Einzelspende von 10.000 Euro für den Kulturlivestream
Zur Unterstützung freischaffender Künstler in der Region
Kultur. Die Kultureinrichtungen befinden sich nun bereits im achten Monat der Schließung. Damit sind sie die zeitlich am längsten betroffene Branche. Eine ganz aktuelle, von der Beraterfirma EY im Auftrag verschiedener europäischer Kulturverbände erarbeitete Studie „Rebuilding Europe: The cultural and creative economy before and after the COVID-19 crisis“ zeigt detailliert die Folgen von Corona für Kulturschaffende auf.
Im Bereich der Bühnenkunst haben Freischaffende europaweit 90 Prozent weniger Einnahmen als 2020, im Bereich Musik 76 Prozent. 2019 habe die Kulturwirtschaft mit 4,4 Prozent noch mehr zum Bruttoinlandsprodukt beitragen können, als etwa die Telekommunikationsbranche oder die Pharmaindustrie. Das Aktionsbündnis „Alarmstufe Rot“ der Kultur- und Veranstaltungsbranche wies vor Kurzem darauf hin, dass die überwiegende Mehrheit der Kulturschaffenden seit drei Monaten noch keine sogenannte „Novemberhilfe“ von der Bundesregierung erhalten habe.
Eine kleine Hilfe leistet seit März 2020 das Projekt „Kulturlivestream“ des Kulturreferates der Stadt Kaiserslautern, das im zweiten Lockdown im Dezember wieder aufgenommen wurde. Es gibt bereits über 60 einstündige Livekonzerte aus der Fruchthalle, die gestreamt wurden. Die beteiligten Künstlerinnen und Künstler, ganz überwiegend Freischaffende, die seit März vergangenen Jahres praktisch keine Auftritts- und Einnahmemöglichkeiten haben, bekommen ein festes Honorar von 300 Euro. Dazu wird zu Spenden aufgerufen, die nach Abschluss des Projektes zu gleichen Teilen an die Freischaffenden weitergeben werden.
Von März bis Mai kamen so 26.000 Euro zusammen, pro Künstler noch einmal zusätzlich über 500 Euro. Seit Dezember sind erneut über 19.000 Euro zusammengekommen, die nun von der Firma Teckpro aus Kaiserslautern mit einer Spende in Höhe von 10.000 Euro erheblich aufgestockt wurden. „Die Kulturbranche ist von erheblicher Bedeutung für unsere Gesellschaft, nicht nur für den Zusammenhalt, sondern auch als Motor von Kreativität und Innovationsfähigkeit“, begründet der Vorstand Michael Littig.
„Im Namen der freischaffenden Künstlerinnen und Künstler, die wie viele andere existenziell getroffen sind, bin ich für dieses starke Zeichen der Unterstützung sehr dankbar“, sagt Christoph Dammann, Leiter des städtischen Kulturreferates und Planer des Kulturlivestreams.
Autor:Ralf Vester aus Kaiserslautern |
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