Anschluss der Enteisungsflächen der Air Base Ramstein an die Kläranlage der Stadt Kaiserslautern
Maßnahmen sollen im Frühjahr 2019 beginnen

Kaiserslautern. Die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd hat jetzt den Anschluss von Flächen der Ramstein Air Base auf denen Enteisungsmittel anfällt, an die Kläranlage der Stadt Kaiserslautern genehmigt. Mit den Maßnahmen soll im Frühjahr 2019 begonnen werden, die Fertigstellung und Inbetriebnahme ist für Anfang 2020 geplant.
Das bei Regenwetter auf der Ramstein Air Base anfallende Niederschlagswasser wird über eine parallel zur Start- und Landebahn verlaufende Verbindungsleitung bis zum Übergabepunkt am geplanten Rückhaltebecken auf dem städtischen Gelände der ehemaligen US-Liegenschaft „Class III“ gepumpt. Am Übergabepunkt verlässt das Wasser das Air Base-Gelände und fließt auf städtisches Gebiet. Für diese Druckleitung auf der Basis bis zum Übergabepunkt an die Kommune wird den US-Streitkräften eine gesonderte wasserrechtliche Genehmigung erteilt.
Am Übergabepunkt wird das mit Enteisungsmittel belastete Niederschlagswasser in einem geplanten Rückhaltebecken mit einem Volumen von circa 4300 Kubikmetern zwischengespeichert und über die neue Pumpstation Class III und eine circa 3,1 Kilometer lange Druckleitung in den vorhandenen Abwasserkanal der Jacob-Pfeiffer-Straße im Stadtteil Einsiedlerhof gepumpt. In diesem Bereich verläuft die Trasse in großen Teilen in einem ausgebauten Forstwirtschaftsweg, der das landespflegerisch bedeutungsvolle Naturschutzgebiet „Östliche Pfälzer Moorniederung“ durchquert. Die SGD Süd hat daher besondere Anforderungen an die Bauausführung gestellt. Ab dem Anschlussschacht in der Jacob-Pfeiffer-Straße läuft das Niederschlagswasser über bestehende Kanäle entlang des Opelgeländes und des Vogelwoogs weiter bis zur Kläranlage Kaiserslautern.
Da das sehr kohlenstoffreiche Enteisungswasser nur im Winterhalbjahr und stoßartig bei Regenwetter anfällt, wird die Kläranlage mit einer Vorfällung (Vorklärung) und einer Zweipunktfällung (Biologie) nachgerüstet um die Belastungsspitzen zu kappen und die biologische Stufe zu entlasten. Hierbei wird durch eine „intelligente“ Regelung der Fällmitteldosierung sichergestellt, dass das für die biologische Reinigung wichtige, jedoch durch das Enteisungsmittel beeinflusste Nährstoffverhältnis im Abwasser weitestgehend in einem günstigen Bereich liegt. Zusätzlich zu dieser Fällungsoptimierung hat sich die Stadtentwässerung nach Prüfung verschiedener Verfahren für die Deammonifikation der bei der Schlammbehandlung anfallenden internen Prozesswässer entschieden. Bei diesem innovativen Verfahren der Deammonifikation wird der Stickstoff skalierbar aus dem Prozesswasser entfernt und somit die Stickstoffbelastung für die biologische Stufe minimiert. Das Zusammenwirken der beiden verfahrenstechnischen Optimierungsmaßnahmen ermöglicht im Ergebnis den geplanten Anschluss von Teilflächen der Air Base.
Die Kosten für den Anschluss der Ramstein Air Base belaufen sich auf rund 5,82 Millionen Euro brutto. Hiervon entfallen auf das Regenrückhaltebecken und die Pumpstation bei Class III rund 4,23 Millionen Euro und auf die Druckleitung bis zum Stadtteil Einsiedlerhof rund 1,59 Millionen Euro. Diese Kosten werden von der US-Seite und dem Bund getragen. An den Kosten für die Optimierungsmaßnahmen auf der Kläranlage Kaiserslautern von rund 1,29 Millionen Euro beteiligen sich die US-Seite und der Bund mit einem vertraglich festgelegten Anteil. ps

Autor:

Stephanie Walter aus Wochenblatt Kaiserslautern

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