Arbeitssieg gegen die „Krabbelgruppe“
KSK I gewinnt 10:7 beim WSV Vorwärts Ludwigshafen II
Im vierten Anlauf haben die Wasserballer des Kaiserslauterer Schwimmsportklubs endlich den ersten Saisonsieg verbucht: Die erste Mannschaft siegte bei der zum Großteil mit Jugendspielern angetretenen Zweitliga-Reserve des WSV Vorwärts Ludwigshafen mit 10:7 (3:1/2:2/3:1/2:3) und rückte dadurch zumindest vorübergehend auf den dritten Platz in der Gruppe A der Regionalliga Südwest vor.
„Ihr spielt heute im Prinzip gegen eine Krabbelgruppe“, sagte Andreas Görge, der Trainer der Gastgeber in einem Gespräch vor der Partie und spielte darauf an, dass die Hälfte seines Teams aus U16-Akteuren bestand – der Jüngste davon gerade einmal 13 Jahre alt. Beim KSK fiel kurzfristig Niklas Birich aus – für ihn rückte Lea Korn in den Kader nach, wodurch auf beiden Seiten auch eine Dame im Team war.
Die Lauterer kamen gut in die Partie und gingen bereits im zweiten Angriff durch ein von Jonas Wildner genutztes Überzahlspiel mit 1:0 in Führung. Auch im Folgenden hatte man mehr vom Spiel, hielt den Gegner durch eine enge Pressdeckung weit vom eigenen Tor fern und setzte im Angriff durch Konter immer wieder Nadelstiche. Allerdings betrieb man unglaublichen Chancenwucher und scheiterte selbst in den aussichtsreichsten Positionen. So kam es, wie es kommen musste, und die junge Truppe vom Rhein konnte Mitte des Viertels nach einer Hinausstellung gegen den KSK ausgleichen. Doch auch danach änderte sich das Bild kaum: Der KSK hatte viel mehr Ballbesitz, tauchte häufig frei vorm Ludwigshafener Gehäuse auf, vergaß aber das Toreschießen. Als man sich schon fast auf ein Unentschieden zur ersten Pause eingestellt hatte, schlugen die Krokodile in den letzten 50 Sekunden des Auftaktviertels durch Lukas Starck und Stefan Stranz doch noch zweimal zu, sodass sie Abschnitt eins mit einer 3:1 Führung beendeten.
Im zweiten Viertel ging es fast identisch weiter: Der KSK hatte den Gegner komplett unter Kontrolle, konnte die Überlegenheit aber nicht auf die Anzeigetafel bringen, vergab sogar einen Strafwurf und verschenkte bei einem Überzahlspiel förmlich den Ball. Es dauerte erneut vier Minuten, bis ein Wurf von Lukas Allmann endlich zum 4:1 den Weg in die Maschen fand. Allerdings nahmen die Lauterer zwischenzeitlich in der Verteidigung die Sache nicht mehr ganz so ernst und ließen den Hausherren viel zu viel Freiraum, den diese zum 2:4 und - nach einem weiteren Centertor von Stefan Stranz - zum 3:5 Halbzeitstand nutzten.
Nach dem Seitenwechsel hatten die Krokodile dann ihre stärkste Phase und zogen durch Lukas Allmann, der sich bei einem Angriff energisch durchsetze und auch von mehreren Gegnern nicht am Torschuss hindern ließ, sowie einen Doppelpack vom Bruderpaar Lukas und Mattis Starck auf 8:3 davon. Der WSV erzielte kurz vor der letzten Pause zwar seinen vierten Treffer, die Partie schien jedoch so gut wie entschieden – zu eindeutig waren bis dahin die Kräfteverhältnisse.
Doch es schien eben nur so, denn im Schlussabschnitt verfielen die Gäste minutenlang in eine totale Lethargie: Im Sturm lief nichts mehr zusammen und in der Verteidigung regierte der Schlendrian, sodass die Gastgeber nach drei Treffern in Folge den 7:8 Anschluss schafften. Gut, dass Jan-Philipp Minges fast im Gegenzug den Abstand wieder auf zwei Tore ausbaute und damit sein Team wieder etwas wachrüttelte, sodass man zumindest in der Abwehr fortan nichts mehr anbrennen ließ. Der Angriff blieb aber weiterhin das Sorgenkind und man konnte unter anderem auch einen zweiten Strafwurf nicht verwandeln. Immerhin stand durch einen Abstauber von Stefan Stranz in der letzten Minute am Ende ein 10:7 Erfolg zubuche – nach zwei Niederlagen des KSK2 und dem 6:18 der ersten Mannschaft in Neustadt im vierten Versuch endlich der erste Saisonsieg.
Mit Ruhm haben sich die Krokodile gegen den bis zum Schluss aufopferungsvoll kämpfenden Ludwigshafener Nachwuchs allerdings nicht gerade bekleckert und müssen sich am kommenden Sonntag beim Auftritt gegen den Tabellenzweiten SSV Trier mächtig steigern, um auch an der Mosel etwas Zählbares mitnehmen zu können. (sts)
So spielten sie: Ilya Dmytriiev (im Tor), Ulf Feddeck, Jonas Wildner (1 Treffer), Kyrylo Dmytriiev, Lea Korn, Jacob Schirra, Mattis Starck (1), Lukas Starck (2), Stefan Stranz (3), Jan-Philipp Minges (1), Leon Birich, Johannes Diehl, Lukas Allmann (2)
Autor:Stefan Stranz aus Kaiserslautern |
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