Städtische Fördermittel eingefroren
Zoo, Sportvereine und freie Kulturszene bangen um ihre Zukunft
Kaiserslautern. Das Tauziehen um den Haushalt der Stadt Kaiserslautern für das Jahr 2021 treibt weitere Blüten. In einer Sondersitzung des Stadtrats am vergangenen Montag konnte erneut keine Einigung darüber erzielt werden. Der Vorschlag, die von der ADD geforderten Einsparungen im Bereich der freiwilligen Leistungen in Höhe von 3,3 Millionen unter anderem durch eine Anhebung der Hebesätze der Grundsteuer B zu kompensieren, fand im Stadtrat keine Mehrheit.
Daraufhin kündigte Oberbürgermeister Klaus Weichel an, in seiner Funktion als Finanzdezernent der Stadt sämtliche Fördermittel in diesem Bereich einfrieren zu müssen, da in haushaltsfreien Zeiten keine andere Handhabung möglich sei. Davon betroffen sind beispielsweise unter anderem Sportvereine, die freie Kulturszene, Freibäder und nicht zuletzt auch der Zoo Kaiserslautern. Am heutigen Mittwoch, 16. Juni, machte bereits die Nachricht von der bevorstehenden Schließung des Zoos in Siegelbach die Runde.
Die dritte Fördertranche des Jahres in Höhe von 200.000 Euro, sei laut Zoodirektor Matthias Schmitt bereits eingefroren worden und durch die Stadtkämmerei nicht wie geplant am 15. Juni zur Auszahlung gekommen. Der Zoo Kaiserslautern hat inzwischen einen Anspruch auf insgesamt 490.000 Euro, die noch nicht ausgezahlt wurden. Derzeit könne sich die beliebte Institution lediglich durch die Einnahmen in Höhe von 125.000 Euro aus der jüngsten Spendenaktion und aus den Tierpatenschaften über Wasser halten.
Sollte es keine zeitnahe Einigung über den Haushalt im Stadtrat geben, könne der Zoo maximal noch sechs bis acht Wochen durchhalten und stünde dann vor der endgültigen Schließung, bestätigte Zoodirektor Schmitt.
Autor:Ralf Vester aus Kaiserslautern |
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