Verein KlimaLautern: Monitoring für Klimaneutralität hat begonnen

Wollen den Klimaschutz voranbringen: Lasse Cezanne (von links) und Reena Urban aus dem Vorstand | Foto: Monika Klein
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Kaiserslautern. Der Verein KlimaLautern hat ein großes Ziel: Klimaneutralität bis 2035. Um das zu erreichen, hat er in Verbindung mit dem bundesweiten Netzwerk "LocalZero" ein Monitoring auf den Weg gebracht. Es veranschaulicht, wie weit die Stadt und der Kreis in ihren Bestrebungen schon gekommen sind, wie weit der Weg noch ist und wie er verkürzt werden kann. Dabei setzen die Mitglieder auf Dialog mit Akteuren und Bürgern.

Von Monika Klein
 
Das Hauptziel von KlimaLautern ist, dass Kaiserslautern bis 2035 klimaneutral wird. Bisherige Maßnahmen der Stadt – der "Masterplan 100 % Klimaschutz 2050", der "Mobilitätsplan Klima+ 2030" und der Beitritt zum "Kommunalen Klimapakt Rheinland-Pfalz",  der die Klimaneutralität im Zeitraum 2035 bis 2040 erreichen will – lassen nach Ansicht der Vereinsmitglieder viele Fragen offen. Zum Beispiel: Wie ist der aktuelle Stand? Sind die geplanten Maßnahmen ausreichend, um die angestrebte Klimaneutralität innerhalb dieses Zeitfensters tatsächlich zu erreichen? Antworten darauf soll das Monitoring liefern. Anhand von Balkendiagrammen, farblichen Markierungen und inhaltlichen Einordnungen wird auf der KlimaLautern-Homepage unter anderem aufgezeigt, wie weit die diesbezüglichen Bemühungen sind.

Eines der beiden Handlungsfelder, auf die der Verein aktuell den Fokus gelegt hat, ist Strom. Hierbei geht es vor allem um den Ausbau von Photovoltaikanlagen auf städtischen Gebäuden und Freiflächen. Während der Ausbau auf städtischen Gebäuden laut dem Monitoring in Arbeit ist und erste Schritte erkennbar sind, ist er auf Freiflächen verzögert. Das Fazit: Der aktuelle Fortschritt reicht nicht aus, um das Ziel rechtzeitig zu erreichen.

Windkraft: Potenziale von Stadt und Kreis nutzen

Lasse Cezanne aus dem Vorstand geht davon aus, dass der Energiebedarf in Zukunft steigen wird. Deswegen regt er an, Freiflächen für Photovoltaikanlangen privilegiert in Flächennutzungspläne einfließen zu lassen. Dass Naturschutzverbände häufig Kritik an solchen Plänen üben, weiß Vorsitzende Reena Urban. Sie hält dagegen: "Es ist wichtig, dass man fragt, wie diese Flächen gestaltet und für die Biodiversität ökologisch genutzt werden können." Außerdem könne es förderlich sein, sie mit landwirtschaftlicher Nutzung zu kombinieren, sagt Cezanne. Auch sei das Thema Windkraft untergeordnet. "Wir schlagen vor, dass sich Stadt und Kreis zusammentun, um gemeinsam Potenziale zu nutzen", zeigt der 24-jährige Student eine weitere Möglichkeit auf.

In Arbeit ist ebenfalls das Handlungsfeld Pendler-Radrouten. Zwei Maßnahmen wurden aufgegriffen: die Pendler-Radroute zwischen Kaiserslautern und Landstuhl, für die möglichst bald mit der Detailplanung begonnen werden sollte, und die Pendler-Radroute Bachbahnradweg von Weilerbach über Otterbach nach Kaiserslautern. Zwei der drei Bauabschnitte sind fertiggestellt, der dritte ist aufgrund von Einsprüchen von Naturschutzverbänden und Anwohnern verzögert. Das Monitoring geht davon aus, dass ein baldiger Beginn der Arbeiten nicht wahrscheinlich ist.

Monitoring dient als Grundlage 

Für KlimaLautern bilden diese beiden Routen wichtige Säulen für eine gute Radinfrastruktur. Gerade für Pendler aus dem Kreisgebiet sei das Auto momentan das bevorzugte Verkehrsmittel, meint Urban. "Unser Ziel ist es, andere Verkehrsmittel attraktiver zu machen, deswegen ist ein guter Ausbau der Radwege wichtig", unterstreicht sie. Die 27-jährige Doktorandin bedauert, dass die Route Kaiserslautern-Landstuhl aktuell noch nicht im "Masterplan" der Stadt vorkomme. 

Die Ergebnisse des Monitorings sollen als Grundlage für Gespräche und Diskussionen mit den Akteuren, aber auch mit den Bürgern dienen. Dem Verein geht es nicht darum, den sprichwörtlichen Zeigefinger zu heben, sondern im konstruktiven Dialog Lösungen zu finden – und das so zügig wie möglich. "Der ,Masterplan' zeigt viel Potenzial und konkrete Maßnahmen auf. Auch wenn noch kein Endziel im Blick ist, muss so viel und so schnell wie möglich umgesetzt werden", betont die Vorsitzende. "Unsere Forderung ist, dass Kaiserslautern deutlich früher klimaneutral ist. Die Stadt könnte mit gutem Beispiel vorangehen und Vorbildcharakter für Bürger zeigen. Es lohnt sich, diese Wege zu gehen, damit wir auch in Zukunft eine lebenswerte Stadt bekommen", hält Cezanne fest.
 
Aus einer Bürgerinitiative heraus hat sich der Verein im März 2023 gegründet und war seitdem schon mehrfach in der Öffentlichkeit präsent. Am Samstag, 13. Juli, und am Samstag, 3. August, ist er bei den Veranstaltungen des Vereins Kulturwerk Pfaff zu den Themen "Demokratie" und "Nachhaltigkeit" jeweils zwischen 14 und 22 Uhr auf dem Pfaff-Gelände vor Ort. Weitere Termine werden auf der Homepage rechtzeitig veröffentlicht. Der Verein ist offen für Neumitglieder und Interessierte, die sich beispielsweise in den Arbeitsgruppen einbringen wollen. Eine Mitgliedschaft ist hierfür nicht erforderlich. [lmo]

Info

https://klimalautern.de/

Autor:

Monika Klein aus Kaiserslautern

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