Spielerisch entspannen mit der Stress-App der TU Kaiserslautern
„Stress-Mentor“
Forschung. Eine App, die Nutzer täglich daran erinnert, sich zu entspannen, hat Dr. Corinna Faust-Christmann von der Nachwuchsgruppe wearHEALTH an der Technischen Universität Kaiserslautern (TUK) mit ihrem Team entwickelt. „Wir bieten eine Reihe von Übungen an“, sagt die Psychologin. „Diese sind zwischen fünf und 45 Minuten lang. Sie können individuell in den Tagesablauf eingebaut werden.“ Dazu zählen beispielsweise Atem-, Meditations-, Bewegungs- und Dehnübungen sowie Genusstraining, der Umgang mit irrationalen Gedanken und Zeitmanagement.
Um die Motivation zu erhöhen, ist die App „Stress-Mentor“ spielerisch gestaltet. In diesem Kontext sprechen Fachleute von „Gamification“. „Wir haben ein kleines vogelähnliches Fabelwesen in unserer App, den rheinland-pfälzischen Elwetritsch. Der Nutzer muss sich um das Tier kümmern, indem er jeden Tag wenigstens eine Übung durchführt“, so die Forscherin weiter. „Bis zu drei Übungen am Tag sind möglich.“
Darüber hinaus enthält die App ein Tagebuch, um den Stress im eigenen Alltag besser zu erfassen. „Über Skalen kann der Nutzer schnell einschätzen, wie stressig der Tag verlaufen ist oder welche positiven Erlebnisse es gab. Es dauert circa eine Minute, diese Angaben zu erfassen“, erläutert Faust-Christmann.
Die Gesundheits-App ist nicht für den langfristigen Gebrauch gedacht. „Sie ist rund drei Monate aktiv, je nachdem wie regelmäßig sie zum Einsatz kommt“, so die Kaiserslauterer Psychologin. „Sie soll vermitteln, bewusster mit Stress umzugehen.“ Die Übungen sollten nach der Zeit einfach in den Alltag integriert worden sein.
In acht Studien mit insgesamt über 1.200 Probanden hat das Team um Faust-Christmann das Mini-Programm zuvor auf Herz und Nieren überprüft und untersucht, wie Nutzer mit den einzelnen Übungen zurechtkommen. Die App „Stress-Mentor“ ist nun kostenfrei für Android-Geräte bei GooglePlay und im Amazon Store erhältlich. Sie berücksichtigt die EU-Datenschutzrichtlinien und übermittelt keinerlei Gesundheitsdaten nach außen. ps
Autor:Jens Vollmer aus Wochenblatt Kaiserslautern |
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