Kampagne gegen "Renn-Raser" auf Autobahnen gestartet
Illegale Autorennen: "Knastfahrer"!
Region. Verkehrsminister Winfried Hermann startete mit einer Bannerenthüllung die Öffentlichkeitskampagne gegen illegale Autorennen an der A 81. Die Kampagne des Ministeriums für Verkehr gegen illegale Rennen klärt Verkehrsteilnehmer über die strafrechtlichen Folgen der Rennen auf. „Wir akzeptieren keine rücksichtslosen Raserinnen und Raser auf unseren Autobahnen. Wer sich und andere durch illegale Autorennen gefährdet, begeht eine Straftat. Das hat entsprechende strafrechtliche Konsequenzen“, so Hermann.
Seit im Herbst 2017 der § 315d des Strafgesetzbuchs geändert wurde, sind Teilnahme, Organisation und Durchführung illegaler Kraftfahrzeugrennen keine bloße Ordnungswidrigkeit mehr, sondern eine Straftat. Es drohen bis zu zehn Jahre Gefängnisstrafe. „Wer aufgrund eines illegalen Autorennens verurteilt wird, dem wird in der Regel die Fahrerlaubnis entzogen. Außerdem können Fahrzeuge eingezogen werden,“ so Hermann. „Unsere Kampagne informiert über diese strafrechtlichen Folgen in klarer Sprache. Damit klären wir potentielle Raserinnen und Raser über die Konsequenzen auf. Gleichzeitig sensibilisieren wir alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer und wir appellieren an Unbeteiligte: Sollten Sie ein Rennen sehen, melden Sie dieses der Polizei!“
Über die Kampagne
Die Kampagne wirbt über auffällige Banner an Autobahnbrücken sowie an Zapfpistolen von Tankstellen zunächst entlang der A81 und der näheren Umgebung. Das Blut-Motiv der Kampagne unterstreicht die brutalen Folgen von Raserei, gleichzeitig entspricht es einem beliebten graphischen Motiv in der Tuning-Szene. Auch die als Hashtags der Kampagne eingesetzten Kreuze erinnern dabei an die tödlichen Konsequenzen illegaler Rennen. Die Kampagne ist eine Maßnahme der Landesregierung zur Prävention illegaler Autorennen.
Illegale Autorennen im Fokus
Illegale Autorennen sind leider kein regionales Phänomen: Zum Beispiel erfasst das Polizeipräsidium Konstanz illegale Autorennen seit dem 1. August 2014. Im Zuständigkeitsbereich wurden vom 1. August 2014 bis zum 31. Dezember 2014 sieben sowie im Jahr 2015 24 illegale Autorennen gemeldet, wovon drei beziehungsweise 23 Rennen bestätigt werden konnten. 2016 wurden zwölf Rennen gemeldet, sechs davon bestätigt, 2017 wurden sechs illegale Autorennen gemeldet, zwei Rennen konnten bestätigt werden, 2018 wurden bis zum 14. Mai drei Rennen gemeldet, keines davon bestätigt. Allerdings: Solche Häufungen sind bundesweit auf Autobahnen nirgendwo sonst festgestellt worden. Folge: Das Regierungspräsidium Freiburg hat daher als zuständige Verkehrsbehörde ein Tempolimit von 130 km/h auf der A 81 zwischen Engen bis nördlich der Anschlussstelle Geisingen für beide Fahrtrichtungen erlassen. Damit sollen in diesem Bereich illegale Autorennen unterbunden werden, zudem kontrolliert die Polizei diesen Abschnitt mit verschiedensten Verkehrsüberwachungstechniken. Aber auch in anderen Teilen des Landes wird gegen illegale Autorennen verstärkt vorgegangen. (im)
Infos: www.illegale-autorennen.de
Autor:Jo Wagner |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.