Online-Adventskalender Türchen 22: Pfotenhilfe Kaiserslautern

Online Adventskalender 2023: Heute wird das Türchen 22 geöffnet | Foto: Wochenblatt-Redaktion
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Online-Adventskalender 2023. Helden des Alltags haben viele Gesichter. Birgitt Maier und ihr Team von der Pfotenhilfe Kaiserslautern helfen Menschen und ihren Vierbeinern mit ihrer Tier-Tafel. Um ihr Engagement sichtbar zu machen, stellen wir sie heute in unserem Adventskalender auf wochenblatt-reporter.de vor. 

Von Monika Klein
Kaiserslautern. „Was brauchen Sie denn?“ Diese Frage stellen Birgitt Maier von der Pfotenhilfe Kaiserslautern und die ehrenamtlichen Helfer am zweiten und vierten Donnerstagnachmittag eines jeden Monats ein ums andere Mal. Seit neun Jahren greift die Tier-Tafel Tierbesitzern unter die Arme, damit deren Lieblinge nicht hungern oder ins Tierheim gebracht werden müssen.

Meist schon eine Stunde bevor sich die Tür der Pfotenhilfe öffnet, treffen die ersten Tierbesitzer ein. Geht sie dann auf, hat sich davor längst eine lange Schlange gebildet. „Seit Corona und dem Ukrainekrieg hat sich die Situation verschärft“, erzählt Birgitt Maier. Die Tierheilpraktikerin, die hauptberuflich im Innendienst arbeitet, wollte sich im Tierschutz engagieren. Als sie dann 2013 von einer Tier-Tafel in Berlin erfuhr und herausfand, dass es in der näheren Umgebung keinen vergleichbaren Verein gab, war sie die treibende Kraft für die Gründung der Pfotenhilfe, die ein Jahr später erfolgte.
Die Situation ist für Maier und ihre Mitstreiter alles andere als einfach. „Wir sind kurz davor, einen Aufnahmestopp zu verhängen“, meint sie schulterzuckend. Denn nicht nur die wachsende Zahl der vorwiegend Hunde- und Katzenbesitzer, deren Geldbeutel zu schmal ist, um das Futter für einen Monat zu kaufen, macht ihr zu schaffen. Auch fehlt es an Helfern. „Wir sind total unterbesetzt“, stellt sie fest.
Normalerweise wären an diesem Novembernachmittag sieben Helfer anwesend, zwei sind allerdings ausgefallen. Umso geschäftiger geht es an der Annahme der Ausgabestelle und im Lager zu. Noch sind die Regale gut gefüllt, aber das wird nicht mehr lange so bleiben. „Wenn wir fertig sind, sind sie fast leer“, weiß Maier aus Erfahrung.

Im Lager: Vorsitzende Birgitt Maier füllt die Tasche eines bedürftigen Tierbesitzers mit Futter   | Foto: Monika Klein
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Während die Vorsitzende für einen älteren Allergikerhund Spezialfutter in eine Tasche packt, füllt Steve Seguin Nassfutter und Leckerchen für eine Katze in einen Trolley. Nein, Streu benötigt die Halterin diesmal nicht, wie sie auf Nachfrage meint. Der 28-jährige Student packt seit gut drei Jahren bei den Ausgaben an, hilft aber auch sonst, wann immer es fehlt.

Engagiert sich ehrenamtlich: Steve Seguin   | Foto: Monika Klein
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Nicht anders Heike Strack, die seit zwei Jahren dabei ist. Sie hat im vergangenen Jahr beim Umzug des Vereins von der Friedenstraße in die Räume Am Heiligenhäuschen 3 und beim Renovieren geholfen. Dass sie die Ärmel hochkrempelt, ist für sie selbstverständlich. „Ich wollte schon immer gerne etwas ehrenamtlich machen und hier kann man wirklich helfen.“
Denn die Pfotenhilfe unterstützt nicht jeden Tierbesitzer, nur diejenigen, die bedürftig sind – und das muss nachgewiesen werden. Der junge Mann, der zum ersten Mal vorbeischaut, wird weggeschickt. „Sie müssen eine Bescheinigung vom Jobcenter und Ihren Ausweis mitbringen. Dann können Sie gerne wieder kommen“, weist ihn Andrea Eicher hin. Sie ist diejenige, die die Akten der Kunden verwaltet, Daten einträgt und die ausgegebene Futtermenge dokumentiert. Schaut sie auf die Liste vor sich, sagt sie: „In der Übersicht von 2023 kommen jedes Mal durchschnittlich 60 Tierhalter.“
Sie sind meist älter, Rentner, die mit ihren kargen Monatsbezügen selbst kaum über die Runden kommen. Würde der Verein da nicht zur Seite stehen, bliebe oft nur der Weg zum Tierheim – und damit auch ein Schritt weiter in die soziale Isolation. Beides soll verhindert werden. „Die Altersarmut ist da und sie wird nicht weniger“, macht sich die Vorsitzende keine Illusionen. „Allerdings“, betont sie, „wir unterstützen keine Neuanschaffungen oder Vermehrung.“
Gerade noch hat Maier im Büro nebenan eine Anmeldung für die Kastration einer Katze aufgenommen, was ebenfalls finanziell unterstützt wird, da kommt ein schwanzwedelnder Neuzugang mit Frauchen am anderen Ende der Leine auf sie zu.

Birgitt Maier verteilt auch mal ein Leckerchen   | Foto: Monika Klein
  • Birgitt Maier verteilt auch mal ein Leckerchen
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Ihre Mitstreiter packen Tasche um Tüte und Trolley voll, die Schlange vor der Tür will nur langsam kürzer werden.
Gefragt ist vor allem hochwertiges Nassfutter für Bello und Mieze und Allergikerfutter in kleinen Behältern. Sonstiges Zubehör, etwa Näpfe, Leinen oder Körbchen, sind ausreichend vorhanden. Natürlich freuen sich die Mitglieder über Spenden, aber nicht, wenn ein abgenutzter Kratzbaum oder ein verdrecktes Hundebett vor der Tür abgestellt werden. „Einmal im Monat bringe ich solche Sachen zum Wertstoffhof“, ärgert sich die Vorsitzende.
Aber sie hat an diesem Nachmittag auch Grund zur Freude. „Brauchen Sie ehrenamtliche Helfer?“ Mit dieser Frage steht eine junge Frau an der Tür. „Ja, sehr gerne“, lautet die Antwort, für die keines der Mitglieder lange überlegen muss!

Im vergangenen Jahr ist die Ausgabestelle der Pfotenhilfe Kaiserslautern an diesen Standort umgezogen  | Foto: Monika Klein
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Weitere Informationen zur Pfotenhilfe Kaiserslautern: www.pfotenhilfe-kaiserslautern.de


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Autor:

Monika Klein aus Kaiserslautern

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