Zwei verlorene Punkte?
FCK hadert mit 2:2 nach Aufholjagd gegen Magdeburg
FCK. Zwei verlorene oder ein gewonnener Punkt? Der 1. FC Kaiserslautern hadert nach dem Heimspiel gegen den FC Magdeburg mit dem 2:2-Unentschieden.
Früh gerieten die Männer in Rot 0:2 in Rückstand. Vor 45.104 Zuschauern erzielte das Team von Christian Titz die 1:0-Führung durch Samuel Loric (11.). Nach einer Ecke nahm der Magdeburger die Hereingabe direkt ab, sein satter Schuss schlug zentral im Tor von Julian Krahl ein. Die Roten Teufel waren davon sichtlich geschockt und mussten früh den Doppelschlag hinnehmen. Ein langer Ball von Verteidiger Marcus Mathisen ließ die Betze-Defensive viel zu einfach aussteigen. Ausgerechnet der Ex-Lautrer Philipp Hercher traf aus spitzem Winkel nur zwei Minuten später zum 0:2.
Das Team von Trainer Markus Anfang musste sich danach erst einmal schütteln. Bereits in der Anfangsphase und vor dem Treffer der Madgeburger sorgte Neuzugang Daisuke Yokota für einen kollektiven Aufschrei im Friz-Walter-Stadion. Der Japaner drehte sich vor dem gegnerischen Tor stark um die eigene Achse und kam nach einem Trikotzupfer von Falko Michel zu Fall; der Schiedsrichter Badstübner entschied sich jedoch gegen einen Elfmeter. In der 32. Spielminute bewertete das Schiedsrichtergespann die Aktion jedoch anders: Der erneut stark aufspielende Yokota holte einen etwas schmeichelhaften Elfmeter heraus, nachdem erneut Michel Yokota in vollem Lauf minimal berührte. Boris Tomiak verwandelte aus elf Metern sicher zum 1:2-Anschlusstreffer. Die Roten Teufel waren zurück im Spiel.
Kurz darauf mussten die Magdeburger eine Gelb-Rote Karte hinnehmen - Michel wurde zum Wiederholungstäter und foulte erneut den sich stark durchsetzenden Yokota. Ab der 35. Minute war der FCK also in Überzahl. Dennoch warteten die FCK-Fans sehnsüchtig auf den Ausgleichstreffer, noch vor der Pause wurden Chancen zum 2:2 vergeben. Allen voran Topstürmer Ragnar Ache traf bei einem couragierten Auftritt mehrfach das Aluminium. In der 68. Minute war es dann aber so weit: Ache köpfte nach einer Ecke von Luca Sirch den Ball zum Ausgleich ins Tor.
Chancen, um das Spiel in alter Betze-Manier vollständig zu drehen, waren bis zum Schlusspfiff da - allen voran eine Dreifachchance in der 86. Minute, bei der zuerst Ache erneut das Aluminium traf, der eingewechselte Jan Gyamerah vergab und am Ende Yokota den Ball am Tor von Gästetorhüter Dominik Reimann vorbeiköpfte. Am Ende schwächte sich der Gegner mit einer weiteren Gelb-Roten Karte nach einem überzogenen Frust-Foul an der Außenlinie von Martijn Kars am eingewechselten Kenny-Prince Redondo noch weiter selbst (93.) Für den FCK änderte das jedoch nichts mehr.
Was bleibt vom Spiel gegen den FCM? Eine Aufholjagd mit regelrechtem Powerplay, dennoch blieb die Lautrer Offensive stellenweise zu harmlos und umständlich. Aus 21:7 Torschüssen gelangen nur zwei Treffer. Gefühlt also zwei verlorene Punkte, was auch die Spieler der Roten Teufel Trainer Markus Anfang durchweg bestätigten.
FCK muss am Freitag gegen Miro Klose ran
Der FCK belegt nach dem elften Spieltag den zehnten Tabellenplatz mit 16 Punkten. Der Negativtrend vor der Länderspielpause wurde mit sieben Punkten aus drei Spielen gebrochen. Auf die Pfälzer wartet im nächsten Spiel allerdings keine leichtere Aufgabe: Im Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg (Freitag, 8. November, 18.30 Uhr) treffen sie auf einen im Aufwind befindlichen Gegner. Der Trainer ist ein alter Bekannter des FCK: Weltmeister Miroslav Klose holte mit seinen „Glubberern“ zehn Punkte aus den letzten vier Spielen und überzeugte mit ansehnlichem Offensivfußball.
Abschied von "Aufstiegsheld" Philipp "Hecke" Hercher
Vor dem Anpfiff verabschiedeten Verein und Fans des 1. FC Kaiserslautern Ex-Spieler Philipp Hercher. Der 28-Jährige aus Rheinfelden spielte von 2019 bis 2024 beim FCK. Unvergessen bleibt "Hecke" in den Geschichtsbüchern der Roten Teufel für sein Tor im Rückspiel der Relegation gegen Dynamo Dresden - das 2:0 in der Nachspielzeit besiegelte endgültig den Aufstieg in Liga 2. Der bei den FCK-Fans stets beliebte Spieler kam 2019 von Sonnenhof-Großaspach an den Betzenberg und verließ den FCK vor der aktuellen Saison nach auslaufendem Vertrag in Richtung Magdeburg. Für die fünf Jahre im Trikot der Roten Teufel bedankte sich der Verein mit einem eingerahmten Hercher-Trikot. Auf Social-Media betitelte der Verein die Fotos vom Abschied im Fritz-Walter-Stadion mit den Worten "Auf ewig Aufstiegsheld". Die FCK-Fans im Stadion applaudierten "Hecke" durchweg, die Westkurve honorierte den jahrelangen Einsatz mit einem Banner und den Worten "5 Jahre Kampf und Leidenschaft für den FCK - Danke Hecke!"
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Autor:Katharina Wirth aus Herxheim |
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