Tag der Architektur an der RPTU in Kaiserslautern
Neuer Forschungsbau öffnet am 29. Juni seine Pforten

Der Neubau des LPME beherbergt ein Zentrum für Spitzenforschung auf dem Gebiet der Ultrapräzisions- und Mikrotechnologien. | Foto: RPTU, Koziel
  • Der Neubau des LPME beherbergt ein Zentrum für Spitzenforschung auf dem Gebiet der Ultrapräzisions- und Mikrotechnologien.
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Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Tag der Architektur“ öffnen Ende Juni bundesweit ausgewählte Gebäude ihre Pforten, dieses Jahr unter dem Motto „Einfach (um)bauen“. Die interessierte Öffentlichkeit hat Gelegenheit, die Bauten zu besichtigen. Auf dem Campus der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität (RPTU) in Kaiserslautern ist das neue Forschungsgebäude Laboratory for Ultra-Precision and Micro-Engineering (Gebäude 74), kurz LPME, beteiligt: Am Samstag, 29. Juni, sind Interessierte herzlich von 14 bis 18 Uhr dorthin eingeladen. Rundgänge, die ab 14 Uhr stündlich erfolgen, ermöglichen den Blick hinter die Kulissen und informieren über das Zusammenspiel von Architektur und Forschung.

Der Neubau des LPME mit einer Gesamtnutzfläche von rund 3.100 Quadratmetern beherbergt ein Zentrum für Spitzenforschung auf dem Gebiet der Ultrapräzisions- und Mikrotechnologien. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Fachrichtungen Maschinenbau, Verfahrenstechnik, Physik und Informatik forschen dort an den Grenzen des technologisch Machbaren.
Im Fokus der Forschung im LPME steht das interdisziplinäre Forschungs- und Entwicklungsfeld der Ultrapräzisions- und Mikrotechnologien. Viele Produkte des gesellschaftlichen Bedarfs aus Optik, Medizintechnik, Maschinenbau oder Automobilindustrie lassen sich mit Hilfe dieser Technologien herstellen. Beispiele sind optische Komponenten in Mobilfunkgeräten, hochpräzise Sehhilfen und Intraokularlinsen, Mikrofluidiken für medizinische Diagnostikgeräte, Headup-Displays oder Sensoren wie Aktoren für das autonome Fahren. Auch Investitionsgüter aus Hochtechnologie und Forschung benötigen Ultrapräzisions- und Mikrotechnologien für zentrale Funktionen. Dazu zählen optische Systeme für Anlagen zur Herstellung von Halbleitern oder Hochleistungskomponenten in Geräten für die physikalische Grundlagenforschung. Allen diesen Produkten liegen bei ihrer Herstellung vergleichbare Ultrapräzisions- und Mikrotechnologien zu Grunde.

Beste Rahmenbedingungen für Spitzenforschung

Entworfen, geplant und realisiert wurde das LPME von einer Arbeitsgemeinschaft aus den Büros AV1 Architekten GmbH und ASPLAN Architekten aus Kaiserslautern. Bauherr ist das Land Rheinland-Pfalz vertreten durch den Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung, LBB. Der Bund und das Land Rheinland-Pfalz stellten für den Forschungsneubau rund 43 Millionen Euro zur Verfügung.

Der Entwurf unterstützt die Anforderungen der Forschung und vereint unterschiedliche Funktionen: Im Westen befindet sich eine zweigeschossige Eingangshalle. An den Fassaden zu einem mittig im Gebäude liegenden Lichthof sind Seminarräume sowie Büros angeordnet. Der überwiegende Teil des Sockelgeschosses wird als Laborfläche genutzt, darunter verschiedene Reinraumlabore. und ein klimatisierter Feinmessraum. Dabei sind die spezialisierten Laboreinheiten so verbunden, dass die in der Forschungsprogrammatik festgelegten Arbeitsbereiche (Herstellung, Charakterisierung und Messung) eng miteinander verzahnt in einer geschlossenen Umgebung ablaufen können.

Im Erdgeschoss befinden sich Versuchshallen, zum Beispiel für die Ultrapräzisionsfertigung und für Untersuchungen zum Reibungs- und Verschleißverhalten von Materialien (Tribologie-Labor) sowie die Technikzentrale für die darunterliegenden Reinraumlabore. Im Obergeschoss sind neben Büros eine Dachterrasse mit Blick zur Uni zu finden sowie der Visualisierungsbereich mit Powerwall für die hochauflösende Bildschirmdarstellung gewonnener Daten und der CAVE-Raum (Cave Automatic Virtual Environment) für dreidimensionale virtuelle Projektionen.

Neben den architektonischen Herausforderungen bilden die technischen Aspekte einen weiteren Schwerpunkt des Gebäudes, da an die Reinräume hohe Anforderungen gestellt wurden, zum Beispiel hinsichtlich der Lüftung oder Temperaturkonstanz. In einem speziellen klimatisierten Feinmessraum sind besonders schwingungs- und erschütterungsarme Versuche möglich. Des Weiteren ruht das Sockelgeschoss zum Schutz vor Erschütterungen auf einer schwingungsdämpfenden und 80 cm dicken Bodenplatte aus Beton.

„Unsere Forschungsarbeit zu den komplexen Zusammenhängen von Werkstoffen, Fertigungsprozessen, Mikrostrukturen und den hierdurch bestimmten Anwendungseigenschaften entlang der gesamten Prozesskette, die wir im Profilbereich ‚Advanced Materials Engineering‘ etabliert haben, hat Früchte getragen. Mit dem LPME verfügen wir nun auch über den optimalen Raum für die fächerübergreifend eng verzahnte Forschung,“ sagt Professor Dr. Werner R. Thiel, Vizepräsident für Forschung an der RPTU in Kaiserslautern. „Darüber hinaus erhöht das Gebäude die Attraktivität der RPTU für Studierende sowie für hochspezialisierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.“

Konzentration auf Qualität und Langlebigkeit

Wert gelegt haben die Architekten ebenso auf die Einbindung des LPME in den ansteigenden Landschaftsraum. Der markante Eingangsbereich wird durch eine Sitztreppe unterhalb eines auskragenden Geschosses gebildet und erhält durch die Glasfassade, gestaltet vom Künstler Ulrich Bernhardt, eine besondere Akzentuierung. Die Konzentration auf Qualität und Langlebigkeit der Materialien prägt den Neubau. Eine schlichte, aber detailliert ausgearbeitete Metall-Fassade aus verzinktem Stahlblech variiert die Erscheinung des Gebäudes je nach Tages- und Jahreszeit. Ebenso wird das Foyer durch die Glaskunst in ein immer neues Licht getaucht. Das begrünte Retentionsdach bildet die fünfte Fassade und ist von der umgebenden Bebauung zu sehen.

„Wir freuen uns sehr, dass der Forschungsneubau LPME für diesen Tag ausgewählt worden ist. Der Tag der Architektur gibt dem Publikum die Gelegenheit, Einblicke in ein hoch spezialisiertes Forschungsgebäude zu erhalten, das beste Rahmenbedingungen für das Entwickeln der Produkte von morgen schafft und die Forschungslandschaft bereichern wird“, sagt Sascha Pawlik von der AV1 Architekten GmbH.

Die Architektenkammer Rheinland-Pfalz hat das LPME für den Tag der Architektur ausgewählt. Die verantwortlichen Architekten informieren zusammen mit Forscherinnen und Forschern Architekturinteressierte in geführten Touren an diesem Tag vor Ort über das Gebäude und ihre Arbeit.

Das LPME ist Gebäude 74 auf dem Campus und liegt an der Gottlieb-Daimler-Straße gegenüber des Gebäudekomplexes 62, 63, 64, 65 und 67 (rptu.de/gebaeude-und-lageplaene).

Mehr zum Tag der Architektur gibt es unter
tag-der-architektur.de/
diearchitekten.org/main-menue/tag-der-architektur

Mehr über die Architekturbüros unter: av1architekten.de und asplan.de

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Universitätskommunikation der RPTU aus Kaiserslautern

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