Deutscher Gewerkschaftsbund Westpfalz kritisiert Kürzung der Mittel
Stelle der Gleichstellungsbeauftragten soll halbiert werden
DGB. „Wir leben nach wie vor in einer Welt, auch hier in Deutschland, in der wir noch weit entfernt von echter Gleichstellung von Frauen und Männern sind. Frauen verdienen weniger als ihre männlichen Kollegen, sie haben geringere Renten, arbeiten öfters in prekären Beschäftigungsverhältnissen und werden noch immer häufig Opfer von Gewalt und sexuellen Übergriffen“, so Marcel Divivier-Schulz, Regionsgeschäftsführer des Deutschen Gewerkschaftsbundes in der Westpfalz. Umso erschreckender ist es nun, dass der Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrates Kaiserslautern mit einer Mehrheit entschieden hat, die Stelle der Gleichstellungsbeauftragten nach dem Ausscheiden der aktuellen Amtsinhaberin zu halbieren. „Das ist der eindeutig falsche Schritt zur falschen Zeit an der falschen Stelle“, stellt Divivier-Schulz fest. „Wenn man sich die vielfältigen Aktivitäten und Aufgaben einer Gleichstellungbeauftragten anschaut und diese mit der aktuellen gesellschaftlichen Situation von Frauen vergleicht, müssen wir feststellen, dass selbst eine ganze Stelle bei weitem nicht ausreichend ist, um eine Gleichstellung von Mann und Frau im Ansatz in der Gesellschaft zu festigen. Daher müsste man eher die berechtigte Frage stellen, ob man dieser hochaktuellen und wichtigen Arbeit, deren Aufgabe und Inhalt aus dem Grundgesetz entsteht, nicht mehr Mittel und einen höheren Stellenanteil zur Verfügung stellen muss.“
Aktuell ist die Gleichstellungsbeauftragte für alle rund 1.100 Mitarbeiterinnen der Stadtverwaltung als auch ca. 50.000 Bürgerinnen die Ansprechpartnerin in verschiedensten Frauen betreffenden Themen. „Dass hier eine solch rückwärtsgewandte Entscheidung getroffen wurde, können wir nicht nachvollziehen und fordern deshalb den Stadtrat auf, diesen Vorstoß entsprechend klar abzulehnen“, so Divivier-Schulz. ps
Autor:Jens Vollmer aus Wochenblatt Kaiserslautern |
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