eHealth-Symposium Südwest in Kaiserslautern
Trotz hoher Hürden - Telemedizin und Telepflege schreiten voran

Matthias Moritz und Tobias Schmitt vom Westpfalz-Klinikum | Foto: Bärbel Hoffmann
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Mehr Risiko, weniger Regulatorik, mehr Offenheit für Digitalisierung und künstliche Intelligenz. Darüber waren sich wohl die meisten Referenten und Teilnehmer der eHealth Südwest am 29. Januar 2025 einig. Das Symposium mit Experten aus Medizin, Pflege, Wirtschaft fand im Kaiserslauterner BIC statt, dem Technologiezentrum für junge Firmen und Gründer. Und war außerordentlich gut besucht. Ich habe mit Müh und Not morgens noch einen Stehplatz gefunden.

Der Handchirurg Prof Peter Hahn programmiert seit zehn Jahren KI-Anwendungen und warnt eindringlich: „Modell ist nicht Realität“. Das gelte auch für KI-Modelle. Modelle seien örtlich und zeitlich sensibel. Etwa bei der Verteilung der Patienten oder bei Grenzwerten, Beispiel Bluthochdruck. Daher sollten Ärzte Studien immer hinterfragen, falls nötig Daten mit eigenen Patienten validieren. „KI ist immer nur ein Werkzeug in der Hand des Geschickten, Geübten“.

Digitalisierung bedeutet Überzeugungsarbeit

Matthias Moritz und Tobias Schmitt berichteten über den Status Quo bei der Umsetzung des Krankenhauszukunftsgesetzes (schönes deutsches Wort) am Westpfalz-Klinikum. Gefördert werden Investitionen in eine moderne Notaufnahme, zum Beispiel mit übersichtlichen Dashboards; der Rettungsdient übermittelt von unterwegs bereits wichtige Informationen. Dazu zählen auch Patientenportale: Patienten können unter anderem einen Tag vor der Aufnahme von zu Hause aus einchecken. Nicht zuletzt geht es um digitales Medikamentenmanagement, IT-Sicherheit.

Vor allem auf die Haltung zur Digitalisierung komme es an, führte Matthias Moritz aus. „Führende Köpfe müssen überzeugt sein, weiterhin ist es vor allem Teamarbeit.“ Die Arbeitsweise ändere sich komplett. Und die Mitarbeiter seien unterschiedlich eingestellt: mehr oder weniger technisch affin.

Dennoch gibt es ein erklärtes Ziel: „Das Klinikum soll papierlos sein bis Ende 2025.“ Dazu müssen 1700 Mitarbeiter geschult werden.

Telepflege für besseren Einsatz von Pflegehilfskräften

Telepflege unterscheidet sich von Telemedizin und ist das großeThema von Hannah Schwarz, „Vereinigte Hospitien“ in Trier. Sie berichtet vom Projekt Carlo in der Einrichtung. Seit dem Start hat sich vieles verändert. Erst mal wurde WLAN installiert, mobile Computer auf Rollen angeschafft. Die Mitarbeiter mit Notebooks ausgestattet.

Im Fokus ein großes Plus: Die Pflegehilfskräfte, die neben den Fachkräften die Bewohner versorgen, hatten bisher kaum Befugnisse: „Sie durften keinen Blutdruck messen, keine Wunden versorgen, keine Medikamente verabreichen.“ Nun können die Pflegefachkräfte - dank digitaler Vernetzung - diese Aufgaben delegieren. Für die Zukunft kann man sich sogar eine Telepflege im Homeoffice vorstellen, für Schwangere etwa oder gesundheitlich eingeschränkte Mitarbeiter.

Modernisierter Workflow mit vertrauter Befundung

Dr. Florian Jungmann ist Radiologe und führte anschaulich seinen Workflow vor, die Art und Weise, wie er Befunde aufnimmt: In der einen Hand ein Mikro, die andere an der Maus, vor sich die Röntgenaufnahme. Irgendwie cool! Und so machten es alle Radiologen. Allerdings, schon lange wisse man, dass es bessere, strukturierte Methoden gebe, doch setzten die sich einfach nicht durch. Bisher.

Nun hat sich Xcare, ein Zusammenschluss von Medizinern aus Radiologie, Nuklearmedizin und Strahlentherapie dazu etwas einfallen lassen, wovon Dennis Feiler berichtet. Und zwar eine kombinierte Lösung aus LLM (Beispiel ChatGPT), NLP (die Erkennung gesprochener Sprache) und strukturierter Befundung. Immer noch kann der Befund als gesprochener Text eingegeben werden. Doch die Eingabe wird unterstützt, etwa durch Nachfrage des Systems, wenn eine Eingabe fehlt.

Mehr in meinem Blog.

Autor:

Bärbel Hoffmann aus Kaiserslautern

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