Pfalzbibliothek am 3. Dez 22
Michael Geib glückt ein Überraschungspaket

Michael Geib | Foto: Peter Herzer

Pfalzbibliothek. Michael Geib präsentierte wieder „Surprise! Surprise!“. Von 11 bis ca. 11.30 Uhr wurden im Wechsel besinnliche, launige und satirische Geschichten im Sitzen erzählt, im Stehen dann mit Nikolausmütze sehr ausgefallene Rezepte mit einem guten Schuss Klamauk. Das war offensichtlich für die Gäste ein kurzweiliges Vergnügen.

So erzählte Geib eine abenteuerliche Geschichte aus dem Leben des Schriftstellers und Malers Fritz Mühlenweg, welcher Anfang der 1930er Jahre im Rahmen einer Expedition in der Mongolei unterwegs war. In einer Oasenstadt am Rande der Wüste Gobi blieben plötzlich wegen Schneefalls auf den Pässen die Briefe und Päckchen aus. Da wollte eine kleine Gruppe Europäer zu Weihnachten wenigstens einen Tannenbaum, Fichte oder, wenn es denn sein muss, eine Kiefer hoch droben in der kargen Gebirgswelt besorgen. Die Dunkelheit setzte bei der langen vergeblichen Suche ein und sie fanden Unterschlupf in Zelten sehr gastfreundlicher Kirgisen, die aber kein Wort verstanden. Mühlenweg zeichnete einen Baum auf Papier, sie schüttelten jedoch den Kopf und lachten beim Betrachten. Er schenkte ihnen die Zeichnung und sie im Gegenzug herzliche Segenswünsche. Auf dem Rückweg wurde die Gesellschaft dann doch noch fündig.

In einer weiteren Geschichte drehte es sich um die kulturelle Identitätsfindung einer türkischen Familie der vierten Generation, welche die Idee in sich trägt: Deutschland ist vielfältig und bunt. Die kleinen Kinder wollen endlich einen Weihnachtsbaum, doch, ist er nur (christliche) Deko, eine komische Anpassungs-Nummer oder gar ein Blut & Boden-Ritual? Der Familienvater entschließt sich nicht ganz leichten Herzens einen Baum im Wald zu schlagen und schmücken zu lassen. Erst kürzlich äußerte sich Olaf Scholz etwas verschroben zu dem Thema "Was ist typisch Deutsch zu Weihnachten" und schaffte es bis in die Heute-Show. Immerhin machen sich nicht wenige im Vorfeld Gedanken um die Öko-, Klima- und Energiebilanz.

Ein Speisegang im Café Voisin am 1. Weihnachtsfeiertag ist Stoff einer makaber-skurrilen Schilderung aus dem Jahr 1870. Die Belagerung von Paris durch die Preußen im Deutsch-Französischen Krieg löste eine katastrophale Hungersnot aus: Pferde, Hunde, Katzen, Ratten wurden zur raren Spezialität. Dann folgte schließlich die große Schlachtung des Zoos, außer den menschenähnlichen Primaten und den Flußpferden blieb nicht viel übrig. Die beliebten Elefanten Castor und Pollux wurden erschossen, auf der Speisekarte fand sich dann in Schönschrift am 99. Jour de Siège ein Elefantenconsommé, Entrée vom gebratenen Kamel, Känguru-Ragout, Antilopenterrine mit Trüffeln usw., dazu edle Weine – Wer es sich leisten konnte: Bon appétit!

Bezüglich den Rezepten wurde eine attraktive Auswahl vorgestellt, allerdings von der Umsetzung nicht so gedacht wie bei Omas Zauberkünsten in der Küche. Beim kreieren von Zimtsternen sprach Geib vom sinnlichen, nahezu erotischen Umgreifen des Teigs. Der Rumrosinen-Gugelhopf scheint etwas schwer in der Herstellung, warum sich nicht gleich an der Rumflasche bedienen? Spekulatius empfahl er lakonisch im Geschäft zu kaufen und an der Kasse zu vertilgen.

Michael Geib, ehemalige Leiter des Docu Centers Ramstein, Musiker und Mundartdichter, ist Mitglied der Künstlerwerkgemeinschaft Kaiserslautern, welche kürzlich den Kulturpreis der Stadt erhielt.

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Autor:

Peter Herzer aus Kaiserslautern

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