Karl Christian Gmelin ist der Schöpfer des Botanischen Gartens
Ein grüner Schatz in Karlsruhe

Blick auf die Anlage | Foto: Achim Mende, SSG
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Karlsruhe. Für den badischen Markgrafen Karl Friedrich legte Karl Christian Gmelin einen grünen Schatz an: den Botanischen Garten Karlsruhe. Dem Botaniker und studierten Mediziner Gmelin bot die Residenzstadt über 50 Jahre ein breites Tätigkeitsfeld. Am 18. März 1762 wurde der Naturforscher und spätere „Geheime Hofrat“ in Badenweiler geboren.

Der Pfarrerssohn Karl Christian Gmelin machte 1784 seinen Abschluss als praktischer Arzt, nach sechs Jahren Studium der Medizin ‒ mit dem Schwerpunkt auf den Naturwissenschaften. Kurz danach trat er eine Stelle als Lehrer für Naturgeschichte am Karlsruher „Gymnasium Illustre“ an – und unterrichtete dort über 50 Jahre lang. 1786 wurde Gmelin zum Direktor des markgräflichen Naturalienkabinetts ernannt, das auf Markgräfin Karoline Luise von Baden zurückgeht. Gleichzeitig übertrug man ihm die Aufsicht für die Schlossgärten, die Vorläufer des heutigen Botanischen Gartens.

Gmelin erweitert die Sammlung
Karl Christian Gmelin machte es sich zur Aufgabe, die bestehenden Sammlungen der Markgrafen von Baden zu erweitern. Das bedeutete, dass er auch selbst auf „Pflanzenjagd“ ging, wie 1789: In dem Jahr, in dem die Französische Revolution begann, reiste er in die Pyrenäen. Als Napoleons Truppen 1794 näher an Karlsruhe heranrückten, organisierte Gmelin den Umzug der Sammlungen von Natur- und Kunstgütern nach Ansbach. Die Zeit im preußischen Exil – rund zweieinhalb Jahre – nutzte er für botanische Studien. Sie bildeten die Basis für verschiedene spätere Veröffentlichungen.

Botanischer Garten für Karlsruhe
1791 gab Gmelin den „Catalogus plantarum horti Carlsruhani“ heraus, 1800 eine weitere Auflage. Der Katalog bot eine Übersicht über die Pflanzenschätze der markgräflichen Gärten, die anderen Forschenden als Anlaufstelle für ihre Studien dienten. Doch Markgraf Karl Friedrich wollte die Gartenbaukunst in Karlsruhe noch weiter erblühen lassen: Um 1800 ließ er den barocken Schlossgarten zu einem englischen Landschaftsgarten umgestalten. Der neue Botanische Garten entstand an der heutigen Stelle ab 1808, den Gesamtplan entwarf der Architekt und Hofbaudirektor Friedrich Weinbrenner. Die neuen Anzuchthäuser und die Orangerie waren eine ideale Arbeitsstätte für den Botaniker Gmelin. Dem eindrucksvollen Garten widmete der Wissenschaftler 1811 eine weitere umfassende Beschreibung.

Gewächse aus aller Welt
Gmelins mehrbändiges Hauptwerk „Flora Badensis Alsatica et confinium regionum cis et transrhenana“, das zwischen 1805 und 1826 veröffentlicht wurde, setzte seiner Zeit Maßstäbe. Darin widmete er den Exoten im Botanischen Garten ebenso viel Aufmerksamkeit wie der Pflanzenwelt von Baden und der Rheinregion. Bis zu seinem Tod 1837 prägte Gmelin den Botanischen Garten Karlsruhe. Für sein Engagement war der leidenschaftliche Naturwissenschaftler 1797 zum Hofrat, elf Jahre später zum Geheimen Hofrat ernannt worden, genauer gesagt: im Gründungsjahr des Botanischen Gartens. Ihr heutiges Aussehen erhielt die Gartenanlage unter dem badischen Baudirektor Heinrich Hübsch: Er errichtete ab 1852 unter anderem die damals modernen gusseisernen Gewächshäuser, die ehemalige Orangerie, die heute zur Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe gehört, und den Torbogenbau.

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Blick auf die Anlage | Foto: Achim Mende, SSG
Artenvielfalt | Foto: Thomas Huber, SSG
Autor:

Jo Wagner

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