Krokodile im Rheinland auf dem Treppchen
KSK wird Dritter beim Turnier des Stolberger SV
Mit einem hervorragenden dritten Rang beim gut besetzten 30. internationalen Turnier des Stolberger SV sind die Wasserballer des Kaiserslauterer Schwimmsportklubs erfolgreich in die neue Saison gestartet. Nach einer fast perfekten Vorrunde mussten sich die Krokodile zwar im Halbfinale den Gastgebern geschlagen geben, konnten aber zum Abschluss das Spiel um Platz drei gegen den SV Olympia Borghorst mit 4:3 für sich entscheiden.
„Äußerst zufrieden und stolz auf das gesamte Team“ zeigte sich Spielertrainer Dirk Feddeck schon am Samstagabend nach der Gruppenphase, die seine Mannschaft fast unbeschadet überstanden hatte, wodurch man sich das Halbfinalticket bereits vorzeitig und ohne Umweg über die Zwischenrunde sicherte. Insbesondere die Nachwuchskräfte, die wegen des übergroßen 16-Mann-Kaders und der auf „zweimal sieben Minuten durchlaufend“ verkürzten Spielzeit nur wenig bis gar keine Einsätze bekamen, sich aber klaglos mit ihrer Rolle abfanden und bestmöglich zum Erfolg des Teams beitrugen, verdienten sich ein Sonderlob des Coaches.
Bis dahin waren die Krokodile bei ihren vier Auftritten nur knapp an der bestmöglichen Ausbeute vorbei geschrammt und hatten den ersten Turniertag ohne Niederlage abgeschlossen. Etwas genauer betrachtet, konnte man jedoch lediglich mit den jeweiligen Endergebnissen der Begegnungen zufrieden sein – wie sie zustande kamen, war hingegen nicht immer optimal. So standen beispielweise im Auftaktmatch gegen die SGW Bielefeld noch keine 180 Sekunden auf der Spieluhr, als die Lauterer bereits einem 0:3 Rückstand hinterher schwammen. Erst Mitte der ersten Hälfte kam man offensichtlich auch im Kopf so langsam im Turnier an, stemmte sich gegen die drohende Niederlage und konnte bis zum Seitenwechsel auf 3:4 verkürzen. Die zweite Halbzeit gehörte dann komplett den Krokodilen, die direkt nach Wiederbeginn den Ausgleich erzielten und kurz darauf mit einem Doppelpack zum 6:4 die Weichen doch noch auf „Sieg“ stellten.
Auch in der Begegnung mit der Vertretung aus Kerkrade benötigte man zunächst wieder einen Weckruf des Gegners, ehe man selbst in die Spur fand. Nach dem zwischenzeitlichen 3:3 in der vierten Spielminute hatte man die durch mehrere Akteure der Gastgeber unterstützten Niederländer dann aber doch etwas besser im Griff als zuvor die Ostwestfalen, zog bis Mitte des zweiten Spielabschnitts auf 6:3 davon und konnte die Partie letztendlich relativ problemlos ebenfalls mit 6:4 für sich entscheiden.
Somit war klar, dass gegen den Aachener SV bereits eine Vorentscheidung um den Gruppensieg fallen könnte, wobei der KSK minimal im Vorteil war, da die Rheinländer kurz zuvor gegen Bielefeld einen Punktverlust hinnehmen mussten. Als die Krokodile dann auch noch schnell mit 2:0 in Führung lagen, schlich sich der Schlendrian ins Lauterer Spiel ein. Trotz bester Möglichkeiten - darunter vier Überzahl-Situationen - blieb man mehr als zehn Minuten lang ohne eigenen Torerfolg und schwamm bis elf Sekunden vor dem Abpfiff sogar einem 2:3 Rückstand hinterher, ehe eine weitere Hinausstellung gegen die Lokalmatadoren dem KSK doch noch zum wichtigen Unentschieden verhalf.
Aufgrund des schlechteren Torverhältnisses gegenüber Aachen standen die Lauterer allerdings auch im letzten Match gegen die SSF Bonn unter dem Zugzwang, einen doppelten Punktgewinn erzielen zu müssen. Was zunächst noch sehr gut aussah (4:2 beim Seitenwechsel), entwickelte sich in der zweiten Halbzeit aber zur Zitterpartie. Zwar vergaben die Bonner nach dem schnellen Anschlusstreffer zuerst per Strafwurf den möglichen Ausgleich, konnten wenig später jedoch trotzdem das 4:4 erzielen. Erst ein fulminanter Schlussspurt brachte den Lauterern in dieser sehr spannenden Partie doch noch den dritten Sieg (erneut mit 6:4), somit Platz eins in der Gruppe und den direkten Einzug ins Halbfinale.
