Einrichtungsbezogene Impfpflicht
Pflegekräfte unter Druck

Pflegekräfte unter Druck 
Die Wirklichkeit ist immer weitaus komplexer als jede Beschreibung von ihr.
Diese Allerweltsweisheit, die für jede Art von Berichterstattung gilt, sei auch diesem Bricht vorangestellt. Er soll vor allem die Sichtweise von Nicht-Corona-Geimpften Pflegekräften an den Kliniken darstellen.

Einrichtungsbezogene Impfpflicht

Die seit dem 15.03.2022 geltende Einrichtungsbezogene Impfpflicht ist auch immer wieder Gegenstand der Medienberichterstattung. Überwiegend geht es dabei um offizielle Verlautbarungen zum Verfahren und Stand der Umsetzung derselben. Demnach ist es nur noch ein sehr geringer Anteil der in diesem Bereich Tätigen, der sich nicht „immunisieren“ lassen will. Ihnen wird Unverständnis oder der Vorwurf des Egoismus bzw. der generellen Impfverweigerung entgegengebracht, und dass sie die von ihnen betreuten vulnerablen Menschen in unverantwortlicher Weise gefährden würden.

Eine Begegnung mit nicht Corona-geimpften Krankenschwestern und Pflegern.

Da sitzen sie versammelt um einen großen Tisch, vier gestandene Krankenschwestern aus der Pfalz teils jahrzehntelanger Berufserfahrung, die altermäßig mitten im Leben stehen. Ein Krankenpfleger äußert sich telefonisch. Es sind Eltern von überwiegend schulpflichtigen Kindern. Sie sind allesamt ungeimpft und haben sich für ein informatives Gespräch zu ihrer derzeitigen beruflichen Situation unter der Maßgabe der „einrichtungsbezogenen Impfpflicht“ bereit erklärt. Alle betonen, dass sie keine Impfgegner sind und die bisher üblichen Impfungen für sinnvoll halten und auch bekommen haben.
Darüber hinaus kommt die Pflegesituation allgemein und insbesondere in der Pandemiezeit zu Sprache.

Während das Gesundheitsamt Kaiserslautern die Zahl der gemeldeten Fälle ohne Immunitätsnachweis per 30.04.2022 mit ca. 250 angibt, gibt es offenbar, wie bei den anwesenden Krankenschwestern und Pflegern, noch mehrere Bedienstete, die aufgrund eines gültigen Genesenenstatus nicht gemeldet werden mussten. Somit hat dieser Personenkreis auch noch keine Post vom Gesundheitsamt bekommen. Sie können normal weiterarbeiten. Dennoch sehen sich diese Mitarbeiter einem enormen Druck ausgesetzt, da auch auf sie über kurz oder lang ein Nachweis der Corona-Impfung verlangt werden wird.

Ihre Entscheidung, sich nicht mit dem mRNA-Stoff impfen zu lassen, haben diese Krankenschwestern und Pfleger nach eigenem Bekunden aufgrund ausführlicher Information und Abwägung persönlicher Nutzen-Risiko Analysen getroffen. Zum einen ist es die überaus schnelle Entwicklung eines völlig neuen Impfverfahrens mit nur bedingter Zulassung, das Skepsis bei ihnen ausgelöst hat. Zum anderen sind ihrer Meinung nach die Risiken nicht vollends abzusehen und es fehlt ihnen auch eine konsequente Impfnebenwirkungsüberwachung und Analyse. Laut ihrer Beobachtung und Information gibt es mehr Nebenwirkungen und Schäden als gemeinhin bekannt. Manche Ärzte würden allzu schnell abwinken, wenn die Frage eines möglichen Schadens aufgrund einer erfolgten Impfung aufkomme und somit auch nichts an das Paul-Ehrlich-Institut melden.

