Dachsanierung und neue Unterrichtsräume für die Meisterschule in Kaiserslautern
Meisterschule unter neuem Dach
Kaiserslautern. An der Meisterschule für Handwerker in Kaiserslautern (MHK) wurde das Dach eines Gebäudes als Musterbeispiel für eine klimafreundliche Sanierung erneuert: Das Flachdach erhielt einen hanfgedämmten Dachstuhl, in den 70 Mauersegler-Nistkästen integriert wurden. Die Bürgerenergiegenossenschaft LauterStrom errichtete auf der Konstruktion eine Solaranlage zur Stromerzeugung. Unterstützt hat die Baumaßnahme das EU-Klimaschutzprojekt Zenapa.
Die energetische Sanierung sei im Falle der MHK „besonders vorbildhaft umgesetzt“. Die „Zukunftsorientierung“ werde an der Schule „leidenschaftlich und intensiv diskutiert“, sagte Schulleiter Eckhard Mielke. Projektleiter Mark de Fries und Klimawandelmanagerin Antonia Müller-Ruff vom Bezirksverband Pfalz erläuterten den Dachumbau aus ökologischer Sicht.
Nachdem das alte Flachdach schadhaft geworden war, entschloss sich Projektleiter de Fries von der Bauabteilung des Bezirksverbands Pfalz in Abstimmung mit der Klimawandelmanagerin Müller-Ruff zu dieser klimafreundlichen Maßnahme, bei der Hanf als nachwachsender Dämmstoff mit sehr guten bauphysikalischen Eigenschaften zum Einsatz kam. Aus energetischen Gründen wurde die Zahl der Lichtkuppeln von fünf auf drei reduziert. Schließlich erhielten die hölzernen Traufkästen auf einer Länge von etwa 23 Metern Einflugöffnungen für Mauersegler. Das Dach vereint vorbildlich alle drei Aspekte des Projekts Zenapa, das die Baumaßnahme gefördert hat: Die Hanfdämmung dient dem Klimaschutz, die Nistkästen kommen einer geschützten Art zugute und die Photovoltaikanlage wird durch eine lokale Bürgerenergiegenossenschaft. „Wegen seines Vorbildcharakters wird diese Baumaßnahme im ersten großen Zwischenbericht des Projekts Zenapas besonders gewürdigt“, freut sich Müller-Ruff und hofft, diese Art der Dachsanierung an die Kommunen der Pfalz weitertragen zu können.
Darüber hinaus stattete die MHK ihre Abteilung für Systemelektronik/Elektrotechnik mit einem neuen experimentellen Stecklabor für Steuerungstechnik aus, das das alte, in die Jahre gekommene ersetzt und das Herzstück der Ausbildung von Gesellen und Meistern darstellt. Hier probieren Schülerinnen und Schüler ihre Lösungsideen in der Installations-, Steuerungs-, Sicherheits- und Antriebstechnik unter sicheren Bedingungen experimentell und praxisnah aus. Es bietet auch die Möglichkeit, sicherheitstechnische Abnahmen von Elektroinstallationen und elektrischen Betriebsmitteln durchzuführen. Goldschmiede, Karosserie- und Fahrzeugbauer sowie Feinwerkmechaniker verfügen künftig über einen 3D-Raum, in dem sich ein 3-D-Drucker und -Scanner befinden. Mit dem 3D-Drucker kann man konstruierte Gegenstände, wie Ringe und Anhänger reproduzieren. ps
Autor:Ralf Vester aus Kaiserslautern |
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