Corona: Mitgliederschwund bei Sportvereinen
Keine neuen Mitglieder
Kaiserslautern. Der Sportbund Pfalz legt Mitgliederstatistik 2021 vor. Die Sportvereine in der Pfalz verzeichnen einen Rückgang der Mitglieder um 4,25 Prozent auf 481.216 Mitgliedschaften in 2.043 Vereinen. Der Hauptgrund sind weniger Austritte aus Vereinen als fehlende Neueintritte.
Corona-Pandemie legt Vereinsleben lahm
Seit einem Jahr legt die Corona-Pandemie das Vereinsleben im Sport nahezu lahm. Das hat sich nun auch auf die Anzahl der Mitgliedschaften in den pfälzischen Sportvereinen ausgewirkt. Unterm Strich steht hier ein Minus von 21.385 Mitgliedern im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Rückgang ist coronabedingt bedeutend stärker als die leichten Abnahmen der vergangenen Jahre und ist sowohl auf Vereinsaustritte, aber auch auf fehlende Neueintritte zurückzuführen, so der Sportbund.
Mitgliederstatistik des Sportbundes Pfalz 2021
Waren es zum Januar 2020 noch 502.601 Mitgliedschaften in 2.049 pfälzischen Vereinen, zählt der Sportbund Pfalz jetzt für das Jahr 2021 insgesamt 481.216 Mitgliedschaften in 2.043 Vereinen. Das ist ein Rückgang von 4,25% bei den Mitgliedschaften. Zwar verzeichnet der pfälzische Sport seit 2001 (549.531 Mitgliedschaften, Höchststand) jedes Jahr einen leichten und kontinuierlichen Rückgang (zwischen etwa 500-3.500/Jahr), doch war dieser eher der demographischen Entwicklung geschuldet.
Einen deutlichen Einbruch gab es jetzt bei den Kindern im Alter bis sechs Jahren. Seit 2015 waren hier jedes Jahr kontinuierlich Zuwächse zu verzeichnen, in der Regel durch Neueintritte in die Sportvereine (2015: 23.001 Mitgliedschaften bis 2020: 26.574). Die Steigerung betrug 15,5 Prozent. Aufgrund der Lockdown-Maßnahmen und der Einstellung des Sportangebots brach die Zahl hier innerhalb des Pandemie-Jahres ein von 26.574 auf 21.712 (Minus 18,3 Prozent). Neueintritte blieben also aus, weil es kein Sportangebot für die Jüngsten wie Mutter-Kind-Turnen, Bambini- oder Mini-Training im Fußball, Schwimmkurse und ähnliches gab.
Auch in der Altersgruppe der 27-40-Jährigen gab es im Zeitraum von 2015 bis 2020 stetig Zuwächse (im Jahr 2015: 70.685 Mitgliedschaften auf 2020: 75.795 Mitgliedschaften; plus 7,2 Prozent). Doch auch hier ist die Zunahme gestoppt: 2021 stehen nur 72.528 Mitgliedschaften, ein Minus von 4,31 Prozent). Auch alle anderen Altersgruppen verzeichnen stärkere Rückgange innerhalb eines Jahres in Höhe von vier bis sechs Prozent. Einzig die Seniorensportler und Sportlerinnen über 61 Jahre legten auch im Corona-Jahr um 0,76 Prozent zu von 107.621 auf 108.434 Mitgliedschaften.
Mit der Gesamtzahl 481.216 Mitgliedschaften in Relation zu den 1.421.113 Millionen Pfälzern beträgt der Anteil immer noch stolze 33,86 Prozent, die in den Sportvereinen aktiv sind. Mit 2.043 Mitgliedsvereinen liegt der Sportbund immer noch deutlich über der 2.000er Marke, die erstmals 1998 mit 2.005 Mitgliedsvereinen über-, und seitdem nicht mehr unterschritten wurde.
In der Rangliste der zehn größten Sportarten gemessen an der Mitgliederzahl konnten nur der Tennisverband Pfalz (+452) sowie der Deutsche Alpenverein (+48) Zuwächse verzeichnen. Starke Verluste mussten hier der Südwestdeutsche Fußballverband (-5.620), der Pfälzer Turnerbund (-6.692) sowie der Skiverband Pfalz (-1.208) hinnehmen.
Die Mitgliederstatistik steht unter www.sportbund-pfalz.de, in der Rubrik „Über uns“, unter „Mitgliederstatistik“ als Download zur Verfügung. rk/ps
Autor:Roland Kohls aus Ludwigshafen |
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