"Bad Herrenalb braucht kein weiter so", betont Kandidat Klaus Hoffmann
Bürgermeister-Wahl rückt die Finanzen stärker in den Vordergrund
Bad Herrenalb. Der erste Wahlgang in Bad Herrenalb ist durch - und keiner der immerhin 29 Kandidaten brachte die absolute Mehrheit zustande. Folge: Die Herrenalber wählen am 10. November erneut - und für die Bürgermeister-Kandidaten bedeutet das wieder Wahlkampf. Davon auszugehen ist, dass der Wahlkampf bis dahin wahrscheinlich nicht von den rund zwei Dutzend Kandidaten aus dem Umfeld der „Partei“ in dem Maße durchgezogen wird. Dafür spricht deren Ergebnis im ersten Wahlgang.
Es dürfte jetzt aber stärker auf inhaltliche Fragen ankommen und eingegangen werden, immerhin spielten zum Beispiel die Finanzen der Gemeinde in der "ersten Runde" bei den Wählern wohl keine große Rolle. "Eine seriöse Finanzplanung ist in Bad Herrenalb aber dringend notwendig", betont der in Bad Herrenalb-Neusatz wohnende Kandidat Klaus Hoffmann, der im ersten Wahlgang 28,7 % der Stimmen für sich gewinnen konnte, und hinter Stadtkämmerin Sabine Zenker (39,1 %) auf dem zweiten Platz liegt. Auch sie macht deutlich, dass es viel zu tun gebe. Beide liegen vor Anwalt Marc-Yaron Popper (25,2 %), für den feststeht, Herrenalb wolle eine Lösung von außen.
Diese drei gelten als aussichtsreichste Kandidaten für den zweiten Wahlgang.
Kommunale Finanzen im Blick
Schließlich stehe Bad Herrenalb mit 30 Millionen Euro in der Kreide: "Seit 2008 ist die Verschuldung auf knapp 4.000 Euro pro Kopf angestiegen - seit Jahren wird dies vom Landratsamt Calw kritisiert, ohne dass die Stadtverwaltung hier Abhilfe geschaffen hätte. Da ist kein Platz für kostspielige Wahlversprechen. Hier helfen nur klare Konzepte und deren kontinuierliche Umsetzung", findet Hoffmann deutliche Worte für den Ist-Zustand der Gemeinde.
Der ausgewiesene Tourismusexperte Hoffmann hat im bisherigen Wahlkampf seine Vision von Bad Herrenalb deutlich gemacht, zum Beispiel auch höhere Einnahmen und den Schuldenabbau thematisiert, "jedoch keine leeren Versprechen". Denn auf der Basis aus Erfahrungen in Beruf und Ehrenamt und eingebunden in ein großes Netzwerk in Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Kultur und Tourismus, möchte Hoffmann künftig in Bad Herrenalb zum Beispiel innovative Unternehmen ansiedeln, sowie das bestehende Gewerbe und den Handel fördern.
Neue Ideen sind gefragt
Inmitten der Natur, "an dem von den Zisterziensern gegründeten Kraftort, sollen neue Ideen entwickelt werden", so Hoffmann. Mit einer nachhaltigen Tourismusstrategie, die er zusammen mit Leistungsträgern und Bürgern vor Ort entwickeln möchte, soll sich Bad Herrenalb wandeln zu einem Erlebnisort im Schwarzwald. Beispiele dazu gibt's auch in der Region genügend, von Orten, die ihr eher angestaubtes Image einer klassischen Kurstadt aufgehübscht und vor allem auch modernisiert haben.
Mit der erfreulichen Folge, dass sich diese Orte hin zu einem Erlebnisort entwickelt haben, höhere Einnahmen generieren, prosperieren - und letztlich auch Bewohnern mehr Lebensqualität bieten. „Die Stadtverwaltung hat in den vergangenen Jahren keinen Raum für unternehmerische Entwicklung und damit Mehreinnahmen geschaffen“, so Hoffmanns Tenor: „Dies muss sich schnellstens ändern. Gleichzeitig muss der Tourismus auf neue Beine gestellt werden. Denn schon heute hängen viele Einnahmen und Arbeitsplätze davon ab.“
Impulse von außen
Die Herausforderungen kennen, Ideen dafür umsetzen, zudem Verbesserung durch die Erhöhung der Einnahmen: „Wie sonst soll die Stadt ihren Verpflichtungen nachkommen, wenn die Kassen leer sind", so Hoffmann. Bad Herrenalb brauche Veränderungen, mit Impulsen von außerhalb, um neue Projekte anzustoßen, Menschen zusammenzubringen und auch Mehreinnahmen zu erzielen. "Die können nur durch jemanden kommen, der nicht in der Stadtverwaltung verwurzelt ist", betont Hoffmann abschließend. Trotz einer durchaus enttäuschenden Wahlbeteiligung von unter 50 Prozent im ersten Wahlgang, ist der Wähler-Wille erkennbar, frische Ideen und neue Gesichter zu wählen. (red)
Infos: Die Herrenalber wählen am 10. November erneut, www.badherrenalb.de
Autor:Jo Wagner |
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