15 Jahre Filmboard Karlsruhe
Karlsruher Filmbranche feiert in SCHAUBURG
Das Filmboard Karlsruhe feiert am Freitag, 1. Juli, ab 18 Uhr seinen 15. Geburtstag im Filmtheater SCHAUBURG in der Marienstraße 16. Seit seiner Gründung im Sommer 2007 hat sich viel getan in der Karlsruher Filmbranche, auch Dank der kontinuierlichen Netzwerk-Arbeit des Filmboards, welches den Produktionsstandort auch international durch Festivalpräsenzen, zum Beispiel auf der Berlinale, Cannes oder dem Filmfest München, publik macht. Das Netzwerk ist von den ursprünglich 13 Gründungsmitgliedern auf über 40 Produktionsfirmen und Freelancer angewachsen und erstreckt sich darüber hinaus auf mehrere 100 Kooperationspartner, Filminstitutionen, Schauspielerinnen und Schauspieler.
Gleich zwei Filme feiern in der SCHAUBURG ihre Premiere auf der großen Kinoleinwand: Die Berliner Regisseurin Sina Seiler hat in Zusammenarbeit mit dem Filmboard den Oral-History-Dokumentarfilm "Sie nannten uns die Krauts!" gedreht, der den Zeitzeugen Bernhard Fuchs über dessen Erfahrungen im 3. Reich als junger Teenager berichten lässt. Zudem läuft JANGU von Patience Nitumwesiga aus Kampala/Uganda, der im Rahmen des ersten Karlsruher UNESCO City of Media Arts Film Scholarship entstanden ist. Der Film erzählt die Geschichte zweier junger Frauen, die nach einem Discobesuch nachts nach Hause wollen, aber vom Taxi-Fahrer ausgeraubt werden. Bei einem Hexenmeister wünschen sie sich eine Stadt ohne Männer – ein Wunsch mit dramatischen Konsequenzen.
Das Filmboard Karlsruhe rund um Filmboard-Chef Dr. Oliver Langewitz blickt bei ihrer Geburtstagsfeier zurück auf die letzten 15 Jahre, auf die vielen erfolgreichen international preisgekrönten Kurz- und Langfilmproduktionen der letzten Jahre wie "Jäger und Gejagte", "Alle anderen sind nicht gleich anders." oder der Serien-Pilot "Der Zirkel". Auch die vielen betreuten Kinofilm- und TV-Produktionen, die am Standort Karlsruhe entstanden sind und vom Filmboard Karlsruhe in den Bereichen Location Scouting und Production Service begleitet wurden, werden thematisiert. "Dank unserer kontinuierlichen Arbeit hat sich Karlsruhe in der Filmszene als Produktionsstandort fest etabliert und wir können eine deutliche Zunahme an Filmproduktionen verzeichnen, auch unser Filmfestival INDEPENDENT DAYS ist im internationalen Festivalkalender ein wichtiger Termin geworden, was unter anderem durch das EFFE-Label der EU zum Ausdruck kommt", betont Langewitz.
Filmboard engagiert sich international und nachhaltig
Im internationalen Verbund engagiert sich das Filmboard nunmehr seit fünf Jahren in der Oberrhein-Region, ist assoziierter Partner des ersten Interreg-Projekts "Film am Oberrhein" und des Anschluss-Projekts "CinEuro", das derzeit läuft. Im Rahmen von Karlsruhe – UNESCO City of Media Arts lobt das Filmboard ein Produktionsstipendium aus, in dessen Rahmen internationale Medienkünstler Kurzfilmarbeiten realisieren sollen. Und in der AG Kurzfilm, der AG Filmfestivals und der AG Filmfestivals Baden-Württemberg setzt das Filmboard im Dialog mit den anderen deutschen Filmfestivals und Filmhochschulen alles daran, die Situation für Filmfestivals und Filmschaffende insgesamt zu verbessern.
Auch auf das Thema Nachhaltigkeit wird ein großer Fokus gesetzt, was insbesondere in der Arbeit der Green Consultants des Green Office Karlsruhe zum Ausdruck kommt, welche seit 2018 Filmproduktionen beraten, die ihre Produktionen nach den Green Shooting-Kriterien der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg CO2-emissionsarm realisieren möchten.
Natürlich möchte das Filmboard in diesem Rahmen auch einen Blick in die Zukunft wagen und wird bei seiner Jubiläumsfeier darstellen, welche Projekte, Veranstaltungen und Kooperationen in den nächsten Jahren anstehen werden. Hier wird zum Einen auf Bestehendes gesetzt, wie der Film- & Vision-Schul-Contest, der in Zusammenarbeit mit der Jugendstiftung der Sparkasse Karlsruhe bereits zum elten Mal ausgelobt wird oder die INDEPENDENT DAYS|Internationale Filmfestspiele Karlsruhe, die vom 19. bis 23. April 2023 bereits zum 22. Mal stattfinden werden.
Zum Anderen sind bereits viele neue Produktionen in Planung, zum Beispiel ein Dokumentarfilm über den Percussionisten Hakim Ludin oder das Web-TV-Studio für Kultur, Medien und Soziales, das derzeit im Filmhaus auf dem Alten Schlachthof Dank einer Förderung von Kultur.Gemeinschaften, einem Fördertopf des BKM sowie der Kulturstiftung der Länder, entsteht. "Wir sind hinsichtlich der weiteren Entwicklung des Filmboards sehr zuversichtlich, obgleich uns die Corona-Pandemie etwas zurückgeworfen hat und uns die drohenden städtischen Kürzungen auch der Kulturbranche mit Besorgnis erfüllen", so Langewitz, "doch wollen wir nun erst einmal gemeinsam mit unserem Publikum auf unsere Arbeit in den vergangenen 15 Jahren anstoßen." Der Eintritt ist frei, Anmeldungen sind über Guestoo möglich.
Autor:Heinz Schablowski aus Karlsruhe |
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