Pädagogische Hochschule Karlsruhe
Ausgezeichnet: Erasmus+ Award für Projekt „Religiöse Bildung und interkulturelles Lernen“
Drei Jahre waren Hochschulen und Schulen aus Deutschland, der Türkei und Liechtenstein im Austausch über die Frage, welche unterschiedlichen Konzepte es in Europa für den Religionsunterricht an Schulen gibt und wie sich ein pluralitätsgerechter Umgang mit Religion fördern lässt. Nun ist das Vernetzungsprojekt mit dem Erasmus+ Award ausgezeichnet worden. Die Pädagogische Hochschule Karlsruhe war einer der Projektpartner.
Im Rahmen der Förderperiode 2014-2020 des Programm Erasmus+ hat die Europäische Union vielen Europäerinnen und Europäern ermöglicht, im Ausland zu studieren, sich weiterzubilden, Berufserfahrung zu sammeln oder Freiwilligenarbeit zu leisten. Im Zuge dieses Programms wurde auch das Vernetzungsprojekt „Religiöse Bildung und interkulturelles Lernen“ (2014-2017) gefördert. Beteiligt waren Hochschulen und Schulen aus Deutschland, der Türkei und Liechtenstein. Nun ist das Projekt mit dem Erasmus+ Award im Bereich Bildung ausgezeichnet und in die Broschüre Erasmus+ - Best of 2014-2020 aufgenommen worden.
Mit dem undotierten Award würdigt die Agentur für internationale Bildungsangelegenheiten (AIBA) in Liechtenstein das große Engagement und die zeitintensive Arbeit der besten 37 Projekte. „Mit unserem Projekt ‚Religiöse Bildung und interkulturelles Lernen‘ haben wir Hochschulen und Schulen unterschiedlicher Fachbereiche und Ebenen der Aus- und Fortbildung zusammengebracht, um einen demokratie- und pluralitätsgerechten Umgang mit Religion in der Gesellschaft zu fördern“, freut sich Dr. André Ritter, Direktor des Projektträgers Europäisches Institut für interkulturelle und interreligiöse Forschung, über den Award.
Authentischer Einblick
Im Austausch waren von 2014 bis 2017 die Pädagogische Hochschule Karlsruhe mit ihrem Institut für Islamische Theologie und Religionspädagogik, die Universität Ankara mit ihrer theologischen Fakultät sowie die Oberschule Eschen in Liechtenstein und die Schillerschule in Karlsruhe.
„Das Besondere war, dass sowohl Wissenschaftler und Studierende als auch Schulleitungen, Lehrpersonen und Schülerinnen und Schüler beteiligt waren“, erläutert Jun. Prof. Dr. Jörg Imran Schröter, Leiter des Instituts für Islamische Theologie und Religionspädagogik der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe. „Wir haben uns in Ankara, in Liechtenstein und auch in Wien und in Zürich nicht nur einen authentischen Einblick verschafft, wie Religionsunterricht im jeweiligen Land in den Schulen realisiert wird und welche Konzepte es jeweils für interreligiöses Lernen gibt, sondern uns auch vor Ort auf unterschiedlichen Ebenen darüber ausgetauscht“, berichtet Schröter. Diese Vernetzung religionspädagogischer Akteure über religiöse und staatliche Grenzen hinweg sei sehr wichtig und wertvoll. „Denn uns geht es darum, interkulturelle und interreligiöse Kompetenz nachhaltig zu fördern und die Verständigung voranzutreiben – an den Hochschulen, an den Schulen, in einer pluralen Gesellschaft“, unterstreicht der Religionspädagoge.
Publikation mit Projektergebnissen
Ergebnis des Projekts ist der über 200 Seiten starke Band „Religiöse Bildung und interkulturelles Lernen“, der 2017 in der Reihe „Studien zum interreligiösen Dialog“ erschienen ist. Die Projektpartner geben hier einen Überblick, welche unterschiedlichen theologischen und religionspädagogischen Zugänge es zu der Frage gibt, wie wir mit anderen Religionen umgehen sollten. Und sie zeigen auf, wie diese Zugänge bildungspolitisch in der Türkei, in Deutschland und in Liechtenstein umgesetzt werden. Außerdem bietet die von André Ritter, Jörg Imran Schröter und Cemal Tosun herausgegebene Veröffentlichung Erfahrungsberichte über interreligiöses und interkulturelles Lernen in den beteiligten Schulen. Eine Leseprobe ist zu finden auf www.waxmann.com/waxmann-buecher/?tx_p2waxmann_pi2%5bbuchnr%5d=3591&tx_p2waxmann_pi2%5baction%5d=show.
Weitere Informationen zum Erasmus+ Award 2020 gibt es auf www.aiba.li. Informationen zum Projekt „Religiöse Bildung und interkulturelles Lernen“ stehen auf www.ph-karlsruhe.de zur Verfügung.
Autor:Regina Thelen aus Karlsruhe |
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