization“. 2016 erhielt er den „Solid Modelling Pioneer Award“ der ACM. ps

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Autor:

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