FührungsFrauen Westpfalz: Netzwerktreffen mit dem Thema - Chancen und Risiken der KI
Kaiserslautern. Das sechste Netzwerktreffen der FührungsFrauen Westpfalz widmete sich einem Thema, das unseren Alltag ständig begleitet und auch in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen wird: Künstliche Intelligenz.
Eröffnet wurde die Veranstaltung, die in der Rotunde der RPTU stattfand, von Jutta Metzler (ZRW-Vorstandsmitglied und IHK-Vizepräsidentin), die die Teilnehmerinnen mit einer Definition von KI in das Thema einführte: KI ist ein Teilgebiet der Informatik. Menschliche Fähigkeiten wie logisches Denken, Lernen, Planen und Kreativität werden imitiert. Es handelt sich also um eine Technologie, die kognitive Fähigkeiten nachahmt, zu denen bisher nur Menschen fähig waren.
KI begegnet uns ständig – Im privaten Bereich bei den Sprachassistenten Alexa und Siri, bei den Film- und Musikvorschlägen von Netflix und Spotify, bei der Navigation im Auto. Aber auch im Bereich der Sicherheit, wie den Gesichtserkennungsfunktionen und natürlich im beruflichen Alltag. Die Unterstützung durch KI ist teilweise so selbstverständlich, dass sie kaum noch als KI wahrgenommen wird.
Die Fragen an die Referentin des Impulsvortrages, Frau Tatjana Legler, stellvertretende Leiterin des Lehrstuhls für Werkzeugmaschinen und Steuerungen, lauteten daher: Seit wann beschäftigt sich die Forschung mit der KI? Auf welche Daten greift die KI zurück? Wo lauern Risiken und wo bieten sich mit der KI Chancen?
Frau Legler gab den Teilnehmerinnen in ihrem Vortrag einen anschaulichen Einblick in all diese Fragen. Bemerkenswert ist, dass das Thema KI bereits seit 1943 erforscht wird. Spannend war auch zu erfahren, wie die Lernprozesse der KI funktionieren.
Hierfür muss man die drei Teilbereiche genauer betrachten:
• die (künstliche) Intelligenz
• das maschinelle Lernen, das Computern die Fähigkeit verleiht, zu lernen, ohne dass sie explizit programmiert werden müssen
• das Deep Learning, ein Algorithmus, der unbegrenzt lernen kann
Ein wichtiger Aspekt bei der Beantwortung der Frage, auf welche Daten die KI zurückgreift, ist, dass die Daten von dort bezogen werden, wo sie verfügbar sind. Dies können z.B. Plattformen wie Facebook oder Reddit sein. Hier besteht die Gefahr von ungefilterten Inhalten, bei denen die KI Sarkasmus oder Ironie nicht erkennt. Und genau hier liegt das Problem, denn die KI liefert Ergebnisse auf Basis dessen, was zuvor eingespeist wurde. Es muss also differenziert werden, erst recht, wenn es um vermeintliches „Wissen“ geht. Das ist jedoch nicht einfach, wenn man bedenkt, wie real KI-generierte Videos wirken. Im Produktionsbereich, wo eine Maschine programmiert wird, ist eher davon auszugehen, dass das Ergebnis „Daten rein, Ergebnis raus“ korrekt ist. Denn hier ist eine direkte Überprüfung oder Anpassung am Werkstück möglich.
In der Medizin ist das Thema KI eine große Unterstützung und weitere Forschung mehr als gerechtfertigt. Dennoch ist gerade in diesem Bereich eine besondere Sensibilität gefragt. Denn der kleinste Fehler kann hier fatale Folgen haben. Gleiches gilt für das Thema autonomes Fahren. Hier muss das KI-System lernen, Daten aus verschiedenen Ländern zu interpretieren: Straßenverläufe, Straßenschilder, die unterschiedlichen Fahrweisen der Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer und viele weitere Faktoren. All das muss gleichzeitig und in Echtzeit verarbeitet werden.
Das Programm ChatGPT, mit dessen Hilfe ganze Aufsätze geschrieben werden können, ist Risiko und Chance zugleich. Hier zeigt sich vor allem, dass die SchülerInnen Chat GPT häufig zur Erledigung von Schularbeiten nutzen. Dabei sollte das Programm eher als Lernhilfe dienen und nicht die gesamte Arbeit übernehmen.
Die rege Diskussion nach den spannenden Einblicken zeigte, dass das Thema auf großes Interesse stieß. Eine spannende Fragerunde vertiefte die Einblicke und regte sicherlich jede einzelne Teilnehmerin an, sich weiter mit dem Thema zu beschäftigen. Um die Veranstaltung mit den Worten von Jutta Metzler zusammenzufassen: KI ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Wie wir damit umgehen, wie wir sie sinnvoll nutzen, das bleibt zumindest vorerst dem Menschen überlassen.
Fakt ist, dass hier ein brisantes Thema aufgegriffen wurde, dem mit einer positiven Einstellung, aber auch mit hoher Sensibilität begegnen werden sollte.red
Autor:Karin Hoffmann aus Ludwigshafen |
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