Karlsruher Christkindlesmarkt im Fokus / Wertung in zwei Kategorien
Die schönsten Stände wurden ausgezeichnet
Karlsruhe. An allen Ecken und Enden des Karlsruher Christkindlesmarkts funkelt es, ist Weihnachten zu spüren, zu erleben und auch zu schmecken. Jedes Jahr wird das Angebot genauer unter die Lupe genommen – und die schönsten Stände gekürt.
Ob Lichtweihnacht in der Kaiser- und Lammstraße oder Waldweihnacht auf dem Friedrichsplatz: Bei der Wahl hatte die 23köpfige Jury – darunter auch das „Wochenblatt“ – einiges zu tun.
Ob echte Rinde und Moos an den Standwänden, funkelnde Kugeln, Lichterglanz, aufwendige Deko am Dach, Holzfiguren oder platzierte Tannen – generelles Fazit: Mit viel Engagement und mitunter einer Liebe zum Detail haben die rund 100 Stände ein erlebenswertes Ensemble an den beiden Standorten des Christkindlesmarkts geschaffen. Gelungen sind dabei auch das „Glühweihnwäldchen“, die geschmückten Weihnachtsbäume und die Holzhackschnitzel auf dem Boden, die für angenehmen Duft und warme Füße sorgen. All das sorgt für ein richtiges „Wohlfühlambiente“ auf dem Friedrichsplatz. Kein Wunder hat sich dieser Platz längst als gelungener und sehr gut angenommener Standort für den Christkindlesmarkt in Karlsruhe gezeigt.
In der Kategorie „Warenverkauf und Süßwaren“ lag der Stand von „Käthe Wohlfahrt“ (Stand-Nummer 91) vor „Volkskunst Seyfert“ (16) und der „Mandelblüte“ (7) – bei „Imbiss und Ausschank“ lag die „Skandi-Hütte“ (99) vor „Keth Glühwein“ (93) und „Koffler’s Heuriger“ (53). „Eine tolle Sache“, freute sich Andreas Ludwig von der „Skandi-Hütte“. Das gesellige Beisammensein im Lichterglanz ist aber mehr als Glühwein & Bratwurst, denn Märkte, die eine individuelle, idyllische Atmosphäre haben, kommen – laut einer Studie der Fachhochschule Südwestfalen – bei Besuchern bundesweit am besten an.
Plätze mit geschlossener Bebauung kommen an
Es duftet zudem nach Glühwein, heißen Maroni oder nach gebrannten Mandeln: Von wegen „aufregend-langweilig“, „gemütlich-hektisch“ oder „weihnachtlich-kommerziell“: Veranstaltungen auf Plätzen mit einer geschlossenen Bebauung werden, so die Studie, durch die Bank als gemütlicher empfunden – und das ist auch in Karlsruhe zu spüren.
Dazu kommt auch noch der Aufbau der Buden: attraktiv müssen sie sein, und auch keine zu breite Budengasse haben. So wird eine gewisse Enge gar als „heimelig“ angesehen. Das ist auf der anderen Seite durchaus auch Standortmarketing: Denn dass Besucher mehrmals zu attraktiven Märkten mit „Wohlfühlfaktor“ kommen, versteht sich wohl von selbst.
Christkindlesmarkt hat auch touristische Bedeutung
Auch das städtische Marktamt ist mit dem Erscheinungsbild der Buden in diesem Jahr wieder zufrieden: Die hohen Noten würden das anhaltend hohe Niveau des Karlsruher Christkindlesmarkts widerspiegeln, der durch das Engagement der Marktbeschicker und dem Rahmenprogramm zu einem der schönsten Weihnachtsmärkte wird, zudem längst ein „Besuchermagnet“ in Karlsruhe sei. „Die Standgestaltung hat sich von Jahr zu Jahr positiv entwickelt“, freut sich auch Karlsruhes Erste Bürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz: „Wir haben mittlerweile wunderschöne Themenstände, die das Thema zum Beispiel am Friedrichsplatz aufnehmen.“ Damit werde dem Platz ein besonderes Flair gegeben, das durch die Verlagerung des Christkindlesmarkts entstanden sei. Da wurde vom städtischen Marktamt die Gestaltung des Platzes aufgegriffen – und umgesetzt zur Waldweihnacht. „Auch die Menschen aus der gesamten Region sind begeistert von diesem Angebot“, so Luczak-Schwarz. Das hat auch eine Bedeutung für den Tagestourismus der Stadt.
Rück-Umzug zum Marktplatz?
Dem Gemeinderat liegt ein entsprechender Antrag vor, große Akzeptanz, Bürgerwunsch und neue Situation entsprechend zu berücksichtigen, den Friedrichsplatz als Standort für den Weihnachtsmarkt in Karlsruhe nicht komplett aufzugeben. Im ersten Quartal 2020 wird sich der Gemeinderat in der Sache beschäftigen. „Wir müssen auch im Hinblick auf die Ausschreibung für den Christkindlesmarkt eine Planungssicherheit haben“, so Luczak-Schwarz. Denn ein Angebot nur auf dem „neuen“ Marktplatz bietet schließlich nicht Platz für alle bisherigen Buden. (jow)
Liste der ersten zehn Stände je Kategorie
Warenverkauf und Süßwaren: „Käthe Wohlfahrt“ (Stand-Nummer 91), „Volkskunst Seyfert“ (16), „Mandelblüte“ (7), „Filder’s Mandelbrennerei“ (27), „Kerzen Thaler“ (82), „Filder’s Süße Spezialitäten“ (92), „Thelens Zuckerhäusle“ (36), „Nüsse aus aller Welt“ (31), „Kerzen Stäblein“ (48) und „Don Schmuckdesign“ (89)
Imbiss und Ausschank: „Skandi-Hütte“ (99), „Keth Glühwein“ (93), „Koffler’s Heuriger“ (53), „Thüringer Häusle“ (28), „Glühweinpyramide“ (30), „Grillscheune“ (94), „Schwibbogen Seyfert“ (33), „Zum Alten Kuckuck“ (14), „Suppentopf“ (21), „Weihnachtscréperie“ (97)
Autor:Jo Wagner |
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