FCK startet mit Topspiel in die Rückrunde
Bis zu 8.000 FCK-Fans in Hannover erwartet
Von Ralf Vester
FCK. Am Samstag, 28. Januar, beginnt für den 1. FC Kaiserslautern die Rückrunde der Saison 2022/2023 in der Zweiten Bundesliga. Nach elend langen zehn Wochen Pause, verursacht durch eine in vielerlei Hinsicht wenig erbauliche und zutiefst fragwürdige Weltmeisterschaft im Wüstenstaat Katar, bekommen die Fans der Roten Teufel endlich wieder ehrlichen Fußball ohne Binden-Zoff und ungelenke politische Gesten serviert.
Gleich zum Auftakt wartet ein Spitzenspiel beim Tabellenfünften Hannover 96 auf den FCK. Ein Topspiel in der Zweiten Liga – wer hätte das vor der Saison geglaubt? Die Pfälzer waren als Aufsteiger aus der Dritten Liga naturgemäß mit dem für Neulinge bescheidenen Ziel des Klassenerhalts in die Saison gestartet. An dieser Vorgabe hat sich zumindest nach außen hin auch nichts geändert. Dass man nach der Vorrunde schon drei Viertel der hierfür gemeinhin benötigten 40 Punkte beisammen hat, übertrifft die kühnsten Erwartungen.
Lupenreine Vorrunde sorgt für eine gute Ausgangsposition
Mit einer lupenreinen Vorrunde hat sich der 1. FC Kaiserslautern völlig zurecht bis auf Platz 4 der Tabelle vorgespielt. Dass angesichts dieser formidablen Ausgangsposition bei so manchen Fans sogar schon Träume vom Durchmarsch in die Bundesliga reifen, liegt auf der Hand. Denn wer, wenn nicht der FCK, vermag wahre Wunder zu vollbringen? Träumen ist nach Jahren der Tristesse durchaus erlaubt, die Anhänger der Roten Teufel saugen das sportliche Hoch ihres Vereins jedenfalls dankbar auf wie ein Schwamm.
Die Lautrer haben sich auf der sportlichen Landkarte des Profifußballs eindrucksvoll zurückgemeldet. Der Betze boomt gewaltig – auch in den Medien. Nicht umsonst ist ein Match der eingeschworenen Mannschaft von Trainer Dirk Schuster nun schon zum wiederholten Male das Topspiel am Samstagabend. Das Spektakel, das das Team auf dem Platz und bis zu sagenhafte 10.000 Auswärtsfans auf den Zuschauerrängen veranstalten, sorgt für hohe Einschaltquoten.
Weiter Punkte hamstern, um Negativlauf zu verhindern
Der Respekt vor dem FCK ist spürbar zurück. In der Rückrunde wird daher sicher kein Gegner mehr die Comeback-Könige vom Betzenberg unterschätzen. Deshalb fährt der Aufsteiger gut damit, erstmal die Devise auszugeben, die für den Klassenerhalt noch fehlenden elf Punkte so zügig wie möglich einzusammeln. Denn genauso schnell wie sich die sportliche Spirale nach oben dreht, kann ein Negativlauf zu Beginn der Rückrunde dazu führen, dass es vielleicht noch einmal eng werden könnte. Warnende Beispiele für unerwartete Abstürze gibt’s zur Genüge.
Die Roten Teufel haben in den vergangenen Wochen im Rahmen ihrer Möglichkeiten alles dafür getan, um einen solchen Einbruch zu verhindern und weiter auf der Erfolgswelle zu surfen. Im intensiven Trainingslager im türkischen Belek und in den nicht minder schweißtreibenden Trainingswochen in der Heimat wurde der Grundstein hierfür gelegt. An der körperlichen Fitness soll es bei den Teams von Dirk Schuster nun wirklich nicht scheitern. Es kamen keine schwerwiegenden Verletzungen hinzu, alle Mann sind an Bord.
Starker Neuzugang und wichtige Vertragsverlängerungen
Der Geschäftsführer Sport, Thomas Hengen, macht weiter ohne großes Brimborium hervorragende Arbeit und treibt die Kaderplanung kontinuierlich voran. Mit dem von Werder Bremen ausgeliehenen Defensivallrounder Nicolai Rapp konnte eine bemerkenswerte Verstärkung an Land gezogen werden. Und mit den Leistungsträgern Boris Tomiak, Marlon Ritter und Kenny Prince Redondo wurden wichtige Vertragsverlängerungen eingetütet.
Wenn Spieler kommen, müssen naturgemäß auch welche gehen, wenn man den Kader nicht unnötig aufblähen will. Auch diese unangenehmeren Maßnahmen packt Hengen konsequent an. Hikmet Ciftci wurde nach Göztepe in der Türkei ausgeliehen und mit Anas Bakhat der Vertrag aufgelöst. René Klingenburg, Max Hippe und Muhammed Kiprit legte der FCK zudem unmissverständlich einen Wechsel nahe.
Wer kommt noch, wer geht noch?
Der Abgang des bei den Fans äußerst beliebten Mike Wunderlich schmerzt vor allem in puncto Mentalität, aber dass es den Kölschen Jung angesichts mangelnder Startelf-Perspektiven in die alte Heimat zurückzog, ist letztlich verständlich. Bis zum Ende der Winter-Transferperiode am 31. Januar könnte sich daher sowohl bei den Ab- als auch Zugängen noch etwas tun. Zumindest eine starke Ergänzung bzw. ein Backup für Mittelstürmer Terrence Boyd stünde den Pfälzern noch recht gut zu Gesicht.
Bis zu 8.000 FCK-Fans in Hannover erwartet
Am Samstagabend geht es nun also gegen das Spitzenteam von Hannover 96. Mit dem 2:1-Heimerfolg gegen die spielstarken Niedersachsen nahm die bisherige Erfolgsgeschichte für die Roten Teufel in der Zweiten Liga am 15. Juli ihren Lauf. Mit einem oder drei Zählern beim Tabellenfünften will der auswärts noch unbesiegte FCK den Grundstein für eine sorgenfreie Rückrunde legen. Geschätzt bis zu 8.000 Fans werden in der Fremde einmal mehr für einen teuflisch lautstarken Support für ihr Team sorgen. Und dann schau mer mal, wie weit die Füße den 1. FC Kaiserslautern bis zum Saisonende noch tragen. rav
Autor:Ralf Vester aus Kaiserslautern |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.