Frühjahrstagung des VKD im Westpfalz-Klinikum
Investieren, um auf dem neuesten Stand zu bleiben
Westpfalz-Klinikum. Mangelnde Investitionsförderung durch Bund und Land und drohende Liquiditätsprobleme – unter anderem mit diesen Themen haben sich die Mitglieder der Landesgruppe Rheinland-Pfalz/Saarland des Verbands der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD) bei ihrer Frühjahrstagung im Tagungszentrum des Westpfalz-Klinikums auseinandergesetzt.
„Die Digitalisierung schreitet fort und wir müssen investieren, um auf dem neuesten Stand zu bleiben“, erklärte Peter Förster, Geschäftsführer der Westpfalz-Klinikum GmbH und VKD-Landesvorsitzender. „Doch die Investitionsförderung reicht nicht aus, um das, was wir benötigen, auszugleichen“, so Förster.
Mitverantwortlich für verminderte Erlöse der Krankenhäuser sei auch die Angleichung der Landesbasisfallwerte an den Bundesbasisfallwert, so Förster. Darüber hinaus trage die vorübergehend nur anteilig übernommene Finanzierung der Kosten für Pflegekräfte zur anstehenden Liquiditätslücke bei.
Dr. Alexander Wilhelm, Staatssekretär des Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie (MSAGD) wies darauf hin, dass den Krankenhäusern in Rheinland-Pfalz im Rahmen der Fortsetzung des Krankenhausstrukturfonds seit dem 1. Januar bereits zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt werden konnten. Gefördert werden zum Beispiel Investitionsmaßnahmen, die zusätzliche Ausbildungskapazitäten für Krankenpflegeberufe schaffen, die IT-Sicherheit von Krankenhäusern verbessern sowie telemedizinische Netzwerkstrukturen bilden. „Wir werden in jedem Fall seitens des MSAGD das Beste tun, um auch mit dem ’neuen’ Strukturfonds den Krankenhäusern so viel Finanzmittel wie möglich zusätzlich zur Verfügung zu stellen“, versicherte Wilhelm.
Durch die Möglichkeiten neuer Operationstechniken habe sich zum Beispiel in der Gynäkologie, der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und der Urologie der stationäre Bedarf reduziert. Aus diesem Grund sieht der neue Landeskrankenhausplan 2019-2025 in diesen Bereichen einen Bettenabbau vor. In der Altersmedizin oder der Psychiatrie hingegen ist der Bedarf an einer stationären Versorgung gestiegen. „Ich bin davon überzeugt, dass wir mit dem neuen Krankenhausplan dem sich wandelnden Versorgungsbedarf angemessen Rechnung tragen“, so Dr. Alexander Wilhelm.
Jochen Metzner, seit 15. Mai neuer Leiter der Gesundheitsabteilung im MSAGD, stellte sich vor und erklärte, dass er sich auf die Zusammenarbeit freue. Er hat langjährige Erfahrungen im Krankenhausbereich als bisheriger Leiter des Krankenhausreferats im Hessischen Sozialministerium. Er will eine intensive Kommunikation mit den Kliniken erreichen und drückte wie Staatssekretär Dr. Wilhelm die Erwartung aus, über geplante strukturelle Veränderungen frühzeitig informiert zu werden.
Weitere Themen der Frühjahrstagung waren Optimierungspotenziale in der Laborversorgung sowie die Digitalisierung und Individualisierung bei der Versorgung durch die Klinikküche. Darüber hinaus standen die Themen Neues aus dem Steuer- und Gemeinnützigkeitsrecht sowie Erlössicherung in der Praxis auf dem Programm. „Um unsere Kliniken zukunftsfähig aufzustellen, müssen wir viele Aspekte beachten und nach Optimierungsmöglichkeiten suchen. Der wirtschaftliche Druck auf der einen Seite und die steigenden Erwartungen der Patienten auf der anderen Seite – in diesem Spannungsfeld bewegen wir uns“, machte Peter Förster deutlich.ps
Autor:Jens Vollmer aus Wochenblatt Kaiserslautern |
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