Was den Schutz der Vulnerablen Gruppen anbelangt, so können sie nicht erkennen, dass geimpfte Mitarbeiter hier einen Vorteil gegenüber ungeimpften darstellen. Dies vor allem, weil inzwischen deutlich sei, dass Geimpfte sich und andere genauso infizieren können. Das könne man auch an einem erheblichen Krankenstand der geimpften Kollegen feststellen. Somit könne man ihnen auch nicht Immunitätsverweigerung unterstellen, weil die anfänglich mit bis zu 95% angegebene Immunität einfach nicht eingetroffen sei. Vielmehr habe man auch offiziell die Wirkung der mRNA-Impfungen im Laufe der Zeit immer mehr nach unter korrigieren müssen. Der übrig gebliebene „leichtere Krankheitsverlauf“ oder „99%-tige Schutz vor dem Tod“ benenne aber nur ein persönliches Risiko, das nicht die Patienten gefährde.
Zudem würden ungeimpfte Pflegekräfte im Gegensatz zu geimpften täglich getestet und hätten daher jeweils einen aktuelleren Status zur Infektiosität.

Erlebter Pandemieverlauf in den Kliniken

Zu Beginn der ausgerufenen Pandemie habe man trotz der dramatisch geschilderten Situation an den Kliniken bei sich selber und auch in der Belegschaft eine optimistische Einstellung gehabt nach dem Motto: „Das ziehen wir jetzt auch noch durch, da gehen wir jetzt rein, wir haben nun mal den Beruf“. Man habe sich gewappnet gefühlt. Diese positive Stimmung sei im Laufe der Zeit wegen des Impfdrucks schon eingetrübt worden.

In den Kliniken sei auch während der von Politik und Experten beschworenen Gefahr der Überbelegung der Stationen, bis auf einige Intensivstationen, kaum etwas zu spüren gewesen. Teilweise habe durch die Verschiebung von planbaren Operationen und anderer Maßnahmen geradezu gespenstische Leere geherrscht und das Personal sei sogar aufgefordert worden, Überstunden abzufeiern.

Das habe sich bei der Delta-Welle schon geändert und man sei insgesamt mehr gefordert gewesen. Vor allem weil jetzt mehr Patienten nicht nur „mit“ sondern „wegen“ Corona auf den Stationen lagen. In dieser Zeit habe es dann auch punktuelle Überbelegungen der Intensivstationen und vereinzelt Verlegungen in andere Krankenhäuser gegeben.
In solchen Phasen seien auch schon mal wegen Personalmangels 12-Stunden Schichten angeordnet worden.
Als besonders anstrengend beschreiben die Pflegekräfte das Arbeiten in Ganzkörperanzügen und das Drehen von Patienten in Bauchlage, während diese mit verschiedenen Schläuchen verbunden sind.
Zum Glück sei aber durch die inzwischen erfolgte Verbesserung der Therapien ein höherer Behandlungserfolg erzielt worden.

Eine Besonderheit erlebten die Krankenschwestern im Hinblick auf die Alten- und Pflegeheime. Da seien zeitweise „gefühlt das ganze Altenheim“ eingewiesen worden, weil die dortigen Betreuer nicht mit den Infizierten umgehen konnten bzw. die Hausärzte reihenweise Überweisungen ins Krankenhaus ausgestellt hätten. Oft hätten auch Angehörige darauf bestanden. Manche seien schon als Sterbende gekommen und hätten eigentlich nicht mehr transportiert werden dürfen. Ohnehin seien nicht wenige der auf Station verstorbenen altersbedingt schon so schwach gewesen, dass sie kaum noch Lebensqualität gehabt hätten. Psychisch belastend sei auch gewesen, dass diese Menschen schon im Pflegheim keinen Besuch erhalten konnten und dies im Krankenhaus auch nur in Ausnahmefällen erlaubt wurde.

