Polizei Karlsruhe schnappt die Verdächtigen
Abrechnungsbetrug bei Corona-Bürgertests
Karlsruhe. Staatsanwaltschaft und Polizei Karlsruhe ist ein Schlag gegen Kriminelle gelungen! Sonderermittler ermitteln seit mehreren Monaten gegen eine Tätergruppierung, die im Verdacht steht, mit betrügerischen Abrechnungen von Corona-Bürgertests einen Schaden in Millionenhöhe verursacht zu haben.
Handschellen klickten
Am frühen Dienstmorgen nahmen Spezialeinheiten sechs Tatverdächtige im Alter zwischen 25 und 33 Jahren widerstandslos fest. Seitens der Staatsanwaltschaft Karlsruhe waren zuvor Haftbefehle gegen die Männer erwirkt worden. Mit einem Großaufgebot von über 200 Polizisten durchsuchte die Kripo in Karlsruhe, Freiburg und Lörrach zusammen mit starken uniformierten Einheiten im Anschluss an die Festnahmen zahlreiche Wohnungen, Lokale, Büroräume sowie Teststationen.
Verzweigtes Netz für den Millionenbetrug
Die Tatverdächtigen sollen unter anderem in Karlsruhe, im nördlichen Landkreis sowie im Bereich Lörrach/Weil am Rhein zahlreiche Corona-Teststellen betrieben und gegenüber der zuständigen "Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg" (KVBW) weit mehr der kostenlosen Bürgertests abgerechnet haben, als tatsächlich durchgeführt worden waren! Die exakte Schadenshöhe kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht beziffert werden, dürfte nach derzeitigen Schätzungen aber im einstelligen Millionenbereich liegen.
Unter Mithilfe spezieller Finanzermittler des Polizeipräsidiums Karlsruhe hat die Staatsanwaltschaft parallel zu der Durchsuchungs- und Festnahmeaktion von den Beschuldigten gegenüber der "KVBW" bereits geltend gemachte, aber noch nicht erfüllte Auszahlungsansprüche in Höhe von insgesamt mehr als 4,5 Millionen Euro pfänden lassen!
Bargeld, Autos, Munition und Waffen sichergestellt
Im Rahmen der mehrstündigen Durchsuchungsmaßnahmen stellten die eingesetzten Polizeibeamten zudem unter anderem Bargeld in Höhe von etwa 1,3 Millionen Euro, zwei Schusswaffen nebst Munition sowie mehrere hochwertige Kraftfahrtzeuge und sonstige Wertgegenstände sicher. Die Auswertung der sichergestellten Beweismittel wird durch eine eigens hierfür eingerichtete Ermittlungsgruppe der Kriminalpolizei erfolgen.
Teststationen auch mit Strohmännern betrieben
Mehr als 50 Teststationen, die von der Tätergruppierung beziehungsweise deren Mittelsmännern betrieben worden sein sollen, wurden im Anschluss an die Durchsuchungsmaßnahmen unter Mitwirkung starker Polizeikräfte und der jeweiligen Gesundheitsämter geschlossen. Wer also in diesen Tagen vor einer überraschend geschlossenen Station steht, dürfte mit Sicherheit bei einer dieser erwähnten "Geld-Scheffel-Stationen" sein.
Einige schon hinter Gittern
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Karlsruhe befinden sich vier der festgenommenen Beschuldigten bereits in Untersuchungshaft. Die übrigen zwei Beschuldigten werden im Laufe des Mittwochnachmittags dem zuständigen Ermittlungsrichter vorgeführt.
Autor:Jo Wagner |
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