Was für ein grandioses Jahr
Der FCK reitet auch nach dem Aufstieg weiter auf der Erfolgswelle
Von Ralf Vester
FCK. Welch ein furioser Abschluss eines fantastischen Jahres 2022 für den 1. FC Kaiserslautern. Die englische Woche zum Abschluss der Hinrunde in der 2. Fußball-Bundesliga bescherte den Roten Teufeln die maximale Ausbeute von satten neun Punkten und damit das Überwintern auf dem sensationellen 4. Tabellenplatz. Damit lässt sich für das Team von Trainer Dirk Schuster natürlich mit stolz geschwellter, breiter Brust in die lange, WM-bedingte Winterpause gehen.
Grenzenlose Euphorie nach dem Aufstieg
Dieser glanzvolle Schlussakkord ist die Kirsche auf der Sahnetorte eines ohnehin schon überaus erfolgreichen Jahres. Nach vier bitteren Jahren in den Niederungen der 3. Liga gelang dem einst so ruhmreichen FCK im Mai endlich die Rückkehr in die 2. Liga – und das mal wieder mit dem größtmöglichen Drama. Mit dem Trainerwechsel vom erfolgreichen, aber gegen Ende glücklosen Marco Antwerpen hin zu Dirk Schuster ging der Geschäftsführer Sport, Thomas Hengen, just vor der Relegation ein hohes Risiko und sollte mit der unbequemen Entscheidung Recht behalten.
Den Pfälzern gelang im Rückspiel bei Dynamo Dresden der sportliche Coup, dem eine rauschende Aufstiegsfeier in Kaiserslautern folgte, zu der zehntausende der einzigartigen FCK-Fans strömten. Und den Roten Teufeln gelang es tatsächlich, die grenzenlose Euphorie über den Sommer zu retten und mit in die neue Saison zu nehmen.
Die Fans strömen zu Hause und auswärts in Scharen zu den Spielen
Bereits gegen Ende der Spielzeit 2021/22 pilgerten die Anhänger der Roten Teufel wieder in Scharen ins Fritz-Walter-Stadion. Das setzte sich in der Vorrunde der aktuellen Saison nahtlos fort. Ein Zuschauerschnitt von 38.602 ist absolut erstligareif und erweist sich für den nach wie vor finanziell nicht auf Rosen gebetteten 1. FC Kaiserslautern auch wirtschaftlich als Segen. Auch auswärts werden die „Betzebuben“ wie etwa in Hamburg und jetzt in Düsseldorf von sage und schreibe bis zu 10.000 Fans begleitet. Die positiv verrückten Anhänger sind endlich wieder glücklich mit ihrem Verein und danken es mit einem sagenhaften Support.
Punktuell sinnvoll verstärkt, erwischte der FCK mit sieben von neun möglichen Punkten bereits einen glänzenden Saisonstart. Zwar geriet die kontinuierliche Punktehamsterei für das primäre Ziel des Klassenerhalts zwischendurch mit einer langen Unentschieden-Serie etwas ins Stocken, doch der spektakuläre Schlussspurt ließ es im Punktesäckel noch einmal ordentlich klingeln.
Sensationelle Bilanz für einen Aufsteiger
29 Zähler und Platz 4 nach der Vorrunde sind für einen Aufsteiger eine sensationelle Bilanz. So dicht hinter den Aufstiegsplätzen zu rangieren, lässt sicher den ein oder anderen Fan schon zart vom Durchmarsch in die Bundesliga träumen, aber die Roten Teufel tun gut daran, weiter demütig und beharrlich Punkte zu sammeln. Der Abstiegskampf ist heuer spannend wie nie, und man wird vermutlich die ominösen 40 Zähler gut gebrauchen können, wenn man die Klasse halten will.
Weiter demütig bleiben
Ist diese Marke zügig erreicht, kann der FCK immer noch schauen, wie weit es ihn letztlich in der Tabelle nach vorne spült. Spielerisch war's sicher nicht immer eine Augenweide, aber erfolgreich war es oft. Und mehr verlangt von einem Aufsteiger gewiss auch keiner. Die Lautrer zu besiegen, erweist sich als verflixt schwer für die Konkurrenz. Lediglich Paderborn und Regensburg mussten sie sich bisher zu Hause beugen. Auswärts ist die Truppe von Dirk Schuster sogar noch immer unbesiegt.
Ein unkaputtbarer, verschworener Haufen
Acht Rückstände hat der FCK in dieser Saison bereits umgebogen und in Punkte umgemünzt. Keiner der Gegner spielt gerne gegen diesen verschworenen Haufen, der einfach nicht kaputt zu kriegen scheint. Moral und Leidenschaft sind unbändig – all das darf in der Rückrunde gerne so bleiben. rav
Autor:Ralf Vester aus Kaiserslautern |
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