Karlsdorf-Neuthard
Bahn soll Güterzugstrecke an Infrastruktur bauen
Besuch von FDP-Verkehrspolitiker Christian Jung MdL in Karlsdorf-Neuthard:
Deutsche Bahn soll mögliche Neubau-Güterzugstrecke an vorhandener Infrastruktur bauen
Zerschneidung von Karlsdorf-Neuthard hält der liberale Abgeordnete nicht für sinnvoll und planerisch umsetzbar
Karlsdorf-Neuthard. Der FDP-Landtagsabgeordnete und verkehrspolitische Sprecher der FDP/DVP-Landtagsfraktion, Christian Jung (Landkreis Karlsruhe), geht nicht davon aus, dass eine mögliche Neubau-Güterzugstrecke zwischen Mannheim und Karlsruhe durch die Gemeinde Karlsdorf-Neuthard (Landkreis Karlsruhe) geführt wird.
„Die Vorplanungen der Deutschen Bahn machen aus verschiedenen Gründen der Raumordnung sowie des Umwelt- und Artenschutzes auch in Karlsdorf-Neuthard nur bedingt Sinn. Ich gehe nicht davon aus, dass diese Vorplanungen jemals umgesetzt werden können und unterstütze diese in Bezug auf eine Zerschneidung von Karlsdorf-Neuthard auch nicht. Die Bahn wird im Herbst eine Trasse vorschlagen, danach wird diese politisch bewertet. Im Zweifelsfall wird eine problematische Planung keine politische Mehrheit finden“, sagte Jung bei einem Vor-Ort-Termin mit Bürgermeister Sven Weigt (CDU) und dem Vorsitzenden der Bürgerinitiative Gütertrasse Prof. Dr. Daniel Metz in Karlsdorf-Neuthard.
Dem jetzigen Vor-Ort-Termin vorangegangen war ein Gespräch zum Thema zwischen Jung und Weigt am Rande einer Verbandsversammlung, bei der Weigt eine entsprechende Einladung aussprach. Die Gemeinde Karlsdorf-Neuthard ist bekanntlich, wirksam flankiert von einer örtlichen Bürgerinitiative Gütertrasse (BIG), bereits seit 2015 mit der Thematik befasst. Das komplexe Planungs- und Prüfungsverfahren wird seitdem eng und kritisch begleitet, wobei Gemeinde und Bürgerinitiative unter anderem zuletzt auf vorhandene Zielkonflikte bei der Prüfung von Planungshindernissen im Segmentvergleich hingewiesen haben.
Demnach erscheint eine Trassenführung quasi mitten durch Karlsdorf-Neuthard zwischen den Ortsteilen hindurch mit einer Zerschneidung von deren Naherholungsfunktion und geschützten Naturbereichen nicht realistisch. „Ernsthaft in Betracht kommende, durchgehende Linienvarianten müssen sich der Prüfung aller neuralgischen Punkte stellen und gerade hier dürfte eine Durchführung durch Karlsdorf-Neuthard nicht in Betracht kommen“, so die Haltung von Gemeinde und BIG.
„Es muss infolgedessen eine Trassenbündelung unter Berücksichtigung bestehender Infrastruktur – zum Beispiel an Autobahnen oder bestehenden Zugstrecken/Schnellfahrstrecke – gesucht werden. Alles andere würde das Projekt zum Scheitern verurteilen“, sagte Jung weiter, womit er auf einer Linie mit den örtlichen Akteuren liegt. Dies gelte ebenso für weitere Querfeldein-Vorplanungen der Bahn wie über die Gemarkung der Stadt Stutensee.
„Querfeldein-Planungen scheiden für uns aus. Wir wollen vielmehr Mensch und Natur entlasten. Erforderliche Eingriffe in Wald- und Naturgebiete müssen durch Ausgleichsmaßnahmen in örtlicher Nähe kompensiert werden“, sagte der liberale Abgeordnete, der genauso wie die FDP im Landkreis Karlsruhe „Blockade- und Verzögerungstaktiken genauso ablehnt wie faule Kompromisse. Wir stehen unter den dargelegten prinzipiengeleiteten Forderungen für eine Beschleunigung der Planungsphasen und eine zügige Umsetzung von Infrastrukturmaßnahmen und einen verbesserten Schutz von Menschen und Natur.“ Infolgedessen müsse auch geprüft werden, auf welche Weise alte und neue Eisenbahn-Infrastruktur in Rheinland-Pfalz und zusätzliche Weichen und Eisenbahnkurven zu einer Entlastung des nordbadischen Raums im Schienengüterverkehr und bei Umleitungen beitragen könnten.
Autor:FDP-Kreisverband Karlsruhe-Land aus Weingarten/Baden |
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