Förderverein Historische Kirche Minfeld
Jede Wand birgt ein Geheimnis, das erhalten werden will

Anca Burg führt durch die Kirche. Wer die Wandgemälde sehen möchte, kann die Kirche zu den Öffnungszeiten besuchen oder sich an den Förderverein wenden | Foto: Heike Schwitalla
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  • Anca Burg führt durch die Kirche. Wer die Wandgemälde sehen möchte, kann die Kirche zu den Öffnungszeiten besuchen oder sich an den Förderverein wenden
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Minfeld. "Ein Verein, der sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen einsetzt, hat es nicht immer leicht. Es geht nicht um Kinder, Senioren oder Tiere in Not, es geht `nur um altes Gemäuer`. Da ist es nicht ganz einfach, Spenden zu generieren", berichtet Anca Burg, die Vorsitzende des Fördervereins historische Kirche Minfeld. Gegründet wurde der Verein 2005, zur Zeit hat er 81 Mitglieder und veranstaltet im Jahr bis zu acht Konzerte, um finanzielle Mittel zu generieren. Diese werden dann komplett der Kirchengemeinde zur Verfügung gestellt, um die historisch wertvollen und in der Region einmaligen Secco-Wandmalereien aus dem 13. und  16. Jahrhundert zu sanieren und zu erhalten. "Maßnahmen zur Erhaltung des Kirchengebäudes aus dem 11 Jahrhundert gehören natürlich auch dazu", erzählt Anca Burg weiter.
Solche Restaurierungsmaßnahmen, die exakt nach den Vorgaben des Denkmalschutzes durchgeführt werden müssen, sind langwierig und dementsprechend kostspielig. "Allein die Sanierung der Darstellung des Heiligen Martin haben wir mit rund 4.000 Euro unterstützt", erklärt Anca Burg. Seither sind noch drei weitere große Maßnahmen dazugekommen, die jedes Mal wieder mit bis zu 20.000 Euro aus den Kassen des Fördervereins unterstützt wurden. 

Wandmalereien aus dem 13. und 16. Jahrhundert | Foto: Heike Schwitalla
  • Wandmalereien aus dem 13. und 16. Jahrhundert
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Viele Jahrhunderte Heimatgeschichte

In der Minfelder Kirche, die aus dem 11. Jahrhundert stammt, sind Wandmalereien aus dem 13. Jahrhundert - an der Westwand des Chorraums- zu finden, ebenso wie Wandmalereien aus dem 16. Jahrhundert an der Südwand, vieles ist noch unentdeckt.  Zwei Wände sind noch komplett verdeckt - man muss erst Proben nehmen, um zu sehen, was sich hinter der dicken Schicht aus einfarbigem Putz befindet. Zahlreiche Kunstwerke wurden in den Zeiten der Reformation übermalt, als die Kirche protestantisch wurde. Aber oftmals ist es auch so, dass Wandmalereien je nach Mode und Geschmack einer Zeit übermalt werden, weil sie nicht mehr dem Stil der Epoche entsprachen. An Denkmalschutz dachte man dabei wenig, auch als die Kirche in den 1930er Jahren restauriert wurde, entsprachen die Arbeiten nicht dem, was Denkmalschutz heute bedeutet. Daher kann man an den Wänden heute zwar Figuren erkennen, aber leider in vielen Fällen nur noch erahnen, um wen es sich dabei handelt. Da gibt es einen Teufel, Maria - es könnte sich dabei um einen Zyklus über das Leben Jesu handeln, vermutlich wurden an anderer Stelle auch Charaktere aus dem Alten Testament dargestellt. An einer anderen Wand lassen sich Apostel finden.
Aber nicht nur Farb-, Putz und Harzschichten vergangener Restaurierungen machen den Experten zu schaffen, immer wieder muss gegen die Feuchtigkeit in den Wänden gekämpft werden, denn die ist der größte Feind der zarten Malereien, die viel farbenfroher waren, als wir uns das heute vorstellen können. 
Deshalb sind die Arbeiten, die heute geleistet werden müssen, um die Malereien zu erhalten und für die Nachwelt zu sichern, aufwändig, zeitintensiv und teuer. Aber das ist es wert, da sind sich Anca Burg und ihre Vereinskollegen sicher. Denn auch der Erhalt von Kulturgeschichte ist wichtig für das Wohlbefinden der Menschen und die Entwicklung der Gesellschaft, auch wenn es bei der Arbeit des Minfelder Vereins nicht vordergründig "um Menschen" geht.

Wandmalereien aus dem 13. und 16. Jahrhundert  - Blick in die Minfelder Dorfkirche  | Foto: Heike Schwitalla
  • Wandmalereien aus dem 13. und 16. Jahrhundert - Blick in die Minfelder Dorfkirche
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Jede Spende zählt

Unlängst unterstützte die Sparkasse Südpfalz den Erhalt der mittelalterlichen Kirche Minfeld mit einer Spende in Höhe von 1.500 Euro. Im Vorfeld hatte der Förderverein bei Landrat Dr. Fritz Brechtel um Unterstützung gebeten. Er initiierte daraufhin die Spende aus Sparkassenmitteln. Der gespendete Betrag soll nun dazu beitragen, die Sanierung der Nord- und Ost-Wand anzustoßen, so Burg. Die Sanierung der West- sowie Süd-Wand habe der Förderverein bereits mit einem nicht unerheblichen Betrag unterstützen können. Wenn man aber bedenkt, dass alle Bauabschnitte insgesamt weit über 100.000 Euro verschlingen werden, muss der Verein noch einige Konzerte organisieren und weiter auf die Unterstützung aus der Bevölkerung hoffen. 
Infos zum Verein und zur Kirche: www.kirche-minfeld-winden.de

Wandmalereien aus dem 13. und 16. Jahrhundert | Foto: Heike Schwitalla
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Das nächste Konzert des Fördervereins

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Autor:

Heike Schwitalla aus Germersheim

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