In der Städtischen Galerie Karlsruhe
Tenki Hiramatsu: "Unendliche Zigarettenpause"
Karlsruhe. Dem japanischen Künstler Tenki Hiramatsu (*1986 in Wakayama, Japan) wurde der Kunstpreis der "Werner-Stober-Stiftung" 2022 zuerkannt. Mit dieser Auszeichnung ist eine finanzielle Förderung in Höhe von 5.000 Euro und ein Ausstellungsprojekt in der Städtischen Galerie Karlsruhe verbunden. Die Auswahl für dieses Stipendium traf das Kollegium der Professoren an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Der Preis richtet sich ausschließlich an Absolventen der Akademie. Die Ausstellung „Unendliche Zigarettenpause“, die im Kontext der Wiedereröffnung nun in der Städtischen Galerie Karlsruhe anlässlich der Auszeichnung gezeigt wird, gibt einen Überblick über das aktuelle Schaffen des japanischen Künstlers.
Tenki Hiramatsu: "Unendliche Zigarettenpause", Ausstellung in der Städtischen Galerie Karlsruhe, 29. Juli – 22. Oktober, Eröffnung und Preisverleihung: Freitag, 28. Juli 2023, 18 Uhr
Der Maler arbeitet mit Ölfarben auf Papier, das auf Holztafeln aufgezogen wird. Angesiedelt zwischen Figuration und Abstraktion, zeichnen sich seine eher kleinformatigen Bilder durch eine humorvolle bis ins Groteske reichende Sprache aus. Die teils comichaften Motive schaffen in ihrer Rätselhaftigkeit eine eigene Realität von hoher narrativer Dichte und appellieren an die Imaginationskraft der Betrachtenden. Allerdings erhebt der Künstler selbst nicht den Anspruch, mit seinen Werken Geschichten zu erzählen. Seine in mehreren lasierenden Farbschichten angelegten Bilder entstehen vielmehr intuitiv, ohne Vorlage oder zuvor festgelegte Idee, mit Raum für Zufälliges und unerwartete Entwicklungen. Im Realisierungsprozess bleiben die Kompositionen zunächst lange Zeit gegenstandslos, erst allmählich stellen sich Assoziationen an Landschafts- oder Architekturräume ein. Tenki Hiramatsu reagiert auf die malerischen Überlagerungen und das ihnen innewohnende Formenpotenzial, er „entdeckt“ schließlich auch figürliche Motive und lässt Physiognomien und rätselhafte kleine Wesen an der Oberfläche erscheinen. So ist die endgültige Bildgestalt auch für den Maler jedes Mal eine Überraschung.
Hiramatsu setzte von 2016 bis 2019 sein künstlerisches Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei den Professoren Marcel van Eeden und Daniel Roth fort, nachdem er bereits in Japan ein BA-Studium an der Nihon University, College of Art, in Tokio absolviert hatte. Seine Werke waren in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen und haben bereits erstes internationales Interesse geweckt, so dass sie mittlerweile auch in der Schweiz, in England, den USA und in Japan gezeigt werden. Hiramatsu lebt und arbeitet in Karlsruhe.
Infos: kunstakademie-karlsruhe.de
Autor:Jo Wagner |
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