Dass man hier ausgerechnet auf den Stolberger SV traf, der in der Parallel-Gruppe Zweiter geworden war und danach in der Zwischenrunde die SGW Bielefeld mit 8:2 relativ locker ausschalten konnte, weckte bei den Krokodilen eher unangenehme Erinnerungen. Im Vorjahr hatte man dreimal die Klingen mit den Gastgebern gekreuzt, konnte eine der Begegnungen für sich entscheiden, zog aber just im Finale den Kürzeren. Während man damals jedoch stets bis zum Ende mithalten konnte, war die Geschichte des diesjährigen Aufeinandertreffens schnell erzählt: Allenfalls drei Minuten agierte man mit dem Zweitliga-Absteiger auf Augenhöhe (2:2), danach brachte man kaum noch etwas zustande und im Prinzip war die Entscheidung bereits kurz nach der Pause gefallen, als Stolberg das 6:2 erzielte. Am Ende prangerte von der Anzeigetafel sogar eine 4:9 Niederlage, die Coach Feddeck allerdings schnell abhakte: Die Gastgeber waren an diesem Tag einfach mindestens eine Nummer zu stark für sein Team.
Obwohl es die Krokodile im kleinen Finale gegen den SV Olympia Borghorst unbedingt besser machen wollten, schien man über weite Phasen der Partie immer noch vom Halbfinale beeindruckt und wie gelähmt zu sein. Als man Mitte der zweiten Hälfte aber per Strafwurf zum 3:2 traf und wenig später einen weiteren Fünfmeter zugesprochen bekam, schien die Partie zugunsten des KSK zu kippen. Statt ins Netz drosch man den Ball jedoch schallend ans Gebälk und im Gegenzug erzielten die Münsteraner den Ausgleich. Auch nachdem die Lauterer in der Schlussminute erneut mit 4:3 in Führung gingen, mussten sie kurz vor dem Ende erst noch eine weitere Angstphase in Form einer Hinausstellung gegen sich überstehen, ehe der Platz auf dem Treppchen dann doch in trockenen Tüchern war. Vor dem KSK sicherte sich der SC Aqua Köln in einem spannenden Finale gegen den Stolberger SV mit 5:4 nach Fünfmeterwerfen den Turniersieg und wiederholte damit seinen Erfolg von 2019. In der Damenkonkurrenz blieb die SGW Essen über das gesamte Wochenende ohne Niederlage und gewann auch das Endspiel gegen die Gastgeberinnen mit 6:2.
Für die Krokodile geht nun die Vorbereitung auf die neue Saison weiter, die Ende Januar für die neu formierte zweite Mannschaft mit der Partie gegen den amtierenden Oberligameister WSV Vorwärts Ludwigshafen II beginnen wird, während der KSK1 voraussichtlich erst Mitte März gegen die Zweitliga-Reserve des SC Neustadt ins Geschehen eingreift. Zuvor tritt man allerdings Ende November noch beim Freundschaftsturnier des SV Friedrichsthal an, wo es für die Lauterer darum gehen wird, den dritten Platz des Vorjahres zu verteidigen. (sts)
So spielten sie: Ilya Dmytriiev (Tor), Ulf Feddeck, Lukas Allmann, Stefan Raspudic (1 Treffer), Leon Birich, Jens Feddeck (12), Mattis Starck, Lukas Starck (3), Stefan Stranz, Jan-Philipp Minges (6), Niklas Birich (1), Jacob Schirra (5), Dirk Feddeck (1), Alejandro Lopez-Diaz, Dennis Wunder, Johann Lehmann
Ergebnisse des KSK:
Vorrunde: KSK - SGW Bielefeld 6:4 / ZS Parkstad Kerkrade - KSK 4:6 / KSK - Aachener SV 3:3 / KSK - SSF Bonn 6:4
Halbfinale: KSK - Stolberger SV 4:9
Spiel um Platz 3: KSK - SV Olympia Borghorst 4:3
Endplatzierungen:
1. SC Aqua Köln
2. Stolberger SV
3. Kaiserslauterer SK
4. SV Olympia Borghorst
5. Aachener SV
6. SGW Bielefeld
7. SC Herford
8. SSF Bonn
9. ZS Parkstad Kerkrade
10. SGW Steinhagen
Finale Damen: SGW Essen - Stolberger SV 6:2
Autor:Stefan Stranz aus Kaiserslautern |
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