Schüler aus Kandel schuf Plakat für SuchtpräventionMainz/
Landessieger der Kampagne „bunt statt blau“ ausgezeichnet
Kandel. Unter dem Motto „bunt statt blau“ schufen im Frühjahr bundesweit knapp 9.000 Schüler Kunstwerke gegen das „Komasaufen“. Das beste Plakat aus Rheinland-Pfalz kommt von einem Schüler der Integrierten Gesamtschule (IGS) in Kandel. Der 17-jährige Nils Hauser setzte sich mit seiner Idee gegen rund 500 weitere Teilnehmer in Rheinland-Pfalz durch. Jetzt wurden in der Landeshauptstadt die Preise der Kampagne der Krankenkasse DAK-Gesundheit verliehen. Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler, die als Schirmherrin die Aktion in Rheinland-Pfalz unterstützt, und der Leiter der Landesvertretung der DAK-Gesundheit, Michael Hübner, übergaben die Urkunden und Preise.
„Gerade bei den Jüngeren sehen wir wieder steigende Zahlen einer Alkoholintoxikation, wenngleich die Zahlen in der Altersgruppe der zehn- bis 19-Jährigen insgesamt leicht zurückgegangen sind. Exzessiver Konsum alkoholischer Getränke bei Kindern und Jugendlichen stellt nach wie vor ein Problem in unserer Gesellschaft dar, dem wir uns mit unserer ganzen Aufmerksamkeit widmen müssen“, sagte Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler. „Je früher und je häufiger Alkohol getrunken wird, desto gravierender sind die gesundheitlichen und sozialen Folgen für die Betroffenen. Deshalb ist es so ungemein wichtig, dass wir mit „bunt statt blau“ bereits Schülerinnen und Schüler ab zwölf Jahren einbeziehen und auch in diesem Jahr wieder den Sonderpreis für „Junge Künstler“ vergeben.“
„Auch in unserem Jubiläumsjahr haben wir eine hohe Teilnehmerzahl in Rheinland-Pfalz bei „bunt statt blau“. Es ist gut, wenn solche wichtigen Gesundheitsthemen in den Schulalltag einfließen“, sagt Michael Hübner, Leiter der Landesvertretung der DAK-Gesundheit Rheinland-Pfalz. „Im Kampf gegen das Komasaufen sind Jugendliche ganz wichtige Botschafter. Wenn Schülerinnen und Schüler selbst auf die Risiken des Rauschtrinkens hinweisen und Auswege aufzeigen, dann ist das wirkungsvolle Prävention.“
Das Siegerplakat überzeugt dabei mit seiner eindringlichen Botschaft: „Lieber gesund und schlau, statt würdelos und blau“. Das Bild appelliert an die Würde des Einzelnen, die durch den Teufel Alkohol in Gefahr ist. Eine andere Person lernt in einem Buch mit dem Titel „bunt statt blau“ und symbolisiert das Wissen um die Gefahren von Alkoholmissbrauch. „Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen mit Alkohol habe ich mich entschlossen teilzunehmen und andere Jugendliche vor einem übermäßigen Alkoholkonsum zu warnen. In meinem Bild löst sich der Trinker nach und nach auf. Dies soll den Kontrollverlust und den Verlust der eigenen Persönlichkeit durch Alkohol darstellen“, sagt Nils Hauser. Den zweiten Platz belegte ein Team aus dem Theodor-Heuss-Gymnasium in Ludwigshafen. Sophie Roth und Johanna Plogsties, beide 16 Jahre, überzeugten die Jury mit ihrer Arbeit. Das drittplatzierte Plakat stammt von der 15-jährigen Olivia Bitterlich aus dem Gymnasium in Birkenfeld. Der Sonderpreis „Junge Künstler“ geht an Adah Gutwein und Veronika Buchter, beide 13 Jahre, vom Werner-Heisenberg-Gymnasium in Neuwied.
Nach aktueller Bundesstatistik landeten 2017 21.552 Kinder und Jugendliche von 10 bis 19 Jahren mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus. In Rheinland-Pfalz hat sich die Zahl im Vergleich zum Vorjahr leicht vermindert auf 1.418. Sorge bereiten dabei allerdings die Mädchen im Alter von zehn bis unter 15 Jahren. Deren Zahl stieg um 19 auf nunmehr 102 an. Experten fordern weitere Aufklärung über die Risiken des Rauschtrinkens, auch im Schulunterricht. Nach einer Studie des Kieler Instituts für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) erklärt die Mehrheit der jungen Künstler, sie hätten durch den Wettbewerb „bunt statt blau“ etwas über die Gefahren von Alkohol gelernt. Nach ihrer Einschätzung trägt die Kampagne auch dazu bei, dass junge Leute vernünftiger mit Alkohol umgehen. Deshalb laden die DAK-Gesundheit und die Sozialministerin des Landes, Sabine Bätzing-Lichtenthäler, Jugendliche zum Plakatwettbewerb „bunt statt blau“ ein. Die Aktion feiert in diesem Jahr 10-jähriges Jubiläum. Mit mehr als 100.000 Teilnehmern bundesweit seit 2010 gilt sie laut Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung als beispielhafte Präventionskampagne und erhielt dafür mehrere Auszeichnungen wie beispielsweise den internationalen Deutschen PR-Preis.
Im Juni kürt eine Bundesjury mit der Drogenbeauftragten der Bundesregierung Marlene Mortler, DAK-Vorstand Andreas Storm und dem Hamburger Sänger Emree Kavás die Bundesgewinner 2019. Informationen zum Wettbewerb gibt es in allen Servicezentren der DAK-Gesundheit oder im Internet. ps
Autor:Stefan Endlich aus Wörth am Rhein |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.