FCK gegen Osnabrück: Im Abstiegskampf an "eigene Stärke glauben"

Heimspiel-Wiedergutmachung für den FCK? Friedhelm Funkel fordert sein Team - die Fans müssen sehen, dass die Mannschaft das Spiel gegen den direkten Konkurrenten Osnabrück unbedingt gewinnen will | Foto: Jens Vollmer
  • Heimspiel-Wiedergutmachung für den FCK? Friedhelm Funkel fordert sein Team - die Fans müssen sehen, dass die Mannschaft das Spiel gegen den direkten Konkurrenten Osnabrück unbedingt gewinnen will
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FCK. Am Sonntag, den 11. März, entfacht ein heißer Abstiegskampf auf dem Betzenberg, wenn der FCK um 13.30 Uhr mit rund 40.000 Fans im Rücken gegen den VfL Osnabrück antritt. Mit Aufwind in den Segeln stellen sich die lila Veilchen als kniffliger Gegner dar. Trotz ihrer Tabellenposition überrascht das Team von Uwe Koschinat mit zuletzt starken Leistungen, während die Roten Teufel nach einem jüngsten Sieg gegen Hansa Rostock auf dem 15. Tabellenplatz stehen. Ein spannendes Spiel im Zeichen des Abstiegskampfs steht bevor, nachdem sich beide Mannschaften im Hinspiel mit einem Unentschieden trennten.

Die Ausgangssituation

Erst zehn Mal trafen die Roten Teufel auf die Veilchen, fünf in der zweiten Bundesliga, vier in Liga 3 und eins im DFB-Pokal: sechs Siege für den FCK, drei Niederlagen, ein Unentschieden. Im Hinspiel der Saison 2023/24 trennten sich die Mannschaften mit einem 2:2, wobei der VfL Zuhause mit 2:0 und Toren von Erik Engelhardt und Michael Cuisance in Führung ging. Für den FCK trafen Julian Niehues und in letzter Sekunde, in der achten Minute der Nachspielzeit, Boris Tomiak.

Trotz dem 18. Tabellenplatz ist die Mannschaft von Uwe Koschinat im Aufwind: Gegen die Mitfavoriten im Aufstiegsrennen Hannover 96 und den Hamburger SV gewann sein Team überraschend und stockte das Punktekonto von zwölf auf 18 Punkte auf. Koschinat ist kein Unbekannter bei den FCK-Fans: Von 2021 bis 2022 war er Trainer der Saarbrücker, 2018 bis 2020 bereits vom SV Sandhausen. Als Nachfolger von Aufstiegstrainer Tobias Schweinsteiger übernahm der 52-Jährige am 27. November letzten Jahres die abstiegsbedrohten Osnabrücker. Vor der Übernahme von Koschinat gewann der VfL erst ein Spiel - ebenfalls gegen den HSV in der Hinrunde.

Der FCK hingegen befindet sich nach dem Sieg gegen Hansa Rostock mit 25 Punkten auf dem 15. Tabellenplatz. Eintracht Braunschweig mit 24 Punkten und Rostock mit 22 Punkten dicht dahinter. Auffällig im Vergleich mit den drei Mannschaften, die unter dem FCK stehen: Die Roten Teufel erzielen mit 38 Toren vergleichsweise viele Tore, mussten mit 48 Treffern aber auch die meisten Gegentreffer der Liga hinnehmen - Osnabrück erzielte nur 22 Tore, bekam 46 Gegentore. Positiv für die Lautrer: Gegen Rostock gelang nach 24 Ligaspielen und vier Pokalspielen die erste Partie "zu Null".

Kadersituation: Zwei Rückkehrer

Philipp Hercher, Philipp Klement und Hendrick Zuck sind verletzungsbedingt weiterhin keine Option für den Kader für das Spiel am Sonntag. Frank Ronstadt und Ben Zolinski sind zurück im Mannschaftstraining.

Von den Winterneuzugängen schaffte es unter Neu-Trainer Friedhelm Funkel gegen Hansa Rostock nur Filip Kaloc in die Startelf, Dickson Abiama in den Kader. "Ich kann nur 20 Spieler nominieren. Es wird immer welche treffen, über die wird dann sehr, sehr oft diskutiert. Ich kann keinem Spieler irgendetwas vorwerfen, das Engagement ist da. Die Trainingsleistungen sind okay, bei dem einen besser, bei dem anderen vielleicht nicht ganz so gut. Aber jeder bemüht sich, das ist zu sehen", erklärt Funkel. "Es liegt nicht an dem einen bestimmten Grund. Es ist Geduld gefragt, weiter Gas zu geben auf dem Trainingsplatz, dann hat man irgendwann vielleicht die Möglichkeit zum Kader zu gehören."

Bei Osnabrück fallen Schlüsselspieler Michael Cuisance durch eine Sperre nach fünf gelben Karten und Maxwell Gyamfi nach einer gelb-roten Karte gegen den HSV aus.

Vorbereitung auf den Gegner

"Die Mannschaft ist immer fokussiert, wir bereiten sie auf den jeweiligen Gegner genau und akribisch vor. Es liegt aber an den Spielern, das auf dem Platz umzusetzen. Letzte Woche haben wir das über weite Strecken des Spiels sehr gut gemacht", so Funkel. "Das erwarte ich auch gegen eine Mannschaft, die am Tabellenende steht und die letzten Wochen gute Leistungen gezeigt hat." Gleichzeitig warnt der Trainer davor, den VfL zu unterschätzen: "Es wird nicht so einfach, wie sich das der ein oder andere vorstellt." Die Osnabrücker gewannen zuletzt zwei wichtige Spiele und wahren sich so eine Chance auf den Ligaverbleib.

Um gegen den Tabellenletzten zu gewinnen, müssen die Roten Teufel eine "sehr konzentrierte und sehr kampfbetonte Leistung auf den Platz bringen", erklärt Funkel. "Das ist auch das, was den VfL auszeichnet. Sie überzeugten die letzten Wochen über Körperlichkeit und auf der ein oder anderen Position mit Schnelligkeit." In der Rückrundentabelle ist die Mannschaft von Uwe Koschinat auf dem zehnten Platz mit neun Punkten aus sieben Spielen, für den FCK verlief die Rückrunde weniger erfreulich: Tabellenplatz 17 mit sieben Punkten aus sieben Spielen, vor dem Rostock-Spiel sogar nur vier Punkte aus sechs Spielen. Doch auf den Erfolg am letzten Samstag dürfe sich die Elf von Funkel nicht ausruhen. "Wir müssen an unsere eigene Stärke glauben und den Sieg gegen Hansa Rostock hier im eigenen Stadion bestätigen!", betont Funkel. "Wir wollen das mit aller Macht, müssen aber den Kopf auch einschalten und in gewissen Situationen nicht zu viel wollen. Es muss auf dem Feld aber zu sehen sein, dass wir dieses Spiel unbedingt gewinnen wollen."

Schnelligkeit auf beiden Seiten

Der Cheftrainer des FCK warnt darüber hinaus vor den schnellen Spielern der Osnabrücker: "Sie haben schnelle Spieler in den eigenen Reihen, deshalb müssen wir gut vorbereitet sein. Die Mannschaft muss an ihre Grenzen gehen, auch körperliche Grenzen, um das Spiel zu gewinnen." Glück für den FCK: Der aktuell schnellste Spieler der obersten beiden Spielklassen in Deutschland, gemessen in den Ligaspielen, bringt 36,58 Kilometer pro Stunde auf den Rasen - ist aber am Sonntag gesperrt. Dennoch ist Tempo auf den Flügeln garantiert: Mit Christian Conteh haben die Veilchen aber den zweitschnellsten Spieler der zweiten Bundesliga mit 36,22 Kilometer pro Stunde in ihren Reihen, Noel Niemanns Sprinttempo misst 36,02 Kilometer pro Stunde. Der schnellste FCK-Spieler sind laut Statistik Aaron Opoku mit 36,02 und Kenny Prince Redondo mit 35,97 Kilometer pro Stunde. Gegen Rostock standen beide Flügelstürmer der Roten Teufel von Beginn an auf dem Platz.

Ob die beiden Tempostürmer am Wochenende wieder in der Startelf stehen, ließ Funkel offen: "Sie verfügen über eine sehr gute Schnelligkeit, sind aber nicht die einzigen beiden Spieler in unseren Reihen, die über Schnelligkeit verfügen. Wir haben viele Spieler, die in ihrer Art - im Eins gegen Eins gefährlich zu sein, eine gewisse Schnelligkeit mitbringen, um dem Gegner Schwierigkeit zu bereiten." Funkel erklärt weiter: "Aber dafür muss man bereit sein, nach Ballverlusten sofort mit nach hinten zu arbeiten. Wer da am besten ist, wird auch in der Anfangsformation stehen." Auf der Außenposition seien beispielsweise auch Richmond Tachie und Dickson Abiama Spieler mit diesen Qualitäten. "Tempo, aber auch Körperlichkeit und Zweikampfverhalten: Das müssen die Spieler auf dem Platz umsetzen und zeigen."

"Die Mannschaft muss in Vorleistung gehen"

Nach der 0:4 Heimspielniederlage gegen den KSC waren Fans nach Abpfiff vor der Westkurve und stellten die Mannschaft zu Rede. Funkel betont, dass die Mannschaft nach dem Spiel ein schlechtes Gewissen hatte und ihr Auftreten ihnen nicht egal war. Sorge vor fehlender Unterstützung am Wochenende sei jedoch nicht vorhanden: "Man sieht es an der Anzahl der Tickets: Schon über 40.000 Karten sind verkauft. Das zeigt, dass die Zuschauer der Mannschaft vertrauen, dass wir alle zusammen in der zweiten Bundesliga brauchen wollen", freut sich Funkel über die bevorstehende Unterstützung.

Der Trainer nimmt aber auch die Mannschaft in die Pflicht: "Die Mannschaft muss auf dem Feld zeigen, dass sie diese Unterstützung auch verdient hat. Mit dem Rostock-Spiel hat sie das bewirkt. Wir alle zusammen müssen dafür sorgen, dass hier eine richtig gute Stimmung auf dem Platz zu sehen sein wird. Die Mannschaft muss da in Vorleistung gehen, dann wird das Publikum, die Fans, wie eine Eins hinter uns stehen."

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Autor:

Katharina Wirth aus Herxheim

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