Armut Karlsruhe
Armut - wo finde ich Hilfe in Karlsruhe
Karlsruher Landtagsabgeordnete informieren sich vor Ort über Unterstützungsangebote für Menschen in finanzieller Not
Mieten und Energiepreise steigen, die Inflation schlägt vor allem im Lebensmittelbereich stark durch. In Folge können viele Menschen ihre Lebenshaltungskosten nicht mehr decken. „Armut kann alle treffen. Umso wichtiger sind Angebote, die Menschen in finanziellen Notlagen unterstützen“, erklären die grünen Karlsruher Abgeordneten Dr. Ute Leidig und Alexander Salomon. Um sich über die Angebote in Karlsruhe zu informieren, haben die beiden in den vergangenen Wochen verschiedene Einrichtungen besucht, die solche Unterstützungsleistungen anbieten.
Wenn das Geld zu knapp ist, um im regulären Einzelhandel einzukaufen, sind Tafeln die erste Anlaufstelle. Die Tafeln retten gute Lebensmittel vor der Vernichtung und bieten sie Menschen an, die über wenig Geld verfügen. Wie groß der Bedarf in Karlsruhe aktuell ist, erfuhren die Landtagsabgeordneten bei der Beiertheimer Tafel. 3200 Personen haben eine Kundenkarte, täglich kaufen ca. 300 Menschen bei der Beiertheimer Tafel ihre Lebensmittel ein. Wegen des hohen Kundenaufkommens können derzeit keine weiteren Kund*innen aufnehmen.
Wie fast alle Tafeln, steht die Beiertheimer vor großen Herausforderungen – die Warenspenden aus dem Einzelhandel sind zurückgegangen, Strom und Kraftstoff wurden deutlich teurer. „Als Schirmfrau der Tafeln in Baden-Württemberg freue ich mich, dass das Land ein Sonderprogramm gestartet hat, um den Kostendruck auf die Tafeln zu mindern. Wir haben sowohl die Fördermittel des Landesverbands der Tafeln erhöht wie auch die einzelnen Tafeln mit jeweils 5.000 Euro unterstützt, damit diese die erhöhten Energiekosten stemmen können“, erklärt Ute Leidig.
Die gestiegenen Energiekosten machen vielen Menschen zu schaffen. Energiesparen entlastet die Ausgaben – und trägt zum Klimaschutz bei. Die Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur KEK bietet einen Stromspar-Check an, der für einkommensschwache Haushalte kostenlos ist. Speziell ausgebildete Berater*innen zeigen vor Ort, wo und wie in einem Haushalt Strom und Energie gespart werden können. Einsparmöglichkeiten wie der Austausch von Leuchtmitteln oder der Einbau von wassersparenden Duschköpfen werden auch gleich umgesetzt. „Das Angebot überzeugt. Durch die Beratung (und Umsetzung) sparen die Haushalte ca. 150 Euro jährlich an Energiekosten und zwar ohne Verlust an Komfort!“, so Ute Leidig.
Hohe Lebenshaltungskosten sind nicht der einzige Grund für finanzielle Notlagen. Arbeitslosigkeit, Krankheit, Trennung oder der plötzliche Tod des Lebenspartners können dazu führen, dass Menschen sich so hoch verschulden, dass sie die Schulden nicht mehr zurückzahlen können. „Auch verführen leicht verfügbare Ratenzahlungsangebote dazu, vor allem bei Einkäufen im Internet, mehr Geld auszugeben, als eigentlich zur Verfügung steht – bis der Schuldenberg nicht mehr getilgt werden kann“, führt Ute Leidig weiter aus. In all diesen Situationen hilft die Schuldnerberatung weiter. In Karlsruhe bietet die Schuldnerberatung der Caritas kostenlose Beratung an und unterstützt Menschen auf dem Weg zurück in ein Leben ohne Schulden.
„Finanzielle Notlagen sind äußerst belastend, für alle, die davon betroffen sind. Umso wichtiger ist es, dass es in Karlsruhe ein breites Angebot und viele engagierte Menschen gibt, die hier unterstützen! Klar ist aber auch: Sie können die Not nur lindern. Wir brauchen dringend ein höheres Bürgergeld, die Kindergrundsicherung und mehr bezahlbaren Wohnraum“, so die Abgeordneten.
Autor:Dr. Ute Leidig MdL aus Karlsruhe |
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