Die aktuelle Situation

Während die Krankenschwestern und Pfleger über den Pandemieverlauf hinweg von in etwa ausgeglichenen Zahlen zwischen geimpften und ungeimpften Patienten berichten, so sehen sie heute mit der Omikron-Variante mehr geimpfte auf Stationen. Da es generell mehr Geimpfte als Ungeimpfte gibt, scheint das plausibel zu sein, wenn man davon ausgeht, dass eben auch Immunisierte erkranken können.
Ohnehin komme es auf den Stationen vor allem auf die Standards der Hygiene an, die sowieso in Krankenhäusern gelten.
Insgesamt habe sich der Klinikbetrieb zur Zeit weitgehend normalisiert, da kaum Corona-Patienten auf Intensivstationen lägen, und verschobene Behandlungen würden jetzt nachgeholt.
Man beobachte allerdings auch verstärkt auftretende Autoimmunerkrankungen, Thrombosen und andere unerklärliche Erkrankungen bei jüngeren Menschen zwischen 20 und 40 Jahren, wo man sich frage, ob das Impfreaktionen seien.

Betriebsklima

Auf Station werde grundsätzlich im Team gearbeitet. Obwohl die Betriebsleitung angehalten sei, die Einrichtungsbezogene Impfpflicht umzusetzen, erlebe man doch das Bemühen, einen gangbaren Weg für alle zu finden. Bei den Kollegen erführen die Ungeimpften neben Kritik auch Toleranz oder gar Verständnis. Die Kritik habe mit der Omikron-Variante, bei der auch die Geimpften vermehrt erkranken, abgenommen. Ohnehin würde man für erkrankte Kollegen jeweils einspringen und sich wechselseitig und solidarisch aushelfen.

Wie geht es weiter?

Auf die Frage, wie die Pflegekräfte bei finaler Durchsetzung der Impfplicht sich verhalten würden antworten alle unisono, dass sie bereit seien, ihren Beruf notfalls aufzugeben oder sich im Ausland umzusehen. Dies gelte nach ihren Informationen auch für weitere Kollegen.Grund seien neben den erwähnten Analysen kritischer Ärzte und Wissenschaftler eigene Beobachtungen auch im Familien, Freundes- und Bekanntenkreis nach der Impfung. Plötzlich und unerwartet auftretende Schlaganfälle bei bis dahin gesunden Personen, Sehstörungen und auch das Auftreten aggressiver Krebserkrankungen, die nicht erklärbar seien, bestärkten sie in ihrer Haltung.

Bernhard Schäfer, Betriebsratsmitglied im Westpfalz-Klinikum, hat auch Informationen von Kollegen anderer Kliniken und weist darauf hin, dass der ohnehin schon bestehende Personalmangel sich bei Abwanderung der Nichtgeimpften, er spricht hier von ca. 10 bis 15%, verschärfen werde und dann wohl Leistungen eingeschränkt werden müssten.
Die angespannte Situation im Pflegebereich hatte jüngst auch der Betriebsratsvorsitzende am Westpfalz-Klinikum, Leonel Alves, anlässlich des Tages der Pflege beklagt.

Bundesweit haben sich kritische Pflegekräfte zusammengeschlossen, um ihren Anliegen mehr Gehör zu verschaffen

Impfschäden: Pflegekräfte stehen auf
https://www.youtube.com/watch?v=TG-_J9iuFHU

https://pflegefueraufklaerung.de

https://geimpft-erkrankt-gestorben.de

https://klinik-personal-steht-auf.info

Bemerkenswert ist eine Initiative aus Sachsen, bei der ein Runder Tisch mit Ärzten, Krankenschwestern, Vertretern aus dem Gesundheitsamt und Lokalpolitikern entstanden ist. Moderiert von einem Vertreter der Evangelischen Kirche können hier die unterschiedlichen Sichtweisen der Betroffenen und Verantwortlichen ausgetauscht werden.

https://www.aerzte-fuer-alle-buerger.de/neuigkeiten/1-runder-tisch-sachsen

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Autor:

Berthold Kliewer aus Kaiserslautern

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