Färber: „Mehr Selbstbestimmung bei Demenz“
Welt-Alzheimertag 2018: Dabei und mittendrin
Kaiserslautern. Um auf die Situation der Demenzkranken und ihrer Familien hinzuweisen, findet alljährlich am 21. September der Welt-Alzheimertag statt. Deutschlandweit organisieren örtliche Alzheimer-Gesellschaften, Selbsthilfegruppen und regionale Netzwerke Vorträge, Tagungen, Gottesdienste oder Benefizkonzerte – so auch in Kaiserslautern das im Jahre 2003 auf Initiative des städtischen Sozialreferats gegründete Netzwerk Demenz.
Die Besonderheit in diesem Jahr war die zentrale landesweite Veranstaltung der Alzheimer Gesellschaft Rheinland-Pfalz zum Welt-Alzheimertag am vergangenen Samstag in Kaiserslautern. Gemeinsam mit der Volkshochschule Kaiserslautern und dem Netzwerk Demenz wurde hierzu ein vielfältiges und informatives Programm zusammengestellt. Unter der Überschrift „Zukunft Alzheimer? – Beugen Sie vor!“ informierten Prof. Georg Adler vom Institut für Studien zur Psychischen Gesundheit in Mannheim und Francisca Rodrigues von der TU Kaiserslautern, welchen Beitrag jeder leisten kann, um sich – soweit möglich – vor einer demenziellen Erkrankung zu schützen.
„Vorbeugung gegen Demenz ist nach heutigen Erkenntnissen durchaus mehr als nur ein frommer Wunsch. Dennoch möchte ich auf das Risiko der Entsolidarisierung mit den Demenzerkrankten hinweisen, wenn man suggeriert, der Einzelne sei selber schuld“, sagte der Beigeordnete und Gesundheitsdezernent Joachim Färber bei der Eröffnung. Immer wieder gehe es aber auch darum, auf die Situation der rund 1,7 Millionen Demenzerkrankten und ihrer Familien in Deutschland hinzuweisen. „In Stadt und Landkreis Kaiserslautern sind rund 4000 Menschen über 65 Jahren an Demenz erkrankt. Die Möglichkeiten zur Diagnose einer Demenzerkrankung haben sich in den letzten Jahren sehr verbessert, so dass Betroffene immer früher, das heißt in einem frühen Stadium der Erkrankung eine Diagnose erhalten können“, berichtete Färber. „Die mittlerweile vorliegenden Erkenntnisse zeigen – wenig überraschend aus meiner Sicht – dass auch bei Menschen mit Demenz an erster Stelle der Wunsch nach Selbstbestimmung und Selbstständigkeit steht“, so Färber weiter. Dazu gehöre für viele auch, sich Wissen über das Krankheitsbild und den Umgang damit anzueignen. Daher seien die Veranstaltungen rund um den Welt-Alzheimer-Tag so wichtig, weil hier mit zahlreichen Informationen und Veranstaltungen gezeigt wird, dass zwar eine Heilung der Krankheit aktuell nicht möglich ist, aber durch frühe Diagnostik, medizinische Behandlung, Beratung, soziale Betreuung und fachkundige Pflege vieles erleichtert werden kann.
Färber dankte allen Organisatoren, insbesondere dem Netzwerk Demenz für ihr Engagement im Rahmen des Welt-Alzheimertages. „Wir müssen dazu beitragen, ein Stück mehr Lebensqualität für Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen zu erreichen!“, so Färber abschließend. ps
Autor:Stephanie Walter aus Wochenblatt Kaiserslautern |
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