Videospielcrash & seine Folgen
"Game Over 83" ist Thema in Karlsruhe
Karlsruhe. Die Videospielindustrie ist heute weltweit die umsatzstärkste aller Unterhaltungsindustrien. Umso erstaunlicher ist es, dass diese Branche im Mutterland USA vor rund 40 Jahren einen kapitalen Zusammenbruch erlitt. Mit seiner diesjährigen Sonderausstellung beleuchtet der Karlsruher Verein "RetroGames" diese turbulente Ära der Videospielgeschichte.
Die neue Sonderausstellung des ältesten Retrogaming-Vereins in Deutschland startet Ende März und stellt die Hintergründe und Folgen des Videospielcrashs von 1983 vor. Dabei gehen die Kuratoren Kay Weidenmann und Mario Berluti den größten Legenden auf den Grund: Inwiefern trug das Aufkommen der Homecomputer zum Videospielcrash bei? Wurden wirklich Millionen Spielmodule auf einer Müllkippe entsorgt?
An einem elektromechanischen Automaten aus dem Jahre 1970, dem "Dozer" von "Americoin", können Besucherinnen und Besucher selbst nach verschütteten Spielmodulen “graben”. Darüber hinaus werden zahlreiche Exponate aus der Zeit des Crashs, vor allem auch viele Konsolen, die im Anschluss vom Markt verschwanden, vorgestellt. Zudem kann man im Vergleich zwischen einer Heimkonsolen- und Arcadeversion des Videospielklassikers "Pac-Man" selbst beurteilen, wie gelungen die beiden Versionen waren und was es mit dem „schlechtesten Spiel aller Zeiten“ auf sich hat.
"Retrogames" beherbergt in Karlsruhe die älteste öffentliche Ausstellung von Videospielautomaten in Deutschland. Neben klassischen Arcade-Automaten der 70er und 80er Jahre, wie "Donkey Kong" und "Pac-Man", sind auch Flipper, Homecomputer und Videospielkonsolen zu sehen. Über 100 funktionsfähige Exponate in der Dauerausstellung machen 50 Jahre Videospielgeschichte live in Karlsruhe erlebbar - interaktiv, wie es sich gehört: “Anfassen ist ausdrücklich erlaubt”, heißt es hier in Karlsruhe, denn bei "RetroGames" ist es geradezu eine Zeitreise durch die Technikgeschichte der Videospiele.
Infos: Die Sonderausstellung ist im Rahmen der regulären Öffnungszeiten zu besichtigen und wird bis 23. Dezember 2023 gezeigt. Ein besonderes Highlight der Vernissage am Freitag, 31. März, um 19 Uhr, wird ein Live-Videointerview mit Joseph (Joe) Lewandowski aus Alamogordo (USA) sein. Der “Archäologe der Videospiele” kam dem “Atari Video Game Burial” auf die Spur und hat 2013 eine der größten und bekanntesten "Hebungen" initiiert, www.retrogames.info
Autor:Jo Wagner |
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