Erneuter Besucherstopp am Standort Kaiserslautern
Mehrere Omikron-Infektionen und -Verdachtsfälle im Westpfalz-Klinikum

Das Westpfalz-Klinikum hat unter Mitarbeitern und Patienten mehrere bestätigte Infektionen mit der Omikron-Variante des COVID-Virus sowie zahlreiche Verdachtsfälle zu verzeichnen
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Kaiserslautern. Das Westpfalz-Klinikum hat unter Mitarbeitern und Patienten mehrere bestätigte Infektionen mit der Omikron-Variante des COVID-Virus sowie zahlreiche Verdachtsfälle zu verzeichnen. Aus diesem Grund schließt das Krankenhaus ab sofort am Standort Kaiserslautern erneut die Türen für Besucher. In Einzelfällen wie zum Beispiel bei Sterbenden können Ausnahmeregelungen mit dem medizinischen Personal getroffen werden. An den Standorten Kusel, Kirchheimbolanden und Rockenhausen gilt vorerst weiterhin die Regelung: ein Besucher pro Patient für eine Stunde am Tag. Darüber hinaus gilt für Besucher die 2Gplus-Regel. Der Testnachweis einer offiziellen Teststelle – nicht älter als 24 Stunden – ist in Kliniken auch mit einer „Booster-Impfung“ erforderlich.

„Uns ist klar, dass ein erneuter Besucherstopp für Patienten und Angehörige schwer zu ertragen ist“, sagt Priv.-Doz. Dr. med. Dr. med. Christian Mönch, Ärztlicher Direktor des Westpfalz-Klinikums. „Doch die Sicherheit und die Gesundheit unserer Patienten und unserer Mitarbeiter hat angesichts der großen Ansteckungsgefahr, die von Omikron ausgeht, höchste Priorität.“

Laut dem Ärztlichen Direktor ist „Omikron“ schneller und wird deutlich mehr Menschen betreffen. „Gefühlt sind wir die ganze Zeit schon am Anschlag. Und jetzt erwarten wir eine Variante, die das bei weitem toppen wird“, sagt er. Noch sei unklar, wie die Intensität der Erkrankung sein wird und ob die Booster-Impfung so viel hilft wie erhofft. „Wir haben also allergrößten Respekt vor dem, was wir da stemmen sollen“, so der Mediziner.

Zur Eindämmung von Omikron im Haus hat das Westpfalz-Klinikum weitere Vorbereitungen getroffen. So wurde beispielsweise sichergestellt, dass COVID 19-Patienten mit nachgewiesener Omikron-Mutation getrennt von anderen Patienten isoliert bzw. zusammen mit Patienten untergebracht werden, bei denen die selbe Mutation nachgewiesen wurde. Auch wurden die Vorräte an Schutzmaterialien wie Masken und Desinfektionsmittel nochmals aufgestockt. Darüber hinaus setzt das Klinikum die Booster-Impfungen von Mitarbeitern in hohem Tempo fort.

„Die zunehmende Zahl an Omikron-Verdachtsfällen in den letzten Stunden und Tagen zeigt, dass diese Mutation schon in Kürze auch in unserem Haus die dominierende Variante sein wird“, sagt Prof. Dr. med. Eray Yagmur, Chefarzt des Instituts für Laboratoriumsmedizin. Wie bei der bisherigen Untersuchung auf die Delta-Variante, erfolgt eine Genotypisierung auf Omikron-spezifische Genveränderungen im Labor des Westpfalz-Klinikums. Die so detektierten Verdachtsfälle werden zwecks Bestätigung zur Sequenzierung in ein Kooperations-Labor geschickt. „Die Sequenzierung dauert derzeit bis zu einer Woche – eine zeitliche Verzögerung, die unser Haus momentan vor logistische Probleme stellen kann. Aus diesem Grund halten wir die Ziel-Gensequenzen der Omikron-spezifischen Genveränderungen entsprechend der existierenden Sequenzierungsdatenbanken so aktuell wie möglich“, ergänzt Prof. Yagmur.

Wer Kontaktperson zu einem Omikron-Infizierten ist, muss nach den aktuellen gesetzlichen Regeln auch als Geimpfter 14 Tage in Quarantäne. „Wenn sich Omikron weiter ausbreitet, schicken wir so viele Mitarbeiter in Quarantäne, dass wir gar nicht wissen, wie wir das Klinikum personell besetzen sollen“, gibt Dr. Mönch zu bedenken. Deshalb gelten für die Beschäftigten des Westpfalz-Klinikum strenge FFP2-Masken- und Hygieneregeln. Um mögliche Infektionsherde frühzeitig zu erkennen, unterziehen sich die Mitarbeiter nun in noch kürzeren Intervallen PCR-Tests. „Ziel ist es, Quarantänen für Mitarbeiter zu verhindern und die Funktionsfähigkeit des Klinikums zu erhalten“, so Mönch.

Denn die Betten der Isolier- und Intensivstationen sind fast alle belegt. Auf den Isolierstationen in Kaiserslautern gibt es 23 COVID-Fälle zu verzeichnen, in Kusel sind es 5 und in Rockenhausen 8 Fälle. Auf den Intensivstationen in Kaiserslautern sind 47 von 48 High-Care-Betten belegt, in Kusel sind es 15 von 16. Auf den Intensivstationen in Kirchheimbolanden und Rockenhausen sind jeweils 5 von 6 Betten belegt. (Stand: 30.12.21, 10:00 Uhr)

Aufgrund der angespannten Lage wird das Westpfalz-Klinikum am Standort Kaiserslautern alle geplanten ambulanten Behandlungen bis auf Weiteres aussetzen. Auch stationär werden die Behandlungen, die medizinisch nicht zwingend notwendig sind, vorerst verschoben, um notwendige Kapazitäten vorzuhalten. Die Behandlung von Notfällen ist weiterhin standortübergreifend sichergestellt. Die Zentralen Notaufnahmen sind rund um die Uhr besetzt und für die Versorgung von entsprechenden Erkrankungen und Verletzungen vorbereitet. ps

Autor:

Ralf Vester aus Kaiserslautern

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