Heilige drei Könige: Wo und warum der 6. Januar ein Feiertag ist

Die Heiligen drei Könige gehören zu Weihnachten und zur traditionellen Krippen-Szene in Deutschland - wie hier in Kandel. In Rheinland-Pfalz ist der Dreikönigstag kein gesetzlicher Feiertag - in Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen-Anhalt schon.  | Foto: Heike Schwitalla
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  • Die Heiligen drei Könige gehören zu Weihnachten und zur traditionellen Krippen-Szene in Deutschland - wie hier in Kandel. In Rheinland-Pfalz ist der Dreikönigstag kein gesetzlicher Feiertag - in Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen-Anhalt schon.
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Dreikönigstag. Caspar, Melchior und Balthasar - die heiligen drei Könige - sie gehören fest zum weihnachtlichen Inventar, dürfen in keine Krippe fehlen und doch wissen wir nur wenig über ihre Geschichte und die Bräuche, die damit verbunden sind. In Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen-Anhalt haben die drei Könige oder auch "die drei Weisen aus dem Morgenland" am 6. Januar noch ihren eigenen - arbeitsfreien - gesetzlichen Feiertag, in allen anderen Bundesländern wird der Dreikönigtags als Feiertag nur noch in der Kirche gefeiert.

Wer waren die Heiligen drei Könige?

Im Neuen Testament der Bibel, genauer gesagt im Matthäusevangelium, wird von der Geburt Jesu in Bethlehem berichtet. Dort heißt es, dass die drei "Sterndeuter" einem aufgehenden Stern gefolgt waren, um dem "neuen König" zu huldigen. Von "Königen" ist dort tatsächlich nie die Rede. Sie bringen Christus - er ist der neue König - Geschenke in den Stall nach Bethlehem mit, die symbolisch seine künftige Herrschaft noch untermauern sollen: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Die drei Gaben werden von der Kirche auch als Zeichen der dreifachen Herrschaft und Göttlichkeit Jesu (König = Gold, Gott = Weihrauch und Heiler = Myrrhe) oder als Symbole für Tod, Auferstehung und Erlösung gedeutet.

So kennen wir es von Weihnachten: Krippen-Szene mit den Heiligen drei Königen, die Jesus als neuen König der Welt anbeten. Ihr Feiertag - die Ankunft in Betlehem - ist am 6. Januar | Foto: Paul Needham
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Weihrauch und Myrrhe waren in der Zeit von Jesus Christus extrem kostbar, genauso, wie wir das heute vom Gold kennen. Sie waren nicht nur kostbare Medizin und Heilmittel, sie wurden beide auch zu rituellen, religiösen Zwecken eingesetzt. Weihrauch ist getrocknetes Harz der Boswellia-Bäume gemischt mit ätherischen Ölen - man sagt es stärke Körper und Geist, weswegen es manchen auch als Rauschmittel gilt. Myrrhe ist ein Harz, gewonnen aus dem Myrrhe-Strauch. Es wirkt desinfizierend, entzündungshemmende und hilft gegen Krämpfe.

Warum die Zahl Drei?

In der christlichen Ikonographie haben die Heiligen Drei Könige traditionell unterschiedliche Hautfarben und repräsentieren damit die im frühen Mittelalter bekannten drei Kontinente Asien, Europa und Afrika. Welcher der König mit der dunklen Hautfarbe ist, unterscheidet sich von Region zu Region. Tatsächlich war vor dem achten Jahrhundert nur von einem Greis, einem Jüngling und einem Mann mit schwarzem Bart die Rede - ikonographisch symbolisierten die drei Weisen damit zuerst die drei Lebensalter der Menschheit. Erst mit dieser Rolle als Repräsentanten der drei Kontinente und verschiedener Völker wurde in der Überlieferung auch aus den "drei Weisen" oder "drei Magiern" im Laufe der Zeit die "Heiligen drei Könige".
Die Zahl Drei ist aber gleichzeitig auch eine heilige Zahl - steht für die göttliche Dreifaltigkeit und die Dreiheit "Himmel, Erde Hölle". Sie ist die Zahl des Glücks und des Erfolgs - weshalb man für Glück eben dreimal auf Holz klopfen soll.

Sterndeuter, Magier, Heilige

Sie sind als die "drei Weisen aus dem Morgenland" bekannt - und das trifft ihre Herkunft wohl auch besser als die Bezeichnung "Könige". Mit dem Morgenland (auch Orient) wurden früher jene Teile der bekannten Welt bezeichnet, die von Europa betrachtet im Osten bis Südosten und damit in Richtung der aufgehenden Sonne liegen. Gemeint ist speziell der Nahe Osten - etwa die Türkei, der Iran und Afghanistan oder auch Nordafrika.
Obwohl die drei Könige als "Heilige" verehrt werden, obwohl die Reliquien von Caspar, Melchior und Balthasar zu den wohl wertvollsten Schätzen der katholischen Kirche gehören und obwohl die drei Weisen ihren eigenen Festtag haben - eine förmliche Heiligsprechung nach den Regeln des Vatikans hat es für sie nie gegeben.

Das christliche Fest "Heilige drei Könige"

Der Feiertag Epiphanias
Im Kalender der christlichen Kirche heißt der Dreikönigstag "Epiphanias". Epiphanie bedeutet Erscheinung oder Auftauchen und steht natürlich zum einen für die Sichtbarwerdung von Jesus Christus - durch die Anbetung der Könige, aber natürlich landläufig auch für das Erscheinen der drei Weisen an eben jenem Tag, wie im Matthäus-Evangelium beschrieben. Am ersten Sonntag nach dem Fest Epiphanias wird nach dem Kirchenjahr die Taufe Jesu Christi gefeiert.
Andere Länder - andere Traditionen - andere Feste und Feiertage
Die Bedeutung des Dreikönigstags als Feiertag ist in Europa ganz unterschiedlich: Während es in Deutschland kaum noch Dreikönigsbräuche gibt und man in vielen Bundesländern sogar arbeiten muss, erfolgt beispielsweise in Spanien die Bescherung, die wir an Weihnachten haben, erst am Dreikönigtags - eigentlich ganz logisch, dann, wenn Jesus auch seine Geschenke bekommt. In Italien bringt die Hexe Befana (abgeleitet von Epiphanias) den Kindern am Dreikönigstag Geschenke, man feiert mit der ganzen Familie, es werden Jahrmärkte veranstaltet, während es in Frankreich, Belgien, Luxemburg, Spanien, Portugal, Liechtenstein, der Schweiz und in Österreich das Brauchtum des Dreikönigskuchen (Galette des Rois oder Roscón de Reyes) gibt.
Vorchristliche Bedeutung des Feiertags
Das Brauchtum der Salzweihe und die Tradition des Ausräucherns der Häuser geht auf heidnische Wurzeln zurück - denn der Dreikönigstag markiert auch das Ende der "Raunächte", in denen - so will es die Legende - Dämonen und Geister herrschen, vor deren Einfluss sich man im neuen Jahr durch diese Rituale schützen möchte.
So wie das Datum das Ende der Rauhnächte markiert, steht für viele Familien der Feiertag auch für das Ende der Weihnachtszeit. Am 6. Januar werden in vielen deutschen Haushalten die Kerzen am Weihnachtsbaum zum letzten Mal angezündet, anschließend wird der Baum geplündert, abgebaut und die Weihnachtsdeko wandert bis zum November zurück auf den Dachboden.

Die Heiligen Drei Könige heute

Ausflug in den Dom nach Köln
Wer hätte es gedacht - man kann die drei Weisen auch heute noch "besuchen" und muss dafür gar nicht so weit fahren. Ihre Gebeine liegen - so will es zumindest die katholische Überlieferung - in einem goldenen Schrein im Kölner Dom. Die wohl wertvollsten Reliquien des Mittelalters brachte einst Kaiser Friedrich Barbarossa von einem Eroberungszug aus Mailand mit nach Köln. Er schenkte sie dem Erzbischof der Stadt Köln - und jener damalige Kölner Erzbischof Rainald bewahrte diesen kostbaren Schatz natürlich in "seinem Dom" - es wurde eigens ein goldener Schrein dafür gebaut. So werden die Überreste der drei Könige auch heute noch von gläubigen Christen aus der ganzen Welt dort bestaunt. Der große Andrang von Pilgern, die zur Anbetung der Reliquien nach Köln kamen, war übrigens auch der Grund für den Bau des heute bekannten Kölner Doms im Jahr 1248. Im Jahr 1903 gab man einen Teil der Reliquien nach Mailand zurück.
Sternsinger
Seit dem 16 Jahrhundert und natürlich auch wieder im Januar 2025 - gibt es den Dreikönigstag auch den Brauch der Sternsinger. Kinder - früher vornehmlich Messdiener - als Caspar, Melchior und Balthasar verkleidet - ziehen durch Städte und Dörfer, um die Häuser für das neue Jahr zu segnen. "20*C+M+B*25" schreiben sie gegen eine Spende Türrahmen auf den Türrahmen. Das steht zum einen für die Namen der heiligen drei Könige aber auch für den lateinischen Segen „Christus mansionem benedicat“ - "Christus segne dieses Haus".
Wer also im Januar 2025 auf der Suche nach Wohlwollen und Unterstützung im neuen Jahr ist, sollte den Heiligen drei Königen - in Person der Sternsinger - unbedingt die Tür öffnen.

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So kennen wir es von Weihnachten: Krippen-Szene mit den Heiligen drei Königen, die Jesus als neuen König der Welt anbeten. Ihr Feiertag - die Ankunft in Betlehem - ist am 6. Januar | Foto: Paul Needham
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Heike Schwitalla aus Germersheim

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