OB Klaus Weichel appelliert erneut an die Bevölkerung
„Nicht warten, sondern jetzt handeln“

Foto: Ralf Vester

Interaktive Karte: Corona-Inzidenzen in der Region

"Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

die aktuelle Pandemiesituation hat mich veranlasst, mich erneut direkt an Sie zu wenden. Kaiserslautern steht inzwischen, was die Neuinfektionen angeht, auf Platz 3 unter den Landkreisen und kreisfreien Städten in Rheinland-Pfalz. In den vergangenen sieben Tagen wurden in der Stadt 152 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner registriert – fünfmal so viele wie noch vor anderthalb Wochen. Deutschlandweit werden vielerorts ähnliche Zuwachsraten registriert. Immer häufiger stecken sich nun auch wieder ältere Menschen an.

Das Infektionsgeschehen ist durch die Gesundheitsämter längst nicht mehr vollständig nachvollziehbar. Trotz insgesamt deutlich erhöhter Testkapazität wird die Dunkelziffer an unerkannt Infizierten immer größer. Gleichzeitig erleben wir immer noch in großer Zahl Menschen, die die Maßnahmen in Frage stellen, das Virus verharmlosen oder gar seine Existenz gänzlich verleugnen.

Wir stehen nach meinem Dafürhalten vor einer Belastungsprobe, wie sie unser Gesundheitssystem in den vergangenen 75 Jahren nicht erlebt hat. Dass die Intensivstationen noch nicht ausgelastet sind, liegt einzig und allein daran, dass bei schweren Verläufen von Covid-19 oftmals Wochen vergehen, bis ein Patient auf die Intensivstation eingeliefert werden muss. D.h., die Neuinfektionen von heute werden sich erst in einigen Wochen dort niederschlagen.

Darauf dürfen wir nicht warten, sondern müssen jetzt handeln. Die Situation, wie wir sie im Frühjahr in Norditalien erlebt haben, können wir bald auch in Kaiserslautern erleben, wenn wir uns nicht sofort alle an das Gebot der Stunde halten. Das heißt: Kontakte reduzieren, wo es nur geht! Notieren Sie die Kontakte, die gar nicht vermeidbar sind, in einem Kontakttagebuch. Damit helfen Sie dem Gesundheitsamt, die Infektionsketten nachzuverfolgen. Und tragen Sie bitte in der Öffentlichkeit immer eine Maske.

Ich kann Ihnen versichern, dass wir seitens der Verwaltung in enger Abstimmung mit den Kreis- und Landesbehörden alles dafür tun, um diese Pandemie einzudämmen. Das funktioniert aber nur, wenn Sie dabei mithelfen."

Autor:

Ralf Vester aus Kaiserslautern

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