Studenten aus Guatemala zu Gast bei der Apostelkirchengemeinde
Friedlicher Wandel durch Bildung

Helga Gröbel, José Anibal, Christian Stich, Oscar, Susanne Wildberger, Ana Christina, Holger Haase, Ursula Thau, Alicia, Hermann Beisiegel, Luise Beisiegel und Walfriede Schilling (von links)  Foto: PS
  • Helga Gröbel, José Anibal, Christian Stich, Oscar, Susanne Wildberger, Ana Christina, Holger Haase, Ursula Thau, Alicia, Hermann Beisiegel, Luise Beisiegel und Walfriede Schilling (von links) Foto: PS
  • hochgeladen von Wochenblatt Redaktion

Apostelkirchengemeinde. Am 14. April, dem Sonntag Palmarum, hatte die Apostelkirchengemeinde vier Studenten aus Guatemala und ihren deutschen Projektleiter Christian Stich zu Gast. Er stammt aus Kaiserslautern, ist 48 Jahre alt und gelernter Jurist, der sich seit seinem Studium in Saarbrücken auch sehr für die Menschenrechtsarbeit in Afrika und Lateinamerika interessiert.
Er lebt seit zehn Jahren in Guatemala und ist mit Maria José, einer Guatemaltekin, verheiratet. 60 Stipendiatinnen und Stipendiaten kann das Stipendienwerk Samenkorn e.V. / Proyecto Ija’tz im Jahr materiell fördern und sie in ihrem individuellen Bildungsweg und ihrer Persönlichkeitsentwicklung begleiten. „Ija’tz“ ist das Maiskorn, das den Mayas heilig ist und Wachstum, Weisheit und Leben bedeutet. Gleichzeitig soll der Same für einen friedlichen Wandel durch Bildung in Guatemala gelegt werden. Alle Stipendiaten zeichnen sich durch christliches und soziales Bewusstsein und Verantwortungsgefühl, überdurchschnittliche akademische Leistungen aus und wollen auch nach Abschluss ihrer Ausbildung in Guatemala bleiben, um einen Beitrag zur Entwicklung ihres Landes zu leisten. In der Apostelkirche waren Alicia (29 Jahre, Studienfach Journalismus), Ana Christina (26 Jahre, Studienfach Krankenpflege), Oscar (22 Jahre, Studienfach Pädagogik) und José Aníbal (23 Jahre, Studienfach Agrarwissenschaften). Sie zeigten im Gottesdienst einen liturgischen Tanz und lasen einen biblischen Text auf Spanisch und in der Maya-Sprache „K’equi“. 41 Prozent der 17 Millionen sind indigene Nachkommen eines der 22 Maya-Völker. Trotz der Amtssprache Spanisch werden noch 25 voneinander unabhängige Sprachen der Mayas gesprochen. Spanisch war für keinen der vier Stipendiaten die Muttersprache. Sie berichteten im Anschluss an den Gottesdienst im Gemeindehaus der Apostelkirche sehr bewegend von ihrem ganz persönlichen Kampf um ihre Bildungschancen. So musste Ana Christina schon als kleines Mädchen sehr hart arbeiten, um sich den Grundschulbesuch zu finanzieren. Oscar erinnerte sich, dass sein Vater ihm immer sagte, dass Lernen Zeitverschwendung sei. Alle vier stammen aus Familien, die in extremer Armut leben. Gerade auch gegen Widerstände innerhalb der eigenen Familie mussten sich speziell die jungen Frauen durchsetzen, weil die dominierende „Männerkultur“ es ihnen schwermacht, höhere Bildung zu erlangen. Das traditionelle Frauenbild geht kaum über Haushalt und Kinder hinaus. Projektleiter Christian Stich informierte über die allgemeine Situation in Guatemala, wo auch 23 Jahre nach Ende eines 36 Jahre dauernden Bürgerkrieges die Maya-Bevölkerung von politischer, wirtschaftlicher und sozialer Teilhabe weitestgehend ausgeschlossen ist. Nur sechs von zehn Kindern bzw. Jugendlichen im schulpflichtigen Alter gehen zur Schule, fast die Hälfte aller Kinder unter fünf Jahren ist chronisch unterernährt, die entsprechenden Zahlen in indigenen Regionen liegen noch weit höher. Bildung ist in diesem mittelamerikanischen Land ein Privileg weniger und kein Grundrecht für alle.
Der Ausschuss für internationale Beziehungen der Apostelkirche um Helga Gröbel und weitere Helferinnen und Helfer sorgten für die Verpflegung der Gäste.ps

Autor:

Jens Vollmer aus Wochenblatt Kaiserslautern

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

bic

Wirtschaft & HandelAnzeige
Eine weitere Stufe zur Umsetzung der Geschäftsidee ist erreicht | Foto: bic

1,2,3 GO®-Abschluss 2024 in Sicht: Business-Pläne der Teilnehmer liegen vor

Kaiserslautern. Seit einem Jahr nehmen Gründungsinteressierte am landesweiten Gründungswettbewerb 1,2,3 GO® teil. Zum Stichtag Ende August legten in Kaiserslautern 14 Einzelpersonen und Teams einen detailliert ausgearbeiteten Businessplan vor und haben damit die nächste Stufe geschafft. „Wieder sind wirklich spannende und vielfältige Konzepte dabei“, freut sich Maria Beck vom Kaiserslauterer 1,2,3 GO®-Team im Business + Innovation Center Kaiserslautern (bic). Rund 20 Solo-Entrepreneure und...

Wirtschaft & HandelAnzeige
Raum mieten Kaiserslautern: Egal ob Seminar, Konferenz oder Besprechung. Die Tagungs- und Konferenzräume des bic sind modern ausgestattet und flexibel einsetzbar. Hier das Foyer / der Empfangsbereich des bic mit angeschlossenen Konferenzräumen
 | Foto: bic Kaiserslautern
4 Bilder

Raum mieten in Kaiserslautern: Moderne Seminarräume für Konferenzen und Tagungen

Raum mieten Kaiserslautern. Das bic in Kaiserslauterns Wissenschaftsmeile ist Zentrum für Existenzgründer und Start-Ups, gefördert durch das Land Rheinland-Pfalz. Die Flexibilität der Räume ist für im Gebäude ansässige Jung-Unternehmen ein großer Vorteil. Und: Die Seminarräume können für Business-Veranstaltungen auch extern angemietet werden. Raum mieten in Kaiserslautern auch für Externe Im Erdgeschoss finden sich für Meetings gleich vier Besprechungsräume, deren Wände flexibel auch zu...

Online-Prospekte aus Kaiserslautern und Umgebung



add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.