Stellungnahme des FCK nach der Stadtratssitzung
FCK-Verantwortliche widersprechen mit aller Entschiedenheit
Am späten Montagabend informierte der FCK in einer Pressemeldung:
"Am heutigen Tag hat der Oberbürgermeister der Stadt Kaiserslautern den Mitgliedern des Stadtrates und der Öffentlichkeit gegenüber erklärt, dass die Gruppe der Personen, die an einer weiteren Investition in den FCK interessiert sind, keinerlei Einwände an der Übertragung von Aktien an die städtische Stadiongesellschaft habe. Dieser Darstellung wird hiermit seitens der FCK-Verantwortlichen mit aller Entschiedenheit widersprochen.
Am gestrigen Sonntag wurde in einem Gespräch auf der Basis eines Gutachtens einer unabhängigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft festgehalten, dass die Hingabe von Aktien für den FCK und in Konsequenz auch für die städtische Stadiongesellschaft nur mit Insolvenzrisiken umsetzbar ist. Die Inhalte und die Auswirkungen dieses Gutachtens hat der Oberbürgermeister in der heutigen Sitzung dem Stadtrat und der Öffentlichkeit vorenthalten. Aufgrund dieser Tatsache war es gestern bereits im Verlauf des Gesprächs Konsens, einen Alternativvorschlag zu erarbeiten.
In den schwersten Stunden des 1. FC Kaiserslautern erhöhte Oberbürgermeister Dr. Weichel am 8. Januar 2020 den Druck auf den FCK. Seitdem will er sich auf einen reduzierten Pachtzins von 0,425 Millionen Euro für die kommende Saison nur dann einlassen, wenn die Stadiongesellschaft im Gegenzug Anteile an der FCK GmbH & Co KG in Form von Aktien erhält. Für den FCK bedeutet dies, dass er für die Differenz zwischen reduziertem Pachtzins und dem ohnehin für einen Drittligaverein maßlos überzogenen Pachtzins von 3,2 Millionen Euro, also für den Gegenwert von 2.75 Millionen Euro Aktien auf die Stadiongesellschaft übertragen müsste. Ein solches Vorgehen, in der Finanzwelt auch als „Debt-to-Equity-Swap“ (Schulden gegen Eigenkapital) bezeichnet, ist jedoch für alle Beteiligten, auch für die Stadt in Person der Fritz-Walter-Stadion GmbH mit erheblichen Rechts-, Finanz- und Haftungsrisiken verbunden.
Bereits unmittelbar nach dem Mandat durch die Mitgliederversammlung am 1.Dezember 2019 haben die neuen Verantwortlichen des FCK den ersten Schritt getan, indem der Verein den separaten Antrag auf Deckelung der Instandhaltungskosten auf einen Betrag in Höhe von 0,5 Millionen Euro zurückgezogen hat. Der FCK hat in den vergangenen Jahren Millionenbeträge zur Instandhaltung der städtischen, also nicht vereinseigenen Immobilie Fritz-Walter-Stadion investiert. Aufgrund der Rücknahme dieses Antrags wurde den Verantwortlichen des FCK in einem persönlichen Gespräch mit Herrn Dr. Weichel am 19. Dezember 2019 zugesagt, den Antrag auf Fortschreibung der Pachtreduzierung ohne weitere Forderung von Seiten der Stadt zu unterstützen.
Noch vor zwei Jahren wurde im Nachtrag des Stadionpachtvertrages unter anderem vereinbart, über die Kostendeckelung zu den Instandhaltungskosten vor der Saison 20/21 zu befinden. Darüber hinaus ist im Nachtrag festgehalten, dass die Parteien den ligaabhängigen Pachtzins (in der 3. Liga 0,425 Millionen Euro) als marktkonform betrachten.
In einem zweiten Schritt hat der 1. FC Kaiserslautern in dem gestrigen Gespräch eine erfolgsabhängige Beteiligung an den Erlösen aus dem DFB-Pokal ab der 2. Runde angeboten. Dieser Vorschlag wurde von allen Gesprächsteilnehmern wohlwollend beurteilt. Des Weiteren steht der FCK einem Vorschlag der Stadt zur Nutzung von Flächen im Fritz-Walter-Stadion, die nicht spielbetriebsrelevant sind, offen gegenüber.
Der Oberbürgermeister hat zugesichert, in einer weiteren Sitzung des Stadtrates in 14 Tagen mit einer neuen Beschlussvorlage das Thema Stadionpacht in einer Abstimmung zu finalisieren. In der heutigen Sitzung des Rates hat er nun als Termin den 2. März 2020 festgelegt. Er erschwert damit durch die fortbestehende Unsicherheit im Hinblick auf die Stadionpacht zielführende Verhandlungen des FCK mit potentiellen Investoren."
Autor:Jens Vollmer aus Wochenblatt Kaiserslautern